Prinzessin
der Knie amputiert, was in mehr als nur einem Fall eine bedauernswerte Schande gewesen war, da es sich durchwegs um wohlproportionierte Waden und Schenkel gehandelt hatte.
Die Arme, auf deren Entfernung aus rein praktischen Erwägungen verzichtet worden war, hatte man mit Ketten am stählernen Rahmen der Betten gesichert.
Einige der Stümpfe waren schön und sauber vernarbt, andere sahen ziemlich hässlich und schlampig aus. Ein leider unumgänglicher Makel.
Diese Frauen hatten einer eindringlichen Lektion in Sachen Folgsamkeit bedurft.
Anarchie mochte innerhalb gewisser Grenzen gut und sogar wünschenswert sein, weil sie oft kreative, konstruktive Nebeneffekte hervorbrachte, aber zu weit durfte man die Dinge auch nicht treiben. Wer die gewährten Freiheiten missbrauchte, wurde belehrt.
In diesen Fällen war die Amputation ohne Narkose erfolgt, mit bescheidener, lokaler Betäubung, die durch Schmerzen ausgelöstes, unwillkürliches Zucken und unkontrollierte Bewegungen kaum verhindern konnte. Schließlich ging es um Bestrafung.
Sie hatten gebrüllt, gekreischt, geschrien, geheult und getobt. Dass offenbar das Durchsägen des Knochens den schlimmsten Teil der Operation für die Betroffenen darstellte, hatte er sehr interessant gefunden.
Das war der Moment, in dem die Unumkehrbarkeit des Vorgangs das Bewusstsein übermannte.
Alle Frauen waren schwanger, einige standen kurz vor der Geburt, bei anderen ließ sich die Schwangerschaft erst erahnen.
Für den Gottchirurgen war das unheimlich spannend, sah er doch vor sich die erste Versuchsreihe, die bisher ohne Ausfälle vonstattengegangen war.
Vorherige Experimente hatten aufgrund der falsch gewählten Dosierungen des Beschleunigers zu grauenhaften Fehlgeburten geführt, die weder die Mütter noch die Ungeborenen überlebt hatten. Den im Keller weggesperrten kleinen Freak ausgenommen.
Ersies bewegten sich zwischen den Frauen auf und ab, versorgten sie mit Nahrung, reinigten sie von ihren Ausscheidungen. Ein Dutzend Weißkittel streifte durch die Reihen und kümmerte sich um die medizinischen Notwendigkeiten.
Bewaffnete Wächter hielten sich ebenfalls hier auf. Diskret, aber unübersehbar achteten sie darauf, dass es zu keinem Ärger kam.
Der Gottchirurg war stolz auf seine Organisation, freute sich, so viele Ärzte unter seiner Herrschaft zu sehen.
Man brauchte diesen Leuten nur eine sinnvolle Arbeit anzubieten, etwas, in das sie ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen konnten, und schon liefen sie ihm scharenweise zu wie herrenlose Hunde auf der Suche nach Streicheleinheiten.
Und der ganze Aufwand zur Pflege und Versorgung dieser wunderschönen, geschwollenen Rundungen!
Wie so vieles, was ihm an Frauen gefiel, schätzte er den Anblick von Schwangerschaftsbäuchen über alle Maße.
Früher hatte er mit großer Leidenschaft Pornos mit Schwangeren gesammelt und beim Betrachten der meist einfallslosen, amateurhaften Filme regelmäßig onaniert.
Die Zeiten der Masturbation lagen hinter ihm, aber die Bilder der Vergangenheit, gepaart mit den zum Greifen nahen, nackten Bäuchen, verschafften ihm eine Befriedigung wie kaum etwas anderes.
So auch diesmal.
Er wanderte zwischen den Pritschen entlang, berührte jede Frau so, wie es ihm behagte, ohne dass sie in der Lage waren, ihn zurückzuweisen. Ein unschlagbares Gefühl von Macht und Göttlichkeit!
Schließlich verkörperte er den Schöpfer, den Allvater der Wesen, die in ihren Gebärmüttern heranwuchsen.
Er achtete penibel darauf, sich dieses ekstatische Vergnügen täglich zu gönnen, nicht einen Tag zu verlieren. Nicht, nachdem ihm so viele davon geschenkt worden waren, als er die Apokalypse nicht nur überlebt, sondern auch als Zeichen erkannt hatte, sich aus der Masse der Stumpfsinnigen zu erheben und in die Ränge der Einmaligkeit aufzusteigen.
Der Blendstrahl der Erkenntnis hatte ihn getroffen, sich an der Stelle, an der sich das dritte Auge befand, in den Schädel gebrannt und ihm die Erleuchtung gebracht.
Er war zu Großem auserkoren, würde die Menschheit vor sich selbst retten und zu neuer Blüte führen, damit sie endlich über sich hinauswachsen und ihr tatsächliches Potenzial ausschöpfen konnte. Er hatte eine Aufgabe und eine Vision, und er hatte nicht vor, davon abzulassen, bis sein Ziel erreicht sein würde.
Was war ein Mensch ohne Zukunftsbild? Nicht mehr als ein stumpfsinniges Nutztier. Und Tiere dienten unterschiedlichen Zwecken.
Vieh begriff keinen Zukunftstraum, war nicht in der
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