Prinzessin meiner Traeume
Vorstellung. Doch was erwartete sie zu Hause außer einem wütenden Vater und einem falschen Exverlobten? Wahrscheinlich weitere Mitgiftjäger, die sie belügen und betrügen würden.
Kathryn lehnte den Kopf an seine Schulter, so dass sie zu Jonah aufblicken konnte. Der Ausdruck in seinen dunklen Augen wirkte aufrichtig.
Sie hatte Jonah gesagt, sie würde lieber einen ehrlichen Mitgiftjäger heiraten als das Risiko eingehen, wieder hintergangen zu werden. Tatsächlich traf die Beschreibung des Mannes, den sie suchte, nur teilweise auf ihn zu. Er hatte gar nicht die Möglichkeit gehabt, es auf ihr Geld anzulegen. Er hatte nicht einmal die Gelegenheit ergriffen, als sie sie ihm geboten hatte. Er hatte darüber nachgedacht und dann eine Entscheidung getroffen. Sie konnte nicht leugnen, dass es eine kühl kalkulierte Wahl gewesen war. Trotzdem war er ganz anders als die Mitgiftjäger, denen sie in den letzten Jahren begegnet war.
Es bestand jedoch kein Zweifel daran, dass der andere Teil der Beschreibung auf ihn zutraf.
Jonah war ehrlich gewesen...
Kathryn entspannte sich, und er zog sie näher an sich und küsste sie. Unter dem sanften Druck seiner Lippen schmolz sie förmlich dahin, und ihre Sinne waren völlig verwirrt. Sie wusste nur, dass sie auf diese Gefühle nicht verzichten wollte.
„Jonah", flüsterte sie. „Bring mich nach Nevada."
„Jetzt?" fragte er leise und ließ die Lippen über ihren Hals zum Ausschnitt ihrer Bluse gleiten.
„Ein bisschen später ist auch okay", brachte sie hervor.
Nach einer Weile hörte er auf, sie zu küssen, und legte wieder den Gang ein.
Als sie die erste Tankstelle anfuhren, suchte Jonah mehrere Straßenkarten aus dem Ständer neben der Eingangstür heraus. Er hatte sich die Route bereits zurechtgelegt, weil er die Strecke vor etwa zwanzig Jahren bereits einmal gefahren war. Jetzt war es allerdings Zeit, sich einen genauen Überblick zu verschaffen.
Kathryn, die sich Zeitschriften angesehen hatte, blickte ihm interessiert über die Schulter.
„Ich dachte, wir wollten sparsam sein. Brauchst du dich wirklich alle?"
„Die und noch mehr. Das sind nur die ersten Staaten, die wir durchqueren, aber sie haben hier nicht jede Karte, die wir brauchen. Wahrscheinlich gibt es im Süden von Wisconsin deswegen so wenig Karten von Nevada, weil es zu weit weg ist."
„Zu weit weg?" Beklommen betrachtete sie den Stapel. „Wie lange werden wir denn brauchen, Jonah?"
Es hatte keinen Sinn, um den heißen Brei herumzureden. Schließlich hatte sie ein Recht darauf, zu erfahren, was sie erwartete. „Länger, als ich zuerst dachte. Ungefähr dreißig Stunden Fahrzeit."
„Dreißig Stunden in der alten Kiste?" Sie klang entsetzt.
„Natürlich nicht in einem Rutsch. Wir müssen unterwegs Pausen machen."
„Bis dahin haben wir uns alle Zähne ausgeschlagen, und ich habe einen Haltungsschaden."
„Mach den Wagen nicht schlecht, Katie. Er wird dich nicht nur nach Nevada bringen, sondern auch wieder zurück."
Kathryn stöhnte. „Ich hatte ganz vergessen, dass ich ohne meine Kreditkarte nicht zurückfliegen kann. Es sei denn ... Jonah, was ist, wenn ich bei der Firma anrufe?
Immerhin ist es meine Karte, und sie läuft auf meinen Namen. Ich muss nur das Missverständnis aufklären, dann schicken sie mir eine neue."
„Kein Problem", meinte Jonah. „Aber wohin willst du sie dir schicken lassen?"
„Verdammt! Das habe ich alles meinem Vater zu verdanken. Der wird sich wundern, wenn es wieder eine wichtige Hauptversammlung gibt und er meine Stimme braucht."
„Ich bin immer noch der Meinung, du solltest ihn anrufen. Du brauchst ihm ja nur mitzuteilen, dass es dir gut geht."
„Nach dem Theater mit der Karte verdient er es überhaupt nicht, es zu erfahren."
Offenbar würde sie nicht nachgeben. Jonah zuckte die Schultern. „Nimm eine Zeitung von dem Stapel, Katie."
Kathryn gehorchte und entschuldigte sich bei einer Frau, die neben dem Zeitungsständer stand. „Dreißig Stunden", wiederholte sie leise, während sie sich die Zeitung unter den Arm klemmte. „Ist es wirklich so weit nach Nevada?"
„Hast du denn mit deiner Familie nie eine Reise mit dem Auto gemacht?"
Verständnislos sah sie ihn an.
Natürlich nicht, sagte er sich. Es war schon schwierig genug, sich Jock Campbell am Steuer eines Wagens vorzustellen, weil dieser nie selbst fuhr, wenn er einen Chauffeur, einen Assistenten oder einen Leibwächter zur Verfügung hatte. Und es war schlichtweg unmöglich, ihn sich als
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