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Prinzessin Kate

Prinzessin Kate

Titel: Prinzessin Kate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Joseph
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Großmutter Dorothy Harrison und führten zu einer Liebesheirat. Diese Ehe sollte die Schicksale beider Familien grundlegend verändern.

Kapitel 5

Dorothy Harrison und Ronald Goldsmith

    In einem weißen Satinkleid von Norman Hartnell, bestickt mit Gold- und Silberfäden und übersät mit Perlen und Kristallen, bestieg Prinzessin Elizabeth im Hof des Buckingham Palace die goldene Staatskutsche. In Begleitung des Herzogs von Edinburgh in Marine-Galauniform, der ein Bukett aus Orchideen, Maiglöckchen, Kranzschlinge und Nelken aus England, Schottland, Nordirland und Wales trug, machte sich Williams Großmutter auf den Weg zu ihrer Krönung in der Westminster Abbey.
    Prinz Charles, damals vier Jahre alt, war zusammen mit 8251 Gästen aus dem ganzen Commonwealth Zeuge der glanzvollen Zeremonie, die am 2. Juni 1953 um 11.15 Uhr begann. Prinzessin Anne dagegen hielt man noch für zu jung, um sie am Gottesdienst teilzunehmen zu lassen.
    Für die Angehörigen der königlichen Familie war dies der offizielle Beginn eines neuen Zeitalters, doch auch die Harrisons und die Goldsmiths standen, allerdings ohne so viel Aufsehen zu erregen, am Beginn einer neuen Zeit, in der sich die Lebensumstände einer Familie innerhalb von zwei Generationen völlig verändern sollten.
    Es war das Jahr, in dem Josef Stalin nach 31 Jahren Herrschaft über die Sowjetunion starb, Hussein zum König von Jordanien ausgerufen wurde und der Koreakrieg endete. Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay bestiegen den Mount Everest, die erste Ausgabe des Playboy erschien, und Ian Fleming veröffentlichte den ersten James-Bond-Roman, Casino Royale. Und es war das Jahr, in dem Dorothy Harrison und Ronald Goldsmith heirateten.
    Kate Middletons Großeltern hatten sich auf der Hochzeit eines engen Freundes kennengelernt. Damals arbeitete Dorothy als Verkäuferin bei Dorothy Perkins, und Ronald war im Fuhrunternehmen seines Schwagers Bill angestellt. Am 8. August 1953 heirateten sie in der Holy Trinity Church, Southall, in einer schlichten und traditionellen Zeremonie. Dorothy, 18, zog in einem sittsam hochgeschlossenen, elfenbeinfarbenen Kleid in die Kirche ein, begleitet von ihren beiden Trauzeuginnen und zwei Brautjungfern, Ronalds Nichten Ann, der Tochter seiner Schwester Joyce, und Linda, dem jüngsten Kind von Bill und Alice Tomlinson. Danach ließ sich das Paar auf den Eingangsstufen der Kirche fotografieren. Die Familie feierte in der Hamborough Tavern in Southall, einer Gaststätte, die später als Stammlokal rassistischer Skinheads berühmt-berüchtigt wurde.
    Die beiden Familien waren zwar glücklich über die Ehe, doch eine Märchenhochzeit war es keineswegs. Weder Dorothy noch Ronald hatten eigenes Geld. Die Braut war so arm, dass sie sich das Kleid, in dem sie den Hochzeitsempfang verließ, von Ronalds Schwester Joyce borgen musste, und statt in ein eigenes Heim zu ziehen, lebten sie zusammen mit Ronalds Mutter Edith in deren kleiner Wohnung in der Dudley Road.
    Doch es zeigte sich bald, dass sie wunderbar zueinander passten. Zwar stammten beide aus Arbeiterfamilien mit wenig Geld oder Bildung, doch Dorothy zeigte Energie und Ehrgeiz, während Ronald eine künstlerische Ader besaß. Er erwies sich als ein begabter Maler, Zimmermann und Bäcker. Zusammen schafften sie den sozialen Aufstieg, während andere Familienangehörige in Armut verharrten. In gewisser Weise spiegelt Kates Familiengeschichte die von vielen Millionen Briten wider, die einige ihrer Tanten, Onkel und Cousins und Cousinen nie kennengelernt haben. Sobald ein Zweig einer Familie Erfolg hat, ist es nichts Ungewöhnliches, wenn er den Kontakt zu anderen Teilen der Familie verliert.
    »Dorothy war der dominierende Part«, sagt ihre Nichte Ann, Tochter von Ronalds Schwester Joyce. »Sie wollte vorwärts-kommen. Meine Oma nannte sie immer Dot, und das brachte sie sie richtig auf die Palme. Sie regte sich unglaublich darüber auf. Ronald war ein sehr stiller Mann, aber er betete sie an. Er las ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Ich habe selbst erlebt, wie sie in ein frisch tapeziertes Zimmer kam und sagte, dass es ihr nicht gefiel, und er löste die Tapeten ab und fing noch einmal von vorne an. Sie war nie zufrieden. Sie wollte immer mehr. Glücklicherweise konnte Ronald alles selbst machen. Deshalb kam sie mit so vielem durch. Er war ein vorzüglicher Handwerker. Er schnitzte Dorothy an der Abendschule eine Geige aus Holz. Er höhlte sie vollständig aus, und man konnte darauf spielen. Er

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