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Prinzessin wider Willen

Prinzessin wider Willen

Titel: Prinzessin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret St. George
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seine Taille und drehte ihn zu sich herum. Aufreizend fuhr sie mit einem Finger an seiner Hemdbrust herunter.
    "Wäre ich eifersüchtig, könnte ich vermuten, dass du dich nur deswegen gegen diese Lösung wehrst, weil du unsere linkische Fürstin nicht hergeben willst."
    Er packte ihre Hand. "Fürstin Marijana ist nicht mehr linkisch. Sie hat sehr schnell gelernt. Sie kann sich mit jeder anderen europäischen Herrscherin messen. Wir sollten endlich zugeben, dass wir uns in ihr getäuscht haben. Sie brauc ht unsere Unterstützung, besonders jetzt."
    Constanza beugte sich zurück und betrachtete ihn verärgert.
    "Ehrlich, Nicolas, musst du sie immer verteidigen?"
    "Alles in dem Fürstentum dreht sich um den Thron." Er streifte ihre Hände ab. "Wir schulden der Fürstin Loyalität."
    "Sie ist ein Emporkömmling, der dich verdrängt hat", sagte Constanza scharf. "Oder hast du vergessen, dass wir auf Boglandias Thron sitzen sollten und nicht sie? Baron Fatma hat mir erzählt, dass sie den Thron gar nicht wollte. Sie hat ihn nur aus einem Impuls heraus angenommen! Sie spricht nicht einmal unsere Sprache."
    "Sie lernt sie."
    "Sie benimmt sich wie ein gewöhnlicher Mensch, weil sie gewöhnlich ist. Als du sie gefunden hast, servierte sie Touristen Cheeseburger! Genau das ist sie, Nicky - ein Niemand."
    Er packte sie ungewollt so fest an den Schultern, dass sie zusammenzuckte. "Fürstin Marijana hat ein Recht auf den Thron von Boglandia. Was ihre Herkunft angeht, so hat sie genauso blaues Blut wie du und ich. Wenn du das vergessen hast, solltest du die Große Galerie aufsuchen und dein Gedächtnis
    auffrischen. Sie war Kellnerin, weil sie ihren Lebensunterhalt verdienen musste. Was haben denn wir beide gemacht, bevor Boglandia wieder frei wurde?"
    "Das steht nicht zur Debatte."
    "Du hast die Stadthäuser englischer Aristokraten dekoriert.
    Ich war Stadtplaner. Baron Fatma besaß eine schlecht gehende Metzgerei. Skinalas hat Immobilien in Italien verkauft. Deine Freundin, die Marquise, verkaufte Unterwäsche in einem Bekleidungsgeschäft. Muss ich noch weitersprechen?"
    "Siehst du denn nicht, was vor deinen Augen abläuft? Deine kostbare Fürstin hat nicht genug Rückgrat, um auf einem Thron zu sitzen. Irgendwann wird sie es leid sein, Aschenputtel zu spielen, und wird weglaufen. Wie sie schon früher vor Verantwortung weggelaufen ist!"
    "Sie wird nicht weglaufen. Sie ..."
    "Lieber Himmel", flüsterte Constanza und starrte ihn an.
    "Jetzt begreife ich! Du liebst sie!"
    Nicolas wich von ihr zurück, als habe sie ihn geohrfeigt.
    "Mach dich nicht lächerlich!"
    "Ich hätte es schon früher erkennen müssen! Ihr frühstückt zusammen, um die Ereignisse des Tages durchzusprechen. Du triffst sie nachmittags, um offizielle Geschäfte und Korrespondenz zu besprechen. Du begleitest sie abends zu Staatsbanketts. Du eröffnest Bälle mit ihr. Ihr seid ständig zusammen."
    "Hör auf, Constanza! Jana ist die Fürstin, und ich bin ihr Premierminister. Was soll ich machen? Meine Pflichten vernachlässigen?"
    "Gehört es zu deinen Pflichten, mit ihr mitten in der Nacht zu joggen?"
    "Ich begleite ihre Hoheit, um ihre Sicherheit zu garantieren."
    Es war nicht nur das. Er war gern mit Jana zusammen. Aber Liebe? Er blickte wieder aus dem Fenster. Verliebte er sich in sie? Er wagte nicht, sie zu lieben. Er hatte dazu kein Recht.
    "Hör mich an, Nicolas! Wenn dich diese Kellnerin verzaubert hat, gut. Verschließe deine Augen vor ihren Mängeln, wenn du das tun musst. Und wenn du dich weiterhin zum Narren machst, weil du einer hoffnungslosen Liebe nachhängst, ist das dein Problem. Aber ich warne dich. Bringe weder mich noch das Fürstentum durch deine alberne Schwärmerei in Verlegenheit!"
    Er fühlte sich plötzlich zu müde und erschöpft, um sich mit Eifersucht oder Zornesausbrüchen oder nicht zu beantwortenden Fragen nach Liebe herumzuschlagen. "Du hast Jana nie eine Chance gegeben. Zuerst wolltest du sie durch Heimweh vertreiben, dann hast du sie durch eine Etikette isoliert, die den Hof von ihr fernhält. Im letzten Monat hast du dich in der Vosnia eingemischt, um diese Verträge durchzudrücken.
    Würdest du aufhören, gegen Jana zu arbeiten, könntest du sie mögen."
    "Warum sollte ich sie mögen? Sie liebt den Mann, den ich heiraten werde. Du verlangst zu viel, Nicolas."
    "Jana und ich sind kein Liebespaar", versicherte er ruhig. "Ich mag sie, bewundere sie sogar. Das ist alles."
    Er betrachtete die Dokumente auf dem Schreibtisch. Er

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