Prinzessin Kate
die Angehörigen des anderen Geschlechts tratschen. Aber während so manches Mädchen ihre Jungfernschaft verlor, war Kate offensichtlich aus härterem Holz geschnitzt. »Sie sieht sehr gut aus, und viele Jungen mochten sie«, erinnerte sich Jessica in der Mail on Sunday , »aber das ging einfach an ihr vorbei. Sie hatte kein großes Interesse daran und sie hatte sehr hohe moralische Grundsätze.«
»Ich hatte sehr stark den Eindruck, dass Catherine sich für einen besonderen Menschen aufhob«, sagte Gemma der Mail . »Das war richtig altmodisch … Das soll aber nicht heißen, dass jemand einmal etwas zu ihr gesagt hätte … sie war ein so aufrichtig liebenswürdiger Mensch, dass alle Mädchen sie genauso mochten wie die Jungs.«
Obwohl sich Kate als ein Vorbild an Keuschheit von der Menge abhob, hatte sie dem Vernehmen nach mehrere Verehrer an der Schule, zu denen sie eine mehr oder weniger romantische Beziehung hatte. Unter ihnen war Charlie von Mol, den ehemalige Schüler als die »Schullegende« bezeichnen. Er war zwei Jahre älter als Kate und teilte ihre Begeisterung für Sport. Er spielte in der ersten Rugbymannschaft, und Jessica erinnert sich an einen Abend, als sich Kate nach reiflicher Überlegung zum Knutschen mit Charles in die Wälder schlich. Sie meint jedoch, ihr sei es so vorgekommen, als habe Kate das »nur getan, weil sie von ihren Kameradinnen gedrängt« worden sei.
Noch zwei weitere Jungen aus Marlborough wurden als ehemalige Freunde von Kate genannt, aber in Wahrheit waren das wohl eher platonische Beziehungen. Es wurde gemunkelt, dass Willem Marx, der Sohn eines holländischen Vaters und einer englischen Mutter und ein wahres Mathegenie, ihre erste Liebe gewesen sei. Die beiden sind gute Freunde geblieben, und Willem, ein Oxford-Absolvent, der als Journalist arbeitet, hat seither Kate begleitet, wenn Prinz William nicht in der Nähe ist. Sie wurde im Mai 2008 mit ihm fotografiert, als sie den Nachtclub Boujis verließen. Dort hatten sie einige Crack Daddys – einen Champagnercocktail – getrunken und bis in die Morgenstunden getanzt.
Als zweiter Kandidat wird der Rugbyspieler Oliver Bowen gehandelt, der einen Jahrgang über ihr war. Jessica erinnert sich zwar in ihrem Interview für News of the World , dass die beiden sich nahegestanden hätten, meinte aber, dass die Beziehung eher rein platonisch gewesen sei.
Das klingt beinahe so, als wäre Kate eine verbiesterte Eisprinzessin gewesen, aber ehemalige Schulfreundinnen bezeichnen sie als »albern«, und sie konnte herzlich über einen Witz lachen und hatte die gleichen Ängste und Befürchtungen wie alle Mädchen in ihrem Alter. Eine Schulfreundin schrieb in das Jahrbuch der Schulabgänger von 2000: »Catherines perfektes Äußeres ist allgemein bekannt, ihre Leidenschaft für ihre Brüste allerdings nicht. Häufig konnte man beobachten, wie sie an sich herabsah und kreischte: ›Sie wachsen.‹«
Wie dem auch sei, Kates sittsames Verhalten und hartes Lernen in Marlborough machten sich jedenfalls bezahlt, weil sie ihr Examen bravourös abschloss – mit Note A in Mathematik und Kunst sowie Note B in Englisch 2
› Hinweis
. Und das hieß, dass ihr Tür und Tor zu jeder Universität offenstanden. Es war nun die Frage, welche Universität sie wählen sollte.
Das britische Notensystem geht von A bis F, wobei A der deutschen Note 1 entspricht.
Kapitel 14
Intermezzo in Florenz
Kate Middleton erkundete die gepflasterten Gassen der Altstadt von Florenz mit den berühmten Kunstgalerien, Plätzen und Kirchen und bewunderte die Schönheit der mittelalterlichen Stadt, die den Autor Edward Morgan Forster zu seinem Roman Zimmer mit Aussicht inspiriert hatte. Auf den Spuren der jungen Romanheldin Lucy Honeychurch und ihrer Anstandsdame Charlotte Bartlett schlenderte die 18-jährige Kate, eine begeisterte Fotografin, durch die Gassen und hielt etliche architektonische Juwelen der Renaissance auf Film fest.
Die vielversprechende Malerin und talentierte Fotografin hatte sich im Sommer mit der Bestnote in Kunst vom Marlborough College verabschiedet und brannte vor Begierde, mehr über ihr Lieblingsfach zu lernen. Die wissbegierige, junge Frau lebte jetzt, zwei Monate später, in einer der schönsten Städte der Welt und besichtigte die Gemälde und Skulpturen, die sie so liebte.
Florenz ist ein Paradies für Kunstliebhaber und Touristen, angefangen bei dem Dom in weißem, rosafarbenem und grünem Marmor, der das Stadtbild beherrscht, über
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