Prinzessin Kate
Italien zum ersten Mal das Gerücht, dass Prinz William möglicherweise nach dem Aufenthalt auf Rodrigues einige Zeit in die Toskana kommen würde. Prinz Charles hatte auf Highgrove mit dem Bürgermeister von Florenz gespeist und damit ungewollt Gerüchte in die Welt gesetzt, dass sein Sohn in Kürze gemeinsam mit sieben anderen ehemaligen Eton-Schülern den renommierten John Hall Pre-University Course in Venedig, Florenz und Rom absolvieren würde, der 5000 Pfund kostete. Erst als William am 1. Oktober in die fernen Berge Patagoniens in Chile flog (zu einer siebenwöchigen ehrenamtlichen Tätigkeit für die Wohltätigkeitsorganisation Raleigh International), lösten sich die Gerüchte in Wohlgefallen auf.
An jenem Abend im Café des Artistes, einer kleinen, von zwei Brüdern geleiteten Künstlerbar in einer Hintergasse, die für ihre exquisiten Cocktails berühmt war, stellte jemand unvermittelt Spekulationen an, dass sich der Prinz in Kürze ihrem Kreis anschließen könnte. Kate nippte gerade an einem Glas Wein. Obwohl sie angeblich in Marlborough für den Prinzen so geschwärmt hatte, schien die Nachricht sie völlig kalt zu lassen, meinten ihre Freunde.
Wie sich herausstellte, hatte sie bereits auf ein leichter erreichbares Ziel ein Auge geworfen: einen »Old Marlburian« namens Harry, der in Florenz den John-Hall-Kurs besuchte. Eine Studentin, die Kate in ihrem freien Jahr kennenlernte, berichtete, dass Harry zu der Zeit, als sie nach Florenz kam, in Kates Zuneigung längst William den Rang abgelaufen hatte. »Das einzige Mal, dass ich sie über William reden hörte, war, als wir herausfanden, dass er zum Studieren nach Florenz kommen würde«, erzählte die Freundin, die nicht namentlich genannt werden will. »Wir stellten wilde Spekulationen an, wie es wäre, mit ihm auszugehen, aber ehrlich gesagt zeigte Kate nie ein echtes Interesse an ihm oder sprach viel über ihn. Sie ging bestimmt nicht mit der Absicht nach St. Andrews, sich William zu angeln oder so. In Wahrheit stand sie mehr auf einen Kerl namens Harry … Sie hatten sich mehrmals getroffen und er hatte ihr ein wenig den Kopf verdreht und etwas vorgemacht.«
Obwohl Kate während ihres Aufenthalts in der Stadt die Aufmerksamkeit vieler italienischer Männer auf sich zog, die mit Vorliebe junge britische Frauen anmachen, ließ sie sich auf keine Romanzen ein und wahrte die Sittsamkeit, für die sie in Marlborough bekannt war. »Wir waren alle sehr wohlerzogene Mädchen«, erinnert sich eine Freundin. »Sie war in Gesellschaft von Jungen eher schüchtern. Sie fühlte sich nie richtig wohl unter ihrem Blick. Sie wurde immer ganz verlegen, wenn sich ihr einer näherte.«
Während einige Studentinnen die neu gefundene Freiheit regelrecht ausnutzten, mit jungen Männern ausgingen, reichlich tranken und sogar mit Drogen experimentierten, erwarb sich Kate unter ihren Kolleginnen den Ruf einer prüden englischen Rose. »Kate trank gerne ein Glas Wein – und zum Dinner blieb es nie bei einem –, aber sie konnte nicht richtig damit umgehen«, erinnert sich eine Mitschülerin in einem Interview mit The Mail on Sunday . »Sie fing schon nach ein paar Gläsern an zu kichern und wurde albern, deshalb hörte sie dann auf. Sie wollte nie richtig betrunken werden oder die Kontrolle über sich verlieren. Während andere neben ihr Drogen nahmen, rümpfte sie keineswegs die Nase deswegen – genau genommen interessierte sie sich sogar dafür, wie sie wirkten. Aber sie wollte es ganz einfach nicht selbst ausprobieren. Ich habe sie auch nie rauchen sehen.«
Als Kate die Hälfte des Kurses hinter sich hatte, flogen ihre liebenden Eltern Michael und Carole zu einem langen Wochenende nach Florenz und übernachteten in einem Hotel in der Nähe. Aber während ihr Vater mit der Menge fast verschmolz – eine Eigenschaft, die seine Tochter offenbar geerbt hat –, erregte Carole mehr Aufsehen. »Kate war nie ein Mensch, der das Rampenlicht suchte«, erinnert sich eine Mitschülerin in The Mail on Sunday . »Sie war kontaktfreudig und witzig, aber ein bisschen ein Mauerblümchen.« Dann fügte sie hinzu: »Ihre Mutter war ganz anders als Kate. Ich glaube, Kate gerät sehr stark nach ihrem Vater.«
Gegen Ende des Kurses, kurz vor der Rückkehr nach England zum Weihnachtsfest, besuchte Kate eine Modenschau, die von der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität veranstaltet wurde. Während die anderen Studenten die Gelegenheit nutzten, sich bis zur Besinnungslosigkeit zu
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