Prinzessin Kate
geworden war: Sie begann, intensiv an sich selbst zu arbeiten. Die blassen Wangen, die nachlässige Frisur und das ein wenig bodenständige Auftreten waren verschwunden. Sie war zu einer der attraktivsten jungen Frauen der Schule aufgeblüht.
»Das kam ganz plötzlich«, erzählte Gemma der Daily Mail . »Catherine kam im nächsten Jahr nach den langen Sommerferien als absolute Schönheit zurück … Sie trug nie besonders modische oder offenherzige Kleidung – einfach Jeans und Pulli –, aber sie hatte ein angeborenes Gespür für Stil.«
Eben dieses Gespür für Stil sowie ihre äußerliche Veränderung machten sie attraktiv für die Jungen an der Schule. Aber im Gegensatz zu ihren eher umtriebigen Klassenkameradinnen wahrte sie Distanz und achtete auf ihre Würde, bewies ein gutes Urteilsvermögen und eine Zurückhaltung, die aus ihr die ideale Partnerin für einen Prinzen machten. »Man könnte sagen, dass Catherine keine große Partylöwin war«, sagte Gemma und fügte hinzu, dass Kates Eltern ihrer Meinung nach dafür gesorgt hätten, dass sie »einen starken moralischen Kompass« habe. Sie erzählte: »Eine Gruppe von uns schlich sich oft heimlich nach Reading, um etwas zu trinken, aber sie ging nie mit. Sie kicherte jedes Mal, wenn wir ihr sagten, was wir vorhatten, aber es war einfach nicht ihr Ding.«
Um diese Zeit war Kates Freundin Jessica mit Nicholas Knatchbull zusammen, einem Patenkind von Prinz Charles, der in Eton Prinz Williams Mentor war. Jessica hatte den Erben des Mountbatten-Vermögens auf der Hochzeit von Tim Knatchbull, Nicholas’ Vetter, und Isabella Norman, einer Freundin von Jessicas Familie, kennengelernt. In einem anderen Interview mit der Sonntagszeitung The Mail on Sunday erzählte sie ganz begeistert, wie sie auf dem Familiensitz Broadlands, einem Herrenhaus in Hampshire aus dem 18. Jahrhundert, das ihrem Freund gehörte, der Königin und anderen Angehörigen der Königsfamilie vorgestellt wurde.
Anders als ihre Schulfreundin musste Kate den begehrtesten Schuljungen in ganz Großbritannien erst noch kennenlernen, aber allem Anschein nach träumte sie bereits davon, das Herz ihres Prinzen zu erobern. Schon damals wurde Kate als »Princess-in-Waiting« (Prinzessin in der Warteschleife) bezeichnet – allerdings noch nicht von einer sensationslüsternen Presse, sondern im Scherz von ihren kichernden Schulfreundinnen. Laut Jessica hingen sie, Kate und Hannah Gillingham, ein anderes Mädchen, das in denselben Sportmannschaften war, in der Küche des Wohnheims herum, aßen in der Mikrowelle aufgewärmte Sandwiches und machten Witze darüber, wie wahrscheinlich es war, dass sie den Prinzen heiraten würde.
»Wir saßen einfach da und plauderten über all die Jungs an der Schule, die uns gefielen«, enthüllte Jessica der Mail on Sunday , »aber Catherine sagte jedes Mal: ›Mir gefällt kein Einziger von ihnen. Sie sind alle ein bisschen grob.‹ Dann sagte sie im Scherz: ›Es gibt keinen, der es mit William aufnehmen könnte.‹ ... Sie sagte immer: ›Ich wette, dass er wirklich nett ist. Das sieht man ihm schon an.‹«
Jessica war nicht das einzige Mädchen in Kates Jahrgang, das in königlichen Kreisen verkehrte. Emilia d’Erlanger, die Nichte des 10. Vicomte Exmouth, zählte zu den besten Freundinnen Prinz Williams. Emilia, das jüngste von fünf Kindern Robin d’Erlangers, ein Linienpilot wie Kates Großvater, und seiner Frau Elizabeth, einer regionalen Direktorin von Sothebys in Devon, wurde als mögliche Braut für den Prinzen gehandelt. In Marlborough hatte sie zusammen mit Kate Kunstgeschichte studiert. In den Sommerferien nach der ersten Klasse der Oberstufe wurde sie von William zu einer zehntägigen Kreuzfahrt an Bord der 120-Meter-Luxusjacht Alexander eingeladen, die dem griechischen Milliardär und Reeder John Latsis gehörte. Gastgeber auf der Jacht waren Prinz Charles und Camilla Parker Bowles.
Während Emilia die Ferien mit dem Prinzen verbrachte, musste sich Kate mit der weniger glamourösen Gesellschaft ihrer Eltern begnügen. Sie kehrte im nächsten Herbst an die Schule zurück und wurde Schulsprecherin. »Catherine war ein sehr fleißiges, verantwortungsbewusstes Mädchen«, erinnert sich der ehemalige Schüler William Garthwaite, der im selben Jahrgang war. »Sie kam spät [an die Schule] und wurde zur Sprecherin gewählt. Das sagt alles. Sie machte ihre Sache ausgezeichnet.«
Wie die meisten Teenager konnten die Mädchen an Marlborough stundenlang über
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