Prinzessin Kate
spielten. Alle Mädchen erhielten so viel Taschengeld, dass sie einkaufen und Souvenirs erwerben konnten, wenn sie unterwegs waren.«
Als Kate sich den Brownies anschloss, florierte das Geschäft ihrer Eltern, und sie konnten es sich leisten, ihre Kinder in die St. Andrew’s School in Pangbourne, eine private Grundschule, sechs Kilometer von Bradfield Southend entfernt, zu schicken. Heutzutage belaufen sich die Schulgebühren auf 10 000 Pfund pro Jahr. Kate trug ihren grünen Blazer, den Kilt, eine weiße Bluse und ihre mit einem Emblem versehene Krawatte, als sie um 8.25 Uhr zu Beginn des Schuljahrs im Herbst 1989 zum ersten Mal die Steintreppe zu der gemischten Schule hinaufging, die in einem viktorianischen Herrenhaus auf einem Grundstück von 22 Hektar untergebracht war.
Das Schulmotto Altiora Petimus, auf Deutsch »Wir streben nach Höherem«, spiegelt sich in der Persönlichkeit des derzeitigen Direktors wider, der auf der Schul-Website schreibt:
»Wir hoffen, dass die uns anvertrauten Kinder uns mit einem gefestigten Wertesystem verlassen, das ihnen ein Leben lang als Vorbild dient. Wir wünschen uns, dass sie aus den Leistungen an dieser Schule Selbstvertrauen gewinnen und einer erfolgreichen, erfüllten Zukunft entgegenblicken.«
In St. Andrew’s zeigte Kate, eine schlaksige Siebenjährige, zum ersten Mal die vielversprechenden Eigenschaften, die einen Prinzen bezaubern sollten. Sie war überdurchschnittlich groß, überragend im Sport, gewann Schwimmwettbewerbe und agierte beim Korbball in der Verteidigung. Sie war von Natur aus sportlich und erzielte in ihrer Altersklasse den Schulrekord im Hochsprung. Sie verbrachte viele Samstage mit Sport: Korbball und Hockey im Winter, Tennis und Schlagball im Sommer. Wann immer sich die Gelegenheit bot, spielte sie Basketball, Volleyball und Badminton. Während der Ferien fuhr sie auch in Skiurlaub. Das Interesse an Sport teilt sie mit William, der ein begeisterter Rugby- und Fußballspieler ist und auch gerne Wasserpolo spielt. »Kate war sehr sportlich«, erinnert sich ihre ehemalige Mitschülerin Samantha Garland. »Ich glaube nicht, dass es eine Sportart gab, die sie nicht beherrschte. Besonders gut war sie im Hochsprung.«
Kate besaß jedoch nicht nur sportliches Talent, sie interessierte sich auch für die Schauspielerei und nahm an Schulwettbewerben im öffentlichen Reden, an Diskussionen und Gedichtvorträgen teil. Sie spielte während ihrer Schulzeit bei Weihnachtsmärchen und Theaterstücken mit – jedes Jahr wurden drei Stücke aufgeführt – und nahm in den Sommerferien an Schauspiel-Workshops teil. Sie lernte Ballett und Stepptanz und nahm Blockflötenunterricht.
Eine Mutter, deren Tochter dieselbe Schule besuchte, sagt: »Kate war wohlerzogen. Sie hatte ausgezeichnete Manieren, beging nie einen Fauxpas, wenn sie zu uns zum Tee kam. Sie machte ihrer Mutter Ehre. Ihre Eltern waren nette Leute. Carole war eine hart arbeitende Frau; ich kann sie nur bewundern. Ich teilte ihre Meinung: Wir wollten, dass unsere Töchter so viel wie möglich lernten.«
1992 trat Kate mit zehn Jahren als Eliza Doolittle in einer Produktion von My Fair Lady auf. Der Hauptdarsteller war Andrew Alexander, der jetzt als Sänger in der Gesangsgruppe Teatro auftritt. »Kate war bezaubernd«, schwärmte er in einem Interview. »Sie spielte die Rolle voller Leidenschaft und tiefer Überzeugung. Auch wenn ich nie ein König sein werde, gefällt mir die Vorstellung, dass ich zumindest ihr erster Prinz war.« Er erwähnte auch, dass er Kate zuletzt bei einer Party getroffen habe, bei der er die Horsd’oeuvres servierte. Nach der damaligen Aufführung hatte Kate ihn gebeten, mit ihr auszugehen, doch er bedauerte, dass er zu schüchtern gewesen war, um Ja zu sagen. »Ich war erst zehn und Kate war schon so reif«, erklärte er gegenüber der Daily Mail . Er erinnert sich an die Szene: »Ich wurde plötzlich knallrot und brachte kein Wort mehr heraus. Ich glaube, die Sache war für mich peinlicher als für sie. Wenn sie mich heute fragen würde, würde ich nicht zögern, Ja zu sagen.«
Kate spielte auch bei der Schulaufführung von Tschaikowskys Nussknacker mit und trat in einem Musical namens Rats! auf, eine Adaptation von Robert Brownings Gedicht Der Rattenfänger von Hameln. In ihrem letzten Jahr auf der St. Andrew’s School spielte sie am Ende des Schuljahres in einem viktorianischen Melodram mit einer interessanten Wendung mit. Die männliche Hauptfigur hieß William.
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