Prinzessin Kate
zwischen sich und den anderen Studenten errichtete. Er zog sich in sein Zimmer oder in die Universitätsbibliothek zurück, lehnte Einladungen zu Clubs und Vereinigungen ab und besuchte keine Studentenpartys. Diese Entscheidungen vergällten ihm sein erstes Semester an St. Andrews, weil das selbst auferlegte Exil es ihm unmöglich machte, sich in den normalen Studentenalltag zu integrieren. »Ich dachte schon, ich würde wahrscheinlich völlig ausgelaugt in der Gosse enden«, gestand er in einem aufrichtigen Moment, als er in einem Interview gefragt wurde, weshalb er nicht an der Woche für Erstsemester teilgenommen hatte, »und die Leute, die ich in der Woche getroffen hätte, würden am Ende ohnehin nicht meine Freunde werden.«
Dennoch gelang es dem Prinzen, neue Freunde zu finden sowie einige Studenten zu treffen, die er bereits kannte. Obwohl William und Kate auf verschiedenen Stockwerken untergebracht waren, weil Frauen und Männer getrennte Stockwerke hatten, kamen sie sich allmählich über gemeinsame Interessen näher, während sie zusammen arbeiteten und Sport trieben. Kates Stammbaum war gewiss nicht so blaublütig wie der des Prinzen, aber sie hatten unheimlich viel gemeinsam. Beide waren in einer ländlichen Umgebung aufgewachsen (Kate in dem Dorf Bucklebury und William auf dem Gut Highgrove seines Vaters in Gloucestershire) und teilten eine Vorliebe für die Natur – gewissermaßen eine Voraussetzung für den Umgang mit der Königsfamilie, in der Jagen, Schießen und Angeln, genau wie Polo und Pferderennen, selbstverständlich sind. Die beiden Jugendlichen hatten beide exklusive Privatschulen besucht, in benachbarten Grafschaften, wo die Schüler sowohl im Unterricht als auch danach zusammenkamen und in Wettkämpfen ihre Kräfte maßen – eine weitere Gemeinsamkeit. Während Kate gut Hockey und Korbball spielte, hatte William ein Talent für Rugby, Fußball und Polo, außerdem waren beide leidenschaftliche Skifahrer und Tennisspieler. Nach der Schule hatten sie in einem Sabbatjahr ihren Horizont erweitert und waren in der Welt herumgekommen. Manche behaupteten gar, die beiden hätten sich schon in Chile getroffen.
Nach und nach wurde Kate in die »Clique« des Prinzen in St. Andrews aufgenommen, zu der außer ihr Bryony Daniels gehörte, die Tochter eines reichen Gutsbesitzers, sowie Virginia Fraser, deren Vater Lord Strathalmond ist, ein Versicherungsunternehmer in London, und Olivia Bleasdale, die Tochter eines Armeeoffiziers.
Es ist nicht bekannt, wie Virginia und Olivia William kennenlernten, aber Bryony Daniels, die in Paines Manor, einem Gutshaus aus dem 17. Jahrhundert in Pentlow, Suffolk, bei ihren Eltern David und Pauline aufwuchs, traf den Prinzen schon in der ersten Woche auf St. Andrews, als sie gemeinsam Geografie-Vorlesungen und Kurse besuchten. Olivia, die Tochter von Oberstleutnant Jeremy Bleasdale der königlichen Artillerie, könnte den Prinzen während ihrer Schulzeit in der exklusiven Westonbirt School kennengelernt haben, die nur eineinhalb Kilometer von Highgrove entfernt ist; und Ginny (Virginia) wurde ihm eventuell von Kate vorgestellt, die ihn vermutlich während ihres kurzen Aufenthalts im Downe House traf. Immerhin zählt die Tochter des Prinzen Michael, Lady Gabriella Windsor, zu den ehemaligen Schülerinnen der Einrichtung.
Auch wenn Kate und die anderen Mädchen schon alle als potenzielle Freundinnen des Prinzen gehandelt wurden, konnte in dieser Phase noch keine Rede von einer Liebesaffäre sein. Kate stürzte sich in das Universitätsleben, während William sich bewusst zurückhielt, weil er Angst hatte, den Namen der Königsfamilie zu beflecken. Das hieß: keine exzessiven Partys, keine Drogen und kein Kuss in der Öffentlichkeit.
Trotz des Entschlusses, sich zurückzuhalten, flirtete er schon nach wenigen Wochen mit Carly Massy-Birch, einer hübschen, jugendlichen Brünetten, die nach dem Examen als Schauspielerin arbeitete und in einigen Theaterstücken und Hörspielen auftrat. Sie hatte ebenfalls vieles mit William gemeinsam, da sie in Axminster in Devon aufgewachsen war, wo ihre Eltern Mimi und Hugh eine Farm hatten. Sie, William und Kate waren eng befreundet, und das blieb auch so, nachdem die Beziehung zwischen Carly und William auseinandergegangen war, und er mit Kate angebandelt hatte.
»Sie ging sechs oder sieben Wochen lang mit William aus, nachdem sie sich in St. Andrews kennengelernt hatten«, bestätigte ihre Mutter später der Presse. »Sie sind
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