Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
Vom Netzwerk:
Röhre berührt sie jetzt an den Schultern. Es wird verflucht eng.
    So eine Scheiße. In Ordnung, Baum. Wenn du Krieg willst, sollst du ihn bekommen , schnauft sie in Gedanken und macht sich kampfbereit.
    Mit mühseligen Verrenkungen und unter erheblicher Kraftanstrengung gelingt ihr das Kunststück, den Arm so weit zu verdrehen, dass sie mit der Hand zu ihrem Kopf gelangt.
    Dabei bemüht sie sich, nicht zu denken. Der Baum braucht nicht zu wissen, was sie vorhat. Es ist unsinnig, den Gegner zu warnen.
    Sie holt ihre Nadel aus dem Haar.
    Nun denn, du hölzernes Tentakelmonster ... She setzt die Spitze fast sanft am feuchten Holz an, ehe sie schlagartig andrückt und mit einem kräftigen Ruck nach unten zerrt. Das Wispern geht in Jaulen über, und ein Krampf schüttelt den Baum, aber er schließt den Stamm erneut enger um sie. Jetzt kann sie den Arm nur mehr bis auf Schulterhöhe senken.
    Macht nichts .
    Sie reißt die Waffe wild hin und her, sticht und kratzt. Die Auswirkungen werden schnell sichtbar. Das Holz blutet grünlichen, zähen Schleim in dicken Strömen, während es zittert und knirscht und knackt. Die Flüssigkeit kommt mit ihr in Kontakt, und sie erschaudert. Sie ist überraschend warm und riecht eigenartig. She kennt den Geruch, kann ihn im Moment aber nicht zuordnen.
    Sie lässt die Nadel in die andere, nach unten gezwungene Hand fallen, verliert sie beinah, und beginnt ihre Zerstörungsarbeit von Neuem. Weitere Flüssigkeit quillt aus dem Holz.
    Aus dem Jaulen wird ein mehrstimmiges, wirres Kreischen, und der Baum zittert und bebt, und sie kann spüren, wie sich der Stamm hin und her bewegt.
    Ein plötzliches Beben, das ihre Zähne aufeinanderschlagen lässt; sie rutscht fast eine Körperlänge in die Tiefe, und während das Toben des Tentakelbaumes weitergeht, bringt sie ihre Nadel wiederholt zum Einsatz.
    Mit ohrenbetäubendem Krachen birst der Stamm direkt vor ihr auf, und She bekommt einen Schlag in den Rücken, wird nach vorn ins Freie geschleudert.
    Schlagartig verstummen die Stimmen in ihrem Kopf. Sie fällt mit einem Aufschrei in die Tiefe, einen bescheidenen Meter, ehe sie auf dem Boden aufschlägt.
    Gerade noch rechtzeitig rollt sie dem zuschlagenden Tentakel aus dem Weg, kommt auf die Beine, hastet zu ihrem Gepäck und flieht außer Reichweite des zornigen Baumes.
    Schwer atmend bleibt sie in sicherer Entfernung stehen und begutachtet ihre Kleidung, ihren Körper. Wie es aussieht, ist sie ohne Verätzungen davongekommen. Keine Verdauungsflüssigkeit. Der Tentakelbaum wollte sie schlicht und ergreifend auspressen wie eine Frucht und den flüssigen Körperanteil in sich aufnehmen.
    Was für eine merkwürdige Kreatur. Was bei den Dämonen der Hölle ist da aus den Laboratorien entwichen? Als ob die Droole nicht schon eigenartig genug wären. Tentakelbewehrte Menschenfresserbäume? Wirklich?
    Ist das tatsächlich die Erfindung eines kranken Gehirns aus einem Laboratorium, das besser in einer geschlossenen Anstalt aufgehoben gewesen wäre, oder hat sich da eine ganz andere Sache verselbstständigt und eine amoklaufende Mutation losgetreten?
    Wie dem auch sein mag, es ist einfach Scheiße und bestätigt She in ihren Gedanken. Der Mensch als Art, das ist nur mehr ein beliebiges Glied in der Nahrungskette, weiter oben, aber längst nicht mehr an der Spitze. Nur haben das die meisten Individuen noch nicht kapiert, werden es wohl erst begreifen, wenn es zu spät ist.
    Adieu .

Kapitel 18
    Weißer Knochen schimmerte durch den rasiermesserscharfen Schnitt im Fleisch, aus dem in dicken Strömen Blut hervorquoll.
    Der Mann schrie erbärmlich, während er gurgelnd und Blut spuckend qualvoll erstickte.
    Ungerührt sah Clawfinger vom Wachturm aus zu, wie der Drool sich über den Typen hermachte und den Brüllenden zerfetzte, der sich vergeblich zur Wehr zu setzen versuchte.
    Besonders beeindruckend war das Geschrei, als die Kreatur Hoden und Schwanz mit einer Klaue absäbelte.
    Auch als der Mann mit dem Schreien aufgehört hatte und sein verstümmelter, lebloser Körper nur mehr unter den Bissen und Schlägen der Krallen bebte, ließ Clawfinger das Monster gewähren.
    Er hatte bewusst nur einen Drool in den gesicherten Bereich gelassen, während die anderen, ein halbes Dutzend davon, also eine kleine Jagdgemeinschaft, draußen am Zaun auf und ab liefen und vor Begierde rasten und winselten.
    Mehr als einen Drool und ein Opfer brauchte er vorläufig nicht, schließlich wollte er selbst auch noch seinen Spaß

Weitere Kostenlose Bücher