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Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
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brauchte keine Kristallkugel, um zu wissen, dass Jana explodieren würde, wenn sie von dem Vertrag mit Prazlov erfuhr.
    "Ich kenne dich besser als du selbst. Du spielst mit dem Feuer, Nick."
    Er leerte sein Sherryglas, ohne zu antworten.
    Constanzas Miene wurde böse. "Ich kann viel ertragen, aber einiges toleriere ich nicht. Wird deine Neigung öffentlich, löse ich unsere Verlobung, und zwar ebenfalls öffentlich." Sie beugte sich vor und stützte ihre Hände flach auf die Dokumente auf seinem Schreibtisch. "Ich sorge dafür, dass deine Indiskretion an die Ohren einer gewissen sehr wichtigen Persönlichkeit dringt und du alle Zugeständnisse aus diesen Verträgen verlierst. Wenn du das nächste Mal in einem Ballsaal tanzt und wie ein mondsüchtiger Teenager in die Augen dieser Person starrst, denk daran, was du zu verlieren hast. Du und das Fürstentum."
    "Sei nicht albern, Constanza. Wir beide waren nie besitzergreifend, wenn es um uns ging."
    "Jetzt ist es anders!"
    Er fixierte sie. "Ich kann nicht glauben, dass du aus Eifersucht die Zukunft Boglandias gefährden würdest."
    "Glaube es, Nicky! Ich meine jedes Wort ernst!" Die Tür schlug hinter ihr zu.
    "Ich kann es nicht glauben. Ein freier Tag!" Jana trat auf den Parkplatz im Hof, breitete die Arme aus und blickte freudig lachend zu dem wolkenlosen Himmel. "Riechen Sie nur diese Luft! Und wir besuchen ein Maifest!" Sie folgte Nicolas zu dem Wagen, der für ihre Inkognito-Ausflüge vorbehalten war, und blickte zurück. "Wo sind Constanza und der Rest des Hofstaats?"
    "Der Hofstaat fährt in einem Bus. Wir treffen mit den Leuten auf dem Fest zusammen."
    "Ausgezeichnet." Sie warf ihren breitkrempigen Hut auf den Rücksitz und glitt in den Wagen. "Sehen Sie nicht so ernst drein", mahnte sie, als Nicolas den Parkplatz verließ. "Heute ist ein Festtag. Lange Gesichter sind verboten."
    Seine Hände spannten sich an dem Lenkrad an. "Wir müssen etwas besprechen, bevor wir Prazlov erreichen."
    "Nach dem Klang Ihrer Stimme zu schließen, handelt es sich um etwas Berufliches, das ich nicht hören will. Nicht heute, Nicolas, bitte!" Sie wechselte das Thema. "Erzählen Sie mir etwas über Prazlov. Ist es größer oder kleiner als Boglandia?
    Wie weit ist es entfernt? Und was genau ist ein Maifest?"
    "Prazlov liegt etwa fünfzig Kilometer nordöstlich von Coz.
    Seine Geschichte ist der unseren ähnlich, nur dass Prazlov zweimal so groß und unvergleichlich wohlhabender, ist." Er zählte Prazlovs Vorzüge auf und endete mit einer Beschreibung des Palastes.
    "Ich hätte lieber Prazlovs Industrie als den Palast." Jana zuckte die Schultern.
    "Warum mögen Sie keine Paläste?" Nicolas klang gereizt.
    "Ich dachte, alle Frauen wären von Palästen bezaubert, besonders von Palästen mit romantischen Türmen und
    Schießscharten und Galerien und Ballsälen."
    Jana lächelte ihm zu. "Ich frage mich einfach ständig, was es kostet, einen solchen Steinhaufen zu beheizen. Prazlov hat also alles, was wir wollen", fuhr sie fort. "Warum haben wir die Einladung des Fürsten zu seinem Maifest angenommen? Suchen wir denn geradezu die Demütigung?"
    Nicolas erwiderte ihr Lächeln nicht. "Ich möchte kein zu rosiges Bild malen. Prazlov ist alles andere als idyllisch. Kohle ist eine schmutzige Industrie. Die Bergbaustädte ..."
    Jana tat, als würde sie in Ohnmacht fallen. Sie fächelte sich Luft zu, sackte gegen die Lehne und rang nach Luft. "Sie meinen, Prazlov hat tatsächlich Orte, die groß genug sind, dass man sie Städte nennen kann? Die größer als Dörfer sind? Lieber Himmel, Prazlov ist ein Wunderland!"
    Nicolas sah sie finster an. "Prazlov ist kein Wunderland. Es gibt dort nur andere Probleme als bei uns."
    "Ehrlich, das ist mir verdammt egal." Sie wollte sich von seiner nüchternen Miene die gute Laune nicht verderben lassen.
    "Prazlov liegt niedriger als ..."
    "Haben Sie nicht zugehört, Euer Gnaden? Prazlov interessiert mich nicht."
    Er biss die Zähne zusammen. "Sie müssen mehr über Prazlov erfahren!"
    "Ich muss mehr über Maifeste erfahren." Sie hielt sich die Ohren zu und wusste, dass sie sich albern benahm, doch dieser sonnige Tag verlangte nach Fröhlichkeit. Nicolas gehörte ihr ein paar Stunden, und sie wollte sich diese Stunden nicht mit Beruflichem verderben. "Als Ihre Herrscherin befehle ich Ihnen, mir etwas über Maifeste zu erzählen!"
    Er schlug mit der Faust auf das Lenkrad. "Jana, Sie wissen, dass ich einen direkten Befehl nicht verweigern kann."
    "Nicht, wenn Sie

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