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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ziemlich sauer war. Und ich wette mit Ihnen, daß Sie im Umkreis einer Meile der einzige Mensch ist, den er hier kannte!"
    "Ich hatte gehofft, Sie wären einfach nur so hier..."
    "Was wollte Brannigan kurz vor seinem Amoklauf hier?"
    "Finden Sie es so ungewöhnlich, daß man sich nach Büroschluß noch auf eine Tasse Kaffee trifft?"
    "Der Kaffee scheint ihm nicht bekommen zu sein."
    "Er war hier, weil er mir noch ein paar Unterlagen vorbeigebracht hat, die er dringend mit mir besprechen wollte. Ich hatte Ihnen doch gesagt, daß ich Brannigan zum letzten Mal gegen Mittag gesehen habe..."
    "...weil Sie dann zu einer Baustelle gefahren sind."
    "Sie haben ein gutes Gedächtnis." Sie nickte. "Genau so war's, Jo!"
    "Und warum haben Sie mir erst etwas anderes erzählt, als ich Sie fragte, wann Sie Brannigan zum letzten Mal gesehen haben?"
    "Haben Sie eine Zigarette, Jo?"
    "Warum weichen Sie mir wieder aus?"
    Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie wand sich noch, aber sie schien langsam zu begreifen, daß sie in der Klemme saß. Jo gab ihr eine von seinen Zigaretten. "Ich habe wohl einfach vergessen, es zu erwähnen", sagte sie leichthin.
    Jo gab ihr Feuer.
    "Wenn Sie schon lügen, dann denken Sie sich etwas Besseres aus, Pamela! Sie können mich vielleicht einmal aufs Kreuzt legen, aber ein zweites Mal würde ich Ihnen das nicht empfehlen!"
    "Jo, das ist alles ein Mißverständnis!"
    "Ach, ja?"
    "Brannigan war hier. Aber er war völlig normal, als wir hier zusammen saßen!" Sie machte eine hilflose Geste und rang nach den passenden Worten. "Ich meine, es deutete nicht das geringste darauf hin, daß er kaum eine halbe Stunde später wie ein Verrückter auf Passanten schießen würde..."
    "Wie kam die Droge in ihn hinein? Zufällig dasselbe Zeug, das Sie bevorzugen..."
    "Von mir hatte er es nicht!"
    "Ach, wirklich?"
    "Warum glauben Sie mir nur nicht?"
    "Als Brannigan hier her kam, war er noch Herr seiner selbst. Er konnte Autofahren und hatte keine Schwierigkeiten, den Weg vom Büro zu Ihrer Wohnung zu finden. Aber auf dem Rückweg passierte etwas, das mehreren Menschen das Leben gekostet hat!"
    "Das tut mir Leid, aber ich habe nichts damit zu tun!"
    "Brannigan wurde das Zeug gewaltsam eingetrichtert. Er hatte vermutlich keine Ahnung, was es war und wie es wirkte... Hatten Sie einen Komplizen, Pamela?"
    "Was?" Ihre Fassung war jetzt dahin. Sie schüttelte stumm den Kopf.
    "Ich nehme an, daß es Hernandez war. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß Sie es allein schaffen konnten, Brannigan zu überwältigen..."
    "Und warum sollte ich so etwas tun? Warum sollte ich meinen besten Mann in den Tod schicken?"
    Sie wandte sich ab und ging zum Fenster. Ihre Finger zitterten, als sie die Zigarette zum Mund führte und hinausblickte.
    "Eine gute Frage", meinte Jo.
    Sie drehte sich herum und zischte: "Sie haben doch sonst auf alles eine Antwort!"
    "Vermont", sagte Jo einfach nur.
    "Was soll das?"
    "Hernandez reagierte ganz merkwürdig, als ich ihn vorhin traf und ihm von einer Landkarte von Vermont erzählte, die bei einem Einbruch mitgenommen wurde!"
    "Jetzt wollen Sie mir auch noch einen Einbruch anhängen?"
    "Ihnen oder jemand anderem aus dem Ingenieur-Büro P.McGreedy. Denn derjenige, der in Brannigans Wohnung eingestiegen ist um ein Haar seine Lebensgefährtin erschlagen hätte, hat sich nur für Brannigans Unterlagen interessiert!"
    Sie war jetzt still.
    "Das wußte ich nicht", sagte sie dann, nach einer Weile.
    "Was wußten Sie nicht?" hakte Jo nach. Aber sie wich aus. Als sie aufblickte, erklärte sie: "Waren Sie schon bei der Polizei mit Ihrem Wissen?"
    "Wollen Sie mich wieder kaufen?"
    Sie zuckte die Achseln. "Jeder Mensch ist käuflich, Jo. Jemand wie Sie müßte das doch wissen! Bohren Sie in dieser Vermont-Sache nicht mehr herum. Mit dem Brannigans Tod hat das nichts zu tun."
    "Da bin ich mir nicht so sicher. Und warum sollte ich Ihnen ausgerechnet jetzt glauben, wo Sie mir doch die Zeit nur Lügen erzählt haben?"
    "Als Walt meine Wohnung verlassen hatte, stand noch hier am Fenster. Und ich habe gesehen, wie er sich unten mit zwei Männern unterhalten hat...!"
    "Und das ist dann passiert?"
    Sie zuckte die Schultern. "Ich weiß es nicht. Ich habe mich abgewandt. Es interessierte mich in dem Moment nicht, verstehen Sie? Ich konnte ja nicht, wissen, daß man Walt etwas verabreichen und ihn dann hinter das Lenkrad setzen würde."
    "Haben Sie die Männer erkannt?"
    "Nein", murmelte sie kopfschüttelnd. Dann

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