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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Mister Walker: Ich habe nicht viel von dem Täter gesehen. Die Leute vom Einbruchsdezernat waren auch schon hier, um mich zu befragen. Ich konnte ihnen leider nicht weiterhelfen..."
    "Aber Sie sind sich sicher, daß es ein Mann war?"
    Sie sah Jo etwas hilflos an. "Ich nehme es an", meinte sie. "Hängt der Einbruch mit Walts Tod zusammen?"
    Jo nickte entschieden. "Das könnte durchaus sein. Seine Unterlagen sind das einzige, an dem der Täter interessiert gewesen ist."
    "Wie reimen Sie sich das zusammen, Mister Walker?"
    "Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht genau, was fehlt. Mit einer Ausnahme. Da war eine Karte von Vermont..."
    Sie nickte. "Ich erinnere mich."
    "Sie haben sie nicht irgendwohin getan?"
    "Nein. Sie müßte dort liegen, wo Sie sie hingelegt haben, Mister Walker!"
    "Dann hat sie der Einbrecher mitgenommen."
    "Und warum?"
    "Eine gute Frage. Hatte Ihr Freund in letzter Zeit in Vermont zu tun?"
    "Vor einiger Zeit war er mal für zwei Tage dort."
    "Hatte das mit seiner Arbeit im Ingenieur-Büro zu tun?"
    "Ja. Jedenfalls hat er das gesagt. Die Sache hat ihn eine Weile ziemlich beschäftigt. Ich erinnere mich jetzt, daß er zwei Nächte über seinen Berechnungen gesessen hat."
    "Worum ging es?"
    "Ich habe ihn nicht gefragt. Warum auch? Für mich waren das alles nur Hieroglyphen, aber ich konnte mir ja denken, daß es um eine Brücke gehen mußte. Es war auch nicht das erste Mal, daß Walt Arbeit mit nach Hause genommen hat..."
    Eine Schwester kam herein. Das charmante Lächeln verschwand augenblicklich, als sie Walker sah. "Miss Carter ist heute schon einmal befragt worden", stellte sie mit einem sehr bestimmten Unterton fest. Sie hatte ihre schlanken Arme in die geschwungenen Hüften gestemmt und wirkte sehr entschlossen. "Ich muß Sie bitten zu gehen, Lieutenant!"
    Jo grinste. So schnell, konnte man zum Polizei-Lieutenant aufsteigen. "Eine Frage noch, Miss Carter: Sagt Ihnen der Name Arnold Parker etwas?"
    Joanne überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf.
    "Nein. Nicht das ich wüßte."
    "Wie ist Ihre Dienstnummer?" forderte die Schwester indessen. "Ich werde mich bei Ihren Vorgesetzten über Sie beschweren."
    "Tun Sie das ruhig!" lächelte Jo.

    *

    Während Jo hinter dem Steuer seines champagnerfarbenen 500 SL saß, meldete sich April von der Agentur aus.
    "Ich hoffe du hast gute Nachrichten!" meinte Jo.
    "Ich habe etwas herumtelefoniert, Jo. Rutland, Vermont, so war der Name des Ortes, den Brannigan angekreuzt hatte."
    "Es gibt nicht viele größere Städte in Vermont", erwiderte Jo. "Ich habe nur kurz hingesehen, aber ich glaube nicht, daß ich mich täusche."
    "Die Firma P.McGreedy ist jedenfalls für eine Brückenkonstruktion in Rutland verantwortlich... Ich bin zwei Dutzend Stadtverwaltungen in Vermont durchgegangen, aber es scheint das einzige Projekt von McGreedy in diesem Staat gewesen zu sein. Doch die Brücke steht seit acht Jahren!"
    "Das ist wirklich interessant!" meinte Jo. "Ich frage mich, was Walt Brannigan bei einer Brücke zu suchen hatte, an der wohl kaum noch gebaut wurde..."
    Eine Viertelstunde später stellte Jo seinen Wagen in der Nähe von Pamela McGreedys Privatadresse in Greenwich Village ab. Es war jetzt halb sechs. Pamela würde vermutlich bald nach Hause kommen und dann würde sie sich ein paar Fragen von Jo gefallen lassen müssen.
    Wen jemand in Brannigans Unterlagen herumgewühlt und nur bestimmte Sachen mitgenommen hatte, dann gestattete das nur eine Schlußfolgerung: Der Täter war ein Fachmann. Jedenfalls, was Brücken anging, nicht so sehr, was den Einbruch betraf, denn der Trug alles andere als die Handschrift eines Profis. Die Tür war mit einem Stemmeisen geknackt worden. Plumper ging es kaum noch.
    Jo hatte die Tür gerade zugeschlagen, da hörte er hinter sich eine ziemlich unfreundliche Stimme.
    "Können Sie nicht lesen!" rief ein Mann aus einem Buick heraus. "Ich bin Arzt, das da vorne ist mein Parkplatz! Was glauben Sie, was passiert wenn es einen Notfall gibt und ich erst um drei Häuserblocks laufen muß, um zu meinem Wagen zu kommen! Dann tragen Sie die Verantwortung!"
    Jo hob beschwichtigend die Hände. "Ist ja gut!" meinte er. "Ich fahre ein Stück weiter!"
    Aber der Mann beruhigte sich noch lange nicht. Er schien wirklich sehr ärgerlich zu sein. "Es ist immer dasselbe! Und immer sind es Leute wie Sie, mit dicken Karossen! Sie glauben wohl, daß die Straße Ihnen gehört! Mercedes, BMW, letztens sogar ein blauer Ferrari!"
    Jo hatte schon die Hand an der

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