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Prinzessin

Prinzessin

Titel: Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Aysa
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Tunnel. Spuckend, hustend und die Augen reibend kommt sie auf die Beine, atmet mehrmals durch und sieht sich um. Eine wellige und kurvige Röhre, die nach links und rechts verläuft, soweit sie sehen kann.
    Lockeres Erdreich, Wurzeln, die überall hervorragen, das eigenartige Licht, Pilzgeflechte. Zögernd macht sie einige Schritte nach einer Seite, wendet, stapft in die andere Richtung.
    Der Gang windet, hebt und senkt sich, verzweigt sich, einmal, mehrmals, unzählige Male. She bleibt stehen. Sie darf nicht weitergehen, sonst verirrt sie sich hoffnungslos. Sie dreht wieder um, geht zurück, nur um zu erkennen, dass es jetzt schon zu spät ist. Wo genau sie in den Tunnel gestürzt ist, kann sie nicht mehr sagen. Sie hat die Orientierung verloren.
    Diese Erdröhre überwältigt sie. Der Geruch nach verrottenden Pflanzenteilen brennt in Nase und Augen, vermindert ihre Fähigkeit, klar zu denken. Wahnsinn, sie hat null Ahnung, wie tief sie sich befindet, aber nie im Leben hätte sie gedacht, wie intensiv Erdreich riechen kann.
    Bisher sind Wälder für sie der absolute Höhepunkt an Geruch nach Frische, Sauberkeit und Natur gewesen. Kein Vergleich mit der Intensität hier.
    Sie beugt sich vor und kotzt, spuckt aus und atmet konzentriert. Das Gefühl des Überwältigtwerdens lässt nach, und sie sieht sich wieder in der Lage, ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung zu richten.
    Eine Bewegung, vielleicht 13 Schritte entfernt. Ein Schatten, eine Erscheinung, die ihren Tunnel kreuzt und verschwindet.
    Halluziniert sie oder hat dieses komische Zwielicht ihr einen Streich gespielt? War das gerade allen Ernstes ein nackter Mann?
    She eilt zu der Stelle, an der sie die Gestalt gesehen hat – es sind tatsächlich 18 Schritte –, findet eine Weggabelung und bewegt sich vorsichtig in Richtung der Geräusche, kommt näher, stößt auf einen größeren Tunnel und bleibt überrascht stehen.
    Unbekleidete Menschen. Bedeckt von Erde, blass wie Engerlinge ... blind. Sie bewegen sich mit einer Selbstverständlichkeit durch die Erdtunnel, als wären sie Crewmitglieder an Bord eines Raumschiffs und marschierten von einer Station zur nächsten.
    Die Augen sind weiß, haben keine beziehungsweise nahezu verblasste Pupillen.
    Nackte Frauen, nackte Männer. Schöne Menschen. Perfekt proportioniert. Oh, meine Güte, was für Schwänze. Sie starrt. Solche Prachtexemplare hat sie noch selten gesehen. Oh . Erst jetzt fällt ihr auf, dass niemand hier behaart ist. Von Kopf bis Fuß haarlos, die vollkommene Nacktheit. Eine Kolonie menschlicher Nacktmulle.
    Wer im Erdreich lebt, braucht wohl keine Haare , denkt sie und muss sich zusammenreißen, um nicht hysterisch zu werden. Nackte, unbehaarte, albinoblasse Menschen mit prächtigen Körpern, die durch Tunnel tief in der Erde wandern. Das ist verrückt, total übergeschnappt.
    Vielleicht war der Staub aus dem Pilz auf selektive Weise halluzinogen und hat ihr einen Trip auf das verschafft, was sie nahezu ununterbrochen beschäftigt.
    Ist sie wirklich derart vom Sex besessen, dass sie schon Männer mit Prachtschwänzen unter der Erde sieht? Nein, dafür gibt es ein simples Gegenargument: die Frauen, die sie sehen kann. Wunderschöne weibliche Körper. Auf die ist sie gerade nicht so scharf wie auf die Penisse.
    Auf alle Fälle lohnt es sich, einen weiteren Blick zu riskieren. Sie hat nicht viel zu verlieren. Entweder das ist eine Illusion oder ... wow .
    Diese unterirdischen Menschen, sie mögen blind, nackt und blass sein, aber ... oh ... oh, zur Hölle damit, sie machen einen gesunden Eindruck. Sie sind sauber.
    Und beschnitten! Nackte, beschnittene, haarlose, albinofarbene Männer mit beeindruckenden Schwänzen, die durch Erdtunnel im Untergrund marschieren.
    Sie muss übergeschnappt sein.
    Gaga, ihr Verstand hat sich über den Jordan verabschiedet. Anders ist dieser Wahnsinn nicht zu erklären.
    Und – sie kann kaum glauben, was ihr passiert, obwohl es naheliegend ist – sie findet sie erregend. Nackte Männer, nur von wohlriechender Erde bedeckt, einen Duft von Frische und Leben verströmend.
    Kühle Luft wie nach einem Regen, wie aus der Erinnerung. Gefiltert durch Dutzende Meter Erdreich, poröses Gestein und das Wurzelwerk von Pflanzen und Pilzen.
    She ist geradezu überwältigt von den Eindrücken, die auf ihre Sinne einwirken, und es erregt sie, macht sie heiß, weckt die Lust auf brünstiges Ficken. Im verbliebenen, winzigen Teil der Rationalität, der noch zu ihr durchdringt, stellt sie

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