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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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reden können. Verdammt, du musst unbedingt wissen, ob es zwischen diesem Zopf-Barbaren und der Eminenz irgendeine Verbindung gibt!
    Wenn Anderson und seine Kripo-Leute King Arthur erst mal in ihren Fängen hatten, war es zu spät. Berringer war überzeugt, dass der Anführer der MEAN DEVVILS so schnell nicht mehr auf freien Fuß kommen würde, wenn die Polizei erfuhr, dass er Eckart Krassow seinerzeit ein paar Hightech-Armbrüste abgekauft hatte. Eine Gegenüberstellung mit Tanja Runge reichte, um das zu klären, und von da an würde sich der Rocker-König sehr viele Fragen gefallen lassen müssen.
    Jetzt oder nie!, dachte Berringer. Selbst auf die Gefahr hin, dass er seinem Freund Thomas Anderson damit die Tour vermasselte und es zu keiner kompromittierenden Begegnung mit Ho-Mo Baumann mehr kam. Ein Herzschlag blieb Berringer für diese Entscheidung.
    „Ihr seid übrigens auch cool“, sagte er dann.
    King Arthur blieb stehen, drehte sich halb um. Berringer tat es ihm gleich – schon damit sein Gegenüber nicht das Friedenszeichen sah, das bei der grellen Toilettenbeleuchtung noch recht gut zu erkennen war.
    „Hä?“
    „Eure Waffen, mein ich. Armbrüste und WASP-Messer. Ich meine, das ist doch wirklich mal was anderes als Baseballschläger und so 'n Kinderkram.“ Die Schnelligkeit, mit der King Arthur reagierte, hätte Berringer ihm nie zugetraut.
    Er wirbelte herum, stürzte sich förmlich auf den Detektiv und drückte ihn grob gegen eine der Kabinenwände, dass es knallte. Berringer hatte dieser schieren Masse aus Muskeln, Fett und fleischgewordenem Bier nichts entgegenzusetzen. Er konnte kaum atmen, so heftig presste ihn der Anführer der MEAN DEVVILS gegen das protestierend knarrende Sperrholz.
    „Was laberst du da für 'n Scheiß, verdammt noch mal? Bisse vielleicht 'n Bulle?“
    „Ich hab nur gedacht, dass ihr womöglich Ahnung habt, wo man diese tollen Messerchen herkriegt“, erklärte Berringer. „Ist in Deutschland ja nicht ganz so einfach heranzukommen!“
    „Wer hat dir davon erzählt, du Arschloch?“
    „Gemeinsame Bekannte …“
    „Dann kennst du mich doch?“
    „Artur König – King Arthur. Dich kennt doch jeder!“
    „So 'n Quatsch kannst du anderen erzählen!“
    „Warum so gereizt, Mann? Ich dachte nur, so ein Messer verkauft ihr vielleicht auch weiter. Und was die Armbrüste angeht …“
    King Arthur holte mit der Faust zu einem furchtbaren Schlag aus, von dem Berringer annehmen musste, dass er ihn ins Dauer-Koma schicken würde.
    „Schöne Grüße von der Eminenz“, brachte er gerade noch heraus. Die Faust blieb wie bei einem Videostandbild plötzlich mitten in der Luft hängen. King Arthur glotzte Berringer an. Es war, als hätte dieser eine Begriff ihn innerlich vereisen lassen.
    Berringer nutzte den kurzen, herzschlaglangen Moment der Unentschlossenheit und ließ die Stirn vorschnellen. Sein Kopfstoß traf King Arthur mit voller Wucht und offenbar äußerst wirkungsvoll. Wie ein gefällter Baum kippte der König der MEAN
    DEVVILS um, und Berringer atmete erleichtert auf.
    Sein Handy dudelte.
    Laut Anzeige war es Vanessa, das bedeutete, dass sich im Schankraum irgendetwas Bedeutsames tat.
    „Ja?“
    „Berry, wo bleibst du?“
    „Was iss‘n?“
    „Ein Typ mit so 'nem ekeligen Köter ist gerade gekommen. Ich glaub, das ist dieser Ho-Mo, von dem du mir auf der Fahrt erzählt hast!“
    „Ich muss erst mal pinkeln“, antwortete Berringer.
    Als Berringer in den Schankraum zurückkehrte, stand dort ein hässlicher, völlig überfressener Mastiff auf einem der Billard-Tische und schleckte an einem Queue den Wachs ab. Natürlich wagte es niemand, dem Mastiff die „Beute“ wegzunehmen.
    Davor stand ein Mann, der schon seines schneeweißen Anzugs wegen auffiel. Er hatte einen Pferdeschwanz und das Jackett ein paar Beulen, die wohl nicht durch irgendwelche körperlichen Verwachsungen seines Trägers verursacht wurden.
    „Na, komm schon, Siegfried! Komm zu Onkel Baumann! Sofort!“ Der Hund schien nicht mal im Traum daran zu denken, seinem Herrchen zu gehorchen, sondern schleckte mit seiner rosafarbenen Zunge und fast schon provozierender Ruhe am Billardstock. Als dann aber jemand versehentlich den Griff des Queues berührte und der sich dadurch etwas verschob, richtete der Mastiff die blutunterlaufenen Augen auf den vermeintlichen Widersacher und knurrte ihn drohend an.
    „Ey, kann man da nichts machen?“, fragte einer der Rocker ziemlich ratlos.
    „Der gehorcht

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