Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin Kate

Prinzessin Kate

Titel: Prinzessin Kate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Joseph
Vom Netzwerk:
war unglaublich begabt.«
    Kates Mutter Carole wurde am 31. Januar im Perivale Maternity Hospital geboren. Inzwischen wussten alle, was Dorothy vom Leben wollte. »Nachdem sie und Ronald geheiratet hatten, wohnten sie bei meiner Oma Edith, bis mein Vater ihnen half, die Anzahlung für ihr erstes Heim zusammenzubekommen«, erinnert sich Pat, Alice Tomlinsons Tochter. »Dorothy hatte den größten Kinderwagen, den man sich vorstellen konnte, und der musste die Treppe rauf- und runtergeschleppt werden. Meine Großmutter nörgelte bei meiner Mutter immer über Dorothy, weil sie meinte, dass sie ihren Ronald unter dem Pantoffel hätte. Ihre Schwiegertochter fordere immer mehr Geld. Sie wollte immer etwas Besonderes sein. Man bekam den Eindruck, dass sie glaubte, sie sei zu gut für uns.«
    In den nächsten zehn Jahren machten Dorothy und Ron ihre ersten Schritte hinaus in die Welt. Sie zogen zunächst aus Ediths Bruchbude in eine Sozialwohnung im nahen Newlands Close und kauften sich dann ein eigenes Haus. Mit einer kleinen Unterstützung von Rons erfolgreichem Schwager Bill, der ihnen die Anzahlung lieh, waren sie bald stolze Besitzer eines kleinen Hauses in der Arlington Road, ein kleines Stück weiter im Norden. Pat berichtet, dass es in dieser Zeit »ein bisschen Theater in der Familie« gab. »Dad hatte zwei Lastwagen«, sagt sie, »und ließ Ron immer einen mit nach Hause nehmen. Doch der machte private Geschäfte damit, um Geld für Dorothy zu verdienen, damit sie kaufen konnte, was ihr in den Sinn kam. Das hat für ein bisschen Ärger gesorgt. Mum flippte total aus. Aber Dad war da pragmatischer. Er sagte zu Mum: ›Das ist nichts, was ich nicht auch tun würde, wenn ich Geld bräuchte. Er hat ja niemanden bestohlen. Ich würde es auch so machen.‹ Er war ein richtig netter Kerl, mein Dad.« Auch Ronalds Schwester Joyce gab dem jungen Paar eine Starthilfe. »Meine Mum lieh ihnen Geld für ihr erstes Auto«, sagt Ann. »Sie fragten so, dass man es ihnen einfach nicht abschlagen konnte.«
    1966 – Carole war gerade elf und ihr Bruder Gary ein Jahr alt – zogen Ronald und Dorothy in ein größeres Haus an der Kingsbridge Road, Norwood Green, das sie von der General Housing Corporation für 4950 Pfund, heute etwa 135 000 Pfund, erworben hatten. Die neu gebaute Doppelhaushälfte hatte drei Schlafzimmer und lag in der Mitte einer Sozialsiedlung auf einem Stück Land, das im Krieg ausgebombt worden war.
    »Ron war nicht so ehrgeizig«, sagt Pat. » Er ging zur Arbeit, bekam seinen Lohn, kam nach Hause und machte es sich gemütlich. Er war genügsam. Dorothy war die treibende Kraft in der Familie. Ich glaube, Ron wäre auch vollauf damit zufrieden gewesen, an der Arlington Road zu wohnen, aber es war die falsche Seite von Southall, und Norwood Green war vornehmer.
    Dorothy war immer wie aus dem Ei gepellt. Das war ein weiterer Grund dafür, dass sie so einschüchternd wirkte. Man konnte sich gar nicht vorstellen, dass man bei ihr klopfte und sie mit Lockenwicklern im Haar antraf. Doch wenn sie nicht so auf ihren sozialen Aufstieg bedacht gewesen wäre, stünde Kate vielleicht nicht dort, wo sie heute steht. Dorothy hat für ihre eigene kleine Familie sicher das Beste herausgeholt.«
    Ronald und Dorothy lebten die nächsten 25 Jahre in der Kingsbridge Road, bis Carole heiratete und Gary auszog. Sie nahmen intensiv am Gemeindeleben teil. »Wir gingen immer zu Tanzabenden ins Gemeinschaftshaus«, erinnert sich Ann, »und sie machten eine große Show daraus, dass sie für die Band zahlten. Einmal bezahlte mein Mann Brian, um sie zu ärgern. Dorothy war ganz außer sich, weil jemand ihr die Schau gestohlen hatte. Sie wollte immer die Nase vorn haben. Wir zogen sie damit auf, aber niemand nahm es allzu ernst. Wir kannten sie ja. Sie stellte alle in der Familie in den Schatten, aber wir hatten auch viel Spaß mit ihr. Wir tanzten gern und blödelten herum.«
    Als sie in die Kingsbridge Road zogen, hatte Ron schon den Mut gehabt, Bills Spedition zu verlassen und selbst ein Baugeschäft zu gründen. Er war damit zwar erfolgreich, verdiente aber nicht genug Geld, um seine Kinder auf eine Privatschule schicken zu können – das war der nächsten Generation vorbehalten. Die materiellen Defizite machte das Ehepaar jedoch durch eine liebevolle Kindheit für Carole und Gary wett. Dorothy arbeitete nicht, solange die Kinder klein waren, und jobbte in der Zeit vor Garys Geburt bei einem Immobilienmakler.
    »Sie war eine gute Mutter«,

Weitere Kostenlose Bücher