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Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Titel: Prinzessinnensöckchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Benedikt
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mussten die Lover von der Elke schon sein und bisschen Kohle war auch nicht schlecht. Und dann...« Sie unterbrach sich mitten im Satz, denn Kati Pohland kam in die Backstube. Sie sah nicht glücklich aus, bemühte sich aber um ein geschäftsmäßig neutrales Mienenspiel. Interessant, dachte Carmen und biss noch einmal in ihr Käsebrötchen.

18

    Oh nein, nicht die auch noch! Hätte Carmen doch bloß ihr Handy ausgeschaltet, die Mittagspause war sowieso schon vorbei. Köhlers inzwischen tägliche SMS war noch zu verkraften gewesen, dieses »Ich mache Sie auch zu meiner Stellvertreterin, obwohl ich verrückt sein muss. Bitte melden!«
    Ingeborgs gekünsteltes »Hallo, Schätzchen, man hört da ja schlimme Dinge über dich« konnte sie wirklich nicht gebrauchen. Klar, dass dieses Shopping- und Vergnügungswunder von Melitta umgehend darüber informiert worden war, was für perverse Dinge ihre gemeinsame Freundin gerade so trieb. Wildfremden Leuten den Kaffee an den Tisch bringen. Tortenstücke abschneiden. Trinkgeld bekommen. Carmen seufzte resigniert. Da musste sie jetzt durch.
    »Also hör zu«, sagte Ingeborg. »Ich bin gerade in Päääriss« – sie sprach es wirklich so aus und Carmen hatte Mühe, nicht laut loszulassen, »aber mit dem Nightflieger wieder hier. Und hey, weißt du was? Wir beiden Hübschen gehen morgen geil auf Shopping, essen was Schnuckliges und dann kommst mit zu einem Wellness-Weekend, Ayurveda für Gpunktsucher. Hört sich das nicht lecker an? Und hallo? GERALD ist auch dabei! Du kennst doch Gerald? Der mit Hella... aber is vorbei, der geile Typ ist fraaa-hai!«
    Verdammt, glaubten ihre sogenannten Freundinnen, sie suche einfach nur einen wie auch immer geilen Mann? Und vergrabe sich, bis sie den gefunden hatte, als Domestikin in einem Dorfcafé? »Du, Ingeborg, ganz schlecht jetzt. Ich muss gleich wieder... Aber wir telefonieren später, okay? Viel Spaß noch in Päääriss!« Und wegdrücken, das Handy ausschalten. Clara kam auch gerade herein und sagte fröhlich »Auf geht's, die ersten Tanten warten schon vor der Tür.«

    *

    Hanna sah heute komisch aus, irgendwie gehetzt und – schlampig. Gar nicht richtig aufgestylt, so als hätte sie geschwitzt und – na ja, war ihr Ding. Wenigstens waren sie gleich in die Waschräume gegangen, Hanna hatte ihren Kopf unter die Armaturen gehalten, kaltes Wasser laufen lassen, »gib mal Papiertücher« verlangt, sich das Gesicht rot gerieben. Stand ihr aber gut.
    Dann ein schnelles Styling, bevor zwei Stunden tödliches Bio auf sie wartete. Tödlich, weil ihnen der Blütenstand von irgendwelchen Orchideen egal war. Tödlich, weil sie die Gerschke immer dran nahm, aus bösem Willen, die kann geile Mädchen wie uns nicht leiden, hatte Hanna gesagt, schau sie dir doch nur mal an, die Schnepfe, wer will denn über so eine freiwillig drüber.
    Immer diese Sprache. So hätte Emily zu Hause bei ihrer Mutter nicht reden dürfen. Obwohl die ja sonst okay war. Sie sogar vor einem halben Jahr – da war Emily noch fünfzehn – gefragt hatte, ob sie schon die Pille brauche. Nicht einmal deswegen, sie wisse schon. Aber macht ja auch eine reinere Haut und man nahm ab davon und die Tage sollten auch regelmäßiger kommen. Und das andere...
    Emily war rot geworden. Das war so ziemlich das letzte, worüber sie mit ihrer Mutter sprechen wollte. Das besprach sie nicht einmal mit Hanna, die hatte natürlich schon. »Nicht ungeil, Emi. Aber pass auf, dass dein erster schon bissel Erfahrung hat. Die wolln nur abspritzen, glaub mir, und dann liegst du da rum wie bestellt und nicht abgeholt.« Da war Emily auch rot geworden und hatte nur »aha« gesagt.
    Natürlich war Bio tödlich. Die Gerschke malte Zeugs an die Tafel, die Geschlechtsorgane von Orchideen, ha, ha. Wenigstens hatten sie was zu lachen. Und wenigstens kamen sie nicht dran, konnten vor sich hin dämmern und die Zeit verfluchen, die so gar nicht vergehen wollte. Nachher noch die Stunde Ethik, die konnte man dann endgültig verpennen. Hanna neben ihr war sowieso gleich hinüber, ziemlich erschöpft. Mann, jetzt läute schon, du scheiß Klingel!
    Sie kauften sich je ein Kaffeestückchen in der Pause. Die anderen standen auf dem Hof rum, die Mädchen giggelten sich ihren Promitalk zu, die Jungs schielten zu den Mädchen rüber und lachten sich eins. Ziemlicher Pubi-Kram, das alles. »Komm, wir gehen vorn an die Straße, ich muss dir was sagen.« Emily trottete Hanna hinterher.
    »Wie geht’s dir so?« fragte

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