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Prinzessin oder Erbse

Prinzessin oder Erbse

Titel: Prinzessin oder Erbse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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hin.
    »Wie nett, vielen Dank.«
    »Keine Ursache.« Ein wenig unentschlossen sieht er sich um.
    »Tut mir leid, Nadja kommt eigentlich fast nie ins Pressebüro«, sage ich bedauernd, und die Enttäuschung ist ihm deutlich anzumerken.
    »Hm, na ja, was soll’s. Ist vielleicht auch besser so. Nach dem, was du mit David so durchgemacht hast. Wie geht es dir denn?« Ich habe ihm noch gar nichts von den neuesten Entwicklungen erzählt.
    »Oh, ganz gut eigentlich.«
    »Das freut mich. Er ist es auch nicht wert, sich seinetwegen zu grämen. Du hast was viel Besseres verdient«, sagt er grimmig.
    »Äh, na ja, ich …«
    »Nein, wirklich, er ist echt ein Arschloch. Wenn du willst, dass ich ihm eins aufs Maul haue …« Ungläubig sehe ich an seiner schmächtigen Gestalt herunter. »Ja, ich weiß, vermutlich würde ich dabei alt aussehen«, gibt er zu, »aber für dich würde ich es tun.«
    »Danke«, sage ich gerührt, »aber das ist nicht nötig. Außerdem bist du doch Pazifist.«
    »Stimmt. Also dann.« Er lächelt mich nochmal an und prallt beim Herumdrehen fast mit David zusammen.

    »Ups, das war knapp«, sagt dieser und deutet auf den Kaffeebecher in seiner Hand. Dann schaut er auf meinen Schreibtisch und zieht ein langes Gesicht. »Oh, wie ich sehe, bist du schon versorgt.«
    »Tja, das lässt sich nicht leugnen.« Feindselig starrt Felix ihn an, während ich die Situation zu retten versuche.
    »Gib nur her, ich kann jeden Kaffee brauchen, den ich kriegen kann. Wie süß von euch. Da hattet ihr beide die gleiche Idee.«
    »Nur, dass ich auch an Kuchen gedacht habe«, trumpft Felix auf.
    »Ich auch«, erwidert David und zaubert aus seiner Umhängetasche eine Papiertüte mit einem Schokomuffin hervor.
    »Aber ich muss doch auf meine Linie achten«, kokettiere ich und beobachte amüsiert, wie die beiden Gockel einander misstrauisch beäugen.
    »So ein Unsinn, du bist absolut perfekt«, streicht David einen Punkt für sich ein, was Felix mit einem verächtlichen Schnauben kommentiert.
    »Also, Fanny, mein Angebot von vorhin steht noch«, erklärt er kampfeslustig.
    »Ich komme schon klar. Noch mal danke!«
    »Okay.« Ohne David noch eines Blickes zu würdigen, räumt Felix das Feld. Der nimmt die Gelegenheit wahr, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
    »Guten Morgen.«
    »Guten Morgen.« Ein wenig ängstlich schiele ich in Richtung Tür. »Wenn Matthias das sieht, feuert er mich auf der Stelle.«
    »Sorry.« Er tritt ein paar Schritte zurück. »Dieser Felix scheint mich nicht besonders gut leiden zu können.«

    »Er macht sich nur Sorgen um mich. Er ist so was wie mein bester Freund.«
    »Und was bin ich?«
    »Was möchtest du denn sein?«, erkundige ich mich mit einem gekonnten Augenaufschlag.
    »Ich würde ja sagen dein Freund, aber neben dem besten Freund klingt das natürlich läppisch.«
    »Stimmt«, grinse ich. »Dann geh mal und lass dir was Besseres einfallen.«
    »Bleibt es bei heute Abend? Ich hole dich ab.«
    »Mach das. Tschüss. Und danke.«
    »Gern geschehen.« Als er hinausgeht, riskiere ich noch einen letzten Blick. Er hat wirklich einen entzückenden Hintern.
     
    »Er hat bitte was gesagt?«, fragt Julia mich am Abend entgeistert, während sie mir beim Schminken zusieht.
    »Dass er mein Freund sein will«, wiederhole ich zufrieden und werfe einen prüfenden Blick auf mein Konterfei, das mich aus dem Badezimmerspiegel heraus ansieht. »Ich bin eine wunderschöne Frau«, murmele ich vor mich hin, und es fällt mir aufgrund der derzeitigen Ereignisse erstaunlich leicht, mir das zu glauben. Ich bin vielleicht wirklich nicht so übel, wenn ein Traummann wie David sich ernsthaft für mich interessiert. Julia lässt sich fassungslos auf dem Badewannenrand nieder.
    »Und was hast du gesagt?«
    »Du wärest stolz auf mich gewesen. Ich war kühl wie Zitroneneis.« Sie nickt nachdenklich.
    »Vielleicht solltest du die Finger von der Sache lassen. «
    »Wie bitte? Wieso das denn?«

    »Mit dem Typen ist doch eindeutig etwas faul.«
    »Wie kommst du denn da drauf?«
    »Süße, ich will dich ja nicht deiner Illusionen berauben, aber hast du in deinem ganzen Leben schon mal einen Mann getroffen, der so erpicht darauf ist, eine feste Bindung einzugehen? Der nach einem einzigen Date die Frau als seine Freundin bezeichnet? Da stimmt doch was nicht.« So, da stimmt also etwas nicht, wenn ein Mann sich mich als die Frau an seiner Seite wünscht?
    »Auch wenn du es für total abwegig hältst, aber vielleicht hat

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