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Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
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etwas
    lockerer." Wenn sie allein waren, nannte sie ihn Nick oder Nicolas. Er nannte sie Madam oder Hoheit. Gereizt ließ Jana sich auf das Sofa fallen und legte die Beine hoch. "Sie wollten diese Besprechung. Was konnte nicht bis morgen warten?"
    "Wir haben morgen einen vollen Terminplan." Nach einem Blick in das Notizbuch, das Jana zu hassen begann, räusperte er sich und sah sie an. "Erstens möchte ich sagen, dass Sie bemerkenswerte Fortschritte machen. Ich höre von Ihren Lehrern nur begeisterte Berichte." Er nannte ihren Tanzlehrer, Sprachlehrer sowie die Lehrer für Etikette und Protokoll und Baron Skinalas, der sie in der Geschichte von Bogländia unterrichtete.
    "Aber?" fragte sie misstrauisch.
    Er betrachtete kurz ihre enge Jeans und verschränkte seine Hände auf dem Schreibtisch. "Sie scheinen nicht das volle Ausmaß Ihrer Verpflichtungen zu begreifen, Madam. Eine Fürstin muss sich wie eine Fürstin benehmen. Es ziemt sich nicht, mit einem Bauern zu scherzen, wie Sie das gestern taten."
    "Ach, kommen Sie! Der Mann hatte früher ein Restaurant, und ich habe früher in einem Restaurant gearbeitet. Also haben wir uns ein paar Anekdoten erzählt. Was ist schon dabei?"
    "Oder zum Beispiel heute Abend. Sie haben zweihundert Leute auf ihre Suppe warten lassen, weil sie mit offenen Augen träumten." Er warf ihr einen strengen Blick zu. "Freundlichkeit und Aufmerksamkeit sind Eigenschaften, die man bei
    Herrschern schätzt. Wenn die Monarchien in Europa überleben sollen ..."
    Sie wusste nicht, was mit ihr geschah. Der Unterschied zwischen dem Mann auf dem Ball und diesem Mann ließ sie ausrasten. Sie explodierte einfach, sprang auf und stemmte die Hände in die Hüften. Hitze stieg ihr ins Gesicht.
    "Tut mir leid, dass ich zweihundert Leute habe warten lassen, aber im Moment denke ich an etwas anderes als an Suppe! Es ist nicht einfach, Fürstin zu sein. Erstens bin ich so erschöpft, dass ich kaum denken kann! Zweitens habe ich nie eine einzige verdammte Minute für mich allein! Ich bin ständig von Leuten umgeben. Trotzdem ist niemand da, mit dem ich sprechen kann.
    Ich meine, wie man unter Freunden spricht. Entweder behandeln mich die Leute mit übertriebener Förmlichkeit, oder sie weichen vor mir zurück, als könnte ich auf sie zeigen und ,Kopf abhacken!' schreien."
    "Die Herzogin von Vaz ..."
    "Constanza Menski tut alles in ihrer Macht Stehende, damit ich mich unfähig und heimwehkrank fühle, bis ich den Schwanz einziehe und nach Hause laufe." Ihre Augen funkelten. "Zuerst dachte ich, dass ich mir nur etwas einbilde, aber das tue ich nicht. Jetzt blicke ich durch. Wenn ich von hier verschwinde und zu Ihren Gunsten abdanke, wird Constanza Sie heiraten, und dann wird sie die Fürstin. Reden Sie also nicht davon, Constanza wäre eine Freundin. Constanza besteht nur aus Tricks und Ehrgeiz, und Sie wissen das besser als irgend jemand sonst!"
    Nicolas schloss das Notizbuch. "Vielleicht sollten wir diese Besprechung auf einen anderen Zeitpunkt verschieben."
    Jana sah ihn wütend an. "Sie bleiben, wo Sie sind! Wenn wir schon dabei sind, möchte ich mir noch ein paar Dinge von der Seele reden. Ich will, dass Sie nicht mehr jede Minute meines Tages verplanen. Ich will am Nachmittag freie Zeit für mich. Ich bin es leid, jeden Abend auf eine Party zu gehen."
    "Madam..."
    "Noch etwas. Bevor ich hierher kam, joggte ich jeden Abend.
    Gestern habe ich es versucht, aber die Wachen am Tor wollten mich nicht passieren lassen!"
    Nicolas zog die Augen schmal zusammen. "Man kann Sie doch nicht in einem Trainingsanzug und Tennisschuhen sehen.
    Und Sie können selbstverständlich nicht allein herumwandern.
    Vor allem ganz sicher nicht um Mitternacht."
    "Und ob ich kann! Wer regiert denn hier, Sie oder ich?" Das war natürlich der eigentliche Streitpunkt. "Sie haben den Wachen den Befehl gegeben, mich nicht nach draußen zu lassen.
    Jetzt will ich, dass Sie noch einmal mit den Wachen sprechen und ihnen erklären, dass ich hier die Fürstin bin, und wenn ich hinaus will, lässt man mich hinaus. Ist das klar? Wenn das nämlich nicht klar ist, Nicolas, haben wir ein echtes Problem!"
    "Wir besprechen das, wenn Sie ruhiger sind." Er stand auf und blickte zur Tür.
    "Ich bin ruhig!" schrie sie. "Ist es so unvernünftig, dass ich nicht als Gefangene gehalten werden will? Da fällt mir noch etwas ein." Sie folgte ihm an die Tür. "Von jetzt an unterschreibe ich nichts mehr, wenn ich nicht weiß, was es ist.
    Nicolas Rondo, hören Sie

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