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Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Titel: Prinzessinnensöckchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Benedikt
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I-Phone hingeblättert, und das nur, weil Bianca aus der Parallelklasse auch eins hatte. Bianca! Der Alte war irgendwo Geschäftsführer! Na und? Das hieß doch, er führte nur so ein Geschäft, aber es gehörte ihm nicht, oder? Egal jetzt. Schlürf, schlürf, aaaaaah! Schmeckte einfach, das geile Zeug. Schirmchen könnten sie sich sparen, war Kinderkram.
    Sie hatte ein Geschäft, hey! Und der Laden lief. Sie würde zuerst ihn anrufen, ihm sagen, dass der Termin klar ginge, aber halt an einem anderen Ort. Dann sich um ihren Leibwächter kümmern. Leibwächter, wie das klang! Security, ha, ha! Okay, war nicht ganz ohne, wenn der doch auf dumme Gedanken käme. Sie erpressen würde. Aber keiner erpresste Hanna. Das war ihr Job. Doch, hatte sie schon dran gedacht. Die einfach erpressen. Kohle ohne Gegenleistung. Das war die höchste Stufe überhaupt, dann hatte man es geschafft.

    *

    Der Nachmittag entwickelte sich lebhaft. Es war auch wieder schönes Wetter, milde Temperaturen trieben sämtliche älteren Damen ins Café, heute fragte sie auch kaum noch jemand, ob sie neu war und überhaupt. Sie hatte sich etabliert, irgendwie.
    Bei all dem Kaffeekochen, Tortenschneiden, Beraten und Eintippen war der Vorfall vom Mittag auf einen der billigen Plätze ihres Kurzzeitgedächtnisses gerückt. Ein Dummer-Jungen-Streich, hatte sich Kevin geärgert und sogar die Umgebung nach Spuren abgesucht. Typisch Bulle eben. Außerdem behauptete er steif und fest, der Steinwurf habe ihm und nicht ihr gegolten. War doch in Uniform gewesen und man wisse ja, welches Ansehen die Polizei in gewissen Kreise genieße. »Da haben ein paar Halbwüchsige ihr Mutpröbchen gemacht. Irgendwann erwisch ich die.« Carmen hätte nur zu gerne daran geglaubt.
    Die Chefin ließ sich zwischendurch blicken, von ihrem Streit mit Völkert war ihr nichts anzumerken. Sie unterhielt sich mit einigen Stammgästen, fragte bei ihren Mädels, ob alles in Ordnung sei, ging in die Backstube, wo der Konditor noch mit einigen Auftragstorten zu Gange war, die im Laufe des Nachmittags oder schon früh am nächsten Morgen abgeholt werden sollten. Immer ganz frisch, das war sein Motto. Joey, der Lehrling mühte sich mit der Sahnespritze ab und krakelte Ornamente auf die duftenden Gebilde.
    Als der Betrieb schließlich kurz vor fünf nachließ und auch die Beine wieder wehzutun begannen, dachte Carmen an Emily und ihre Gedanken verdüsterten sich. Etwas musste geschehen, sie musste an das Mädchen ran. Nur wie? Leider kannte sie Louise Schmitz keineswegs, so wie sie Kevin hatte Glauben machen wollen. Ihr noch einmal auflauern? Sie konnte den freien Tag, der ihr in der Woche zustand, in Anspruch nehmen, morgen war Freitag und am Wochenende würde man sie hier nicht entbehren können. Ihr schon am Morgen folgen, herausfinden, in welche Schule sie ging, dann nach dem Unterrichtsende abpassen... Und wenn sie mit der großen Blonden zusammen war? Über die wusste sie gar nichts, weder den Namen noch wo sie wohnte.
    »Feierabend!« verkündete Clara. Im selben Augenblick meldete Carmens Handy eine neue SMS. Nicht von Maximilian, der hatte wohl aufgesteckt. Viel zu schnell, das Weichei, fand Carmen und war ein wenig enttäuscht.
    »Sie haben noch 24 Stunden Zeit! Überstrapazieren Sie nicht meine gute Seele! Köhler«. Sie musste lachen. Irgendwie begann sie den Kerl süß zu finden. Lag wohl daran, dass sie den ganzen Tag von süßlichen Aromen umgeben war.
    »Nimmst du mich mit in die Stadt? Hab kein Auto heute.« Joey. Es war das erste Mal, dass er sie ansprach, das erste Mal, dass sie mehr als einen Satz von ihm zu hören bekam. »Natürlich. Ist Innenstadt recht?« Er nickte.
    »Oh je«, sagte er, als sie in ihren Blechhaufen stiegen. »Und der fährt echt noch?« Der Schlacks wurde richtig gesprächig. Sie fuhren los. Wie Joey sie ansah, gefiel Carmen irgendwie nicht. Ironisch? Konnte man so sagen. Jedenfalls schwieg er für den Rest der Strecke.

17

    »Also schieß los!« – »Du, ich zieh mich gerade an, ich muss ins Café.« »Wie – Café?« Sie erzählte es ihr rasch. »Das heißt, du ARBEITEST da?« Klang wie: Oh mein Gott, du hast wirklich die Krätze? – »Jaaa.« – »Wir müssen dringend reden, mein Schatz. Heute Abend im Flash Point ? Ollie kommt auch, kennste nicht, aber'n ganz Süßer.« Das würde sie nicht aushalten. Carmen, das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt, schlüpfte in ihre Jeans, während Melitta über die Funkstrecke jagte. »Du, ich muss

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