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Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
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aufgeblasen vor.
    Nach dem Essen nahm ein Vierzig-Mann-Orchester
    Aufstellung. Der Moment rückte näher, in dem Nicolas sie auf die Tanzfläche führen und in seine Arme nehmen würde, um den Ball zu eröffnen.
    Die Musik begann. Nicolas stellte seine Kaffeetasse ab, erhob sich, verbeugte sich und bot ihr seinen Arm an.
    "Hoheit", murmelte er.
    Zweihundert Augenpaare sahen zu. Zum Glück war Nicolas größer als Jana, so dass sie wenigstens nicht absolut albern auf der Tanzfläche aussah. Trotz eines Blitzkurses - Lektionen täglich von zwei bis drei - gehörte das Tanzen auf einem Ball nicht zu ihren starken Seiten, schon gar nicht vor einem kritischen Publikum.
    Wortlos traten sie in den Mittelpunkt des schimmernd polierten Parketts und blieben unter einem gewaltigen Lüster stehen. Nicolas berührte ihren von dem Handschuh bedeckten Ellbogen, und sie wandten sich einander zu.
    Jana hob ihren Kopf, blickte in seine Augen und vergaß plötzlich, wo sie waren. Die Welt verengte sich auf Nicolas'
    Gesicht, auf diese halb ärgerlichen, halb glühenden schwarzen Augen, die sie förmlich verschlangen. Das gelbliche Licht des Lüsters ließ rötliche Strähnen in seinem dunklen Haar schimmern. In Janas Magen setzte ein leichtes Erdbeben ein.
    "Alles in Ordnung?" fragte er.
    "Ja." Sie befeuchtete ihre Lippen und legte ihre Hand in die seine.
    Die Musik umhüllte sie, während sie hinter vorgehaltenen Fächern hervor beobachtet wurden.
    Sie rührten sich nicht. Nicolas blickte auf sie hinunter, als habe er vergessen, wer sie war. "Sie sind so schön", sagte er leise.
    Es war das erste Mal, dass er etwas über ihr Aussehen sagte, eines der wenigen Komplimente, die sie von ihm erhalten hatte.
    Als würde es auch ihm bewusst werden, runzelte er plötzlich die Stirn und biss die Zähne zusammen.
    Seine Nähe störte ihre Konzentration. Jana stolperte bei dem ersten Schritt. "Verdammt, ich fühle mich wie ein Zirkushund", flüsterte sie. "Alle sehen zu."
    "Vergessen Sie die anderen. " Nicolas führte sie glatt in eine Drehung. "Entspannen Sie sich. Folgen Sie mir einfach." Die Pflicht erforderte, dass sie einmal ganz durch den Saal tanzten, bevor andere die Fläche betreten durften.
    "Zum Glück sind Sie gut darin."
    In Nicolas' Armen hätte jede Frau einen guten Walzer tanzen können, sogar eine Anfängerin wie Jana. Er führte stark. Nach einem Moment fühlte Jana, wie sie sich ihm überließ und sich entspannte - zumindest soweit sie sich entspannen konnte, während sie durch den riesigen Saal gewirbelt wurde und ihr Blick auf Nicolas' Augen gerichtet war.
    Sie schob ihre Hand über seine Schulter, berührte mit einem Finger seine Haut am Nacken und fühlte seine Körperwärme.
    Seine Hand umschloss fest die ihre, und einen Moment dachte sie, er würde ihre Hand an seine Brust ziehen, doch er tat es nicht. Ihr Blick verschlang sich mit dem seinen, und eine leichte Röte stieg in ihre Wangen. Ihr Kleid bauschte sich anmutig hinter ihr.
    Plötzlich fühlte Jana sich zum ersten Mal herrlich wie eine echte Fürstin, die in den starken Armen eines Märchenprinzen herumgewirbelt wurde. Oder wenigstens eines Herzogs. Und weil er ihr gesagt hatte, dass sie schön war, fühlte sie sich auch so. Sie sahen nur einander an und verloren sich in einem magischen Moment, tanzten durch den riesigen, leeren Ballsaal, während das Orchester nur für sie beide spielte.
    Nicolas hielt sie so nahe an sich gedrückt, dass sich ihr Atem mischte. Jana fühlte sich fiebrig, als würde sie brennen, während ihre Körper verschmolzen. Atemlos lauschte sie auf das Hämmern ihres Herzens, blickte in seine schwarzen Augen und wünschte sich, dieser Moment würde nie zu Ende gehen.
    Als die Musik endete, hielt Nicolas sie einen Moment länger als nötig fest und betrachtete sie mit einem Blick, den sie nicht deuten konnte. Dann trat er zurück, beugte sich über ihre bebenden Finger und führte sie stumm zu dem Platz neben einer alten Gräfin.
    "Danke, Hoheit." Seine Stimme war leise und heiser. Er sah sie noch einen Moment an und wandte sich ab.
    Er ging direkt an die Bar neben den Terrassentüren und verlangte einen doppelten Scotch. Nachdem Nicolas das Glas geleert hatte, drehte er sich wieder zu der Tanzfläche um und blickte durch den Saal zu Jana. Tanzende Paare glitten vor seinen Augen vorbei, aber er sah sie nicht. Er sah nur Jana, eine Vision in cremefarbener Seide.
    Er hatte sie beide während des Eröffnungswalzers
    kompromittiert. Er hatte

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