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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ist mir schon nahe gegangen!"
    Keine zwei Schritte hatte Jo zwischen sich und den Psychologen gebracht, da ließ ihn Dr. Stanleys Stimme abrupt stoppen. "Steht es fest, daß Brannigan diese Drogen nicht selbst genommen hat?"
    Jo drehte sich halb zu ihm herum und nickte. "Inzwischen ist das amtlich. Er ist noch einmal einer gerichtsmedizinischen Untersuchung unterzogen worden. Das Zeug ist ihm mit einer Spritze gegeben worden, die so angesetzt worden ist, daß er sie sich unmöglich selbst geben konnte selbst wenn er ungewöhnlich gelenkig gewesen wäre!" Jo musterte ihn kurz. Da kochte noch etwas in Dr. Stanleys Kopf. Jo konnte es ihm deutlich ansehen. Aber er schien noch mit sich zu ringen, ob er den Dampf herauslassen sollte. "Warum fragen Sie?" hakte schließlich Jo nach. Stanley zuckte nachdenklich mit den Achseln
    "Hey, Aaron! Machst du eigentlich noch mit?" rief ein kleiner, drahtiger Mann, der offenbar zu Stanleys Bowling-Brüdern gehörte.
    "Einen Moment noch!" fauchte der Psychologe unwirsch. Er trat nahe an Jo heran und fuhr dann in gedämpften Tonfall fort: "Vielleicht sollte ich es Ihnen doch erzählen... Aber eines sage ich Ihnen, wenn Sie glauben, mich irgendwo vorführen zu können, dann werde ich alles abstreiten!"
    "Reden Sie schon!"
    "Als Walt Brannigan zu mir kam, behauptete er, er hätte einen der Täter zufällig in einem Kaufhaus getroffen. Seitdem litt er wieder unter Alpträumen."
    "Hat er ihn danach noch einmal gesehen?"
    "Ja. Mehrfach. Aber immer nur, wenn niemand dabei war, der das hätte bestätigen können. Ich hielt das für eine Projektion seiner Ängste. Außerdem habe ich ihm geraten, zur Polizei zu gehen, wenn er wirklich davon überzeugt wäre, den Mann gesehen zu haben, der damals seinen Begleiter erschossen hat."
    "Aber bei der Polizei ist wohl nicht gewesen", erwiderte Jo.
    Stanley lächelte knapp. "Ich weiß", sagte er. "Er meinte, daß ihm niemand glauben würde. Er schob es immer wieder vor sich her. Vermutlich fürchtete er, daß sich herausstellen würde, daß er sich alles nur eingebildet hatte, daß er im wahrsten Sinn des Wortes anfing, Gespenster zu sehen..."
    "Aber dieser Mann existiert", stellte Jo fest.
    "Mag sein, aber für Brannigan war er zum Symbol seiner unbestimmten Ängste geworden."
    Jo begann zu verstehen. Jemand sah ein Gesicht für wenige Sekunden im Menschengewühl eines Kaufhauses. Schon in der nächsten Minute war er sich nicht mehr hundertprozentig sicher und bekam Angst, für verrückt gehalten zu werden.

    *

    Alles läuft auf Bill O'Mara hinaus! dachte Jo. Und der war im Augenblick tabu. Zumindest für Rowland und seine Leute.
    Jo ging trotzdem ins Mega Star. Es konnten ihm kein Cop und kein FBI-Mann verbieten, hier seinen Drink zu nehmen. Falls O'Mara ihm hier über den Weg laufen sollte, so hatte Jo nicht das Geringste dagegen.
    Aber weder von O'Mara, noch von seinem Boß Arnold Parker war an diesem Abend etwas zu sehen. Die beiden schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Vielleicht hatte Parkers 'Geschäft' heute gewissermaßen Ruhetag.
    Dafür traf er jemand anderen. Pamela McGreedy schenkte Jo ein säuerliches Lächeln, als sie ihn entdeckte und drehte dann demonstrativ den Kopf zur Seite, um ihn nicht zu sehen.
    Einen Augenblick später war Jo bei ihr.
    "Ich bin nicht besonders gut auf Sie zu sprechen, Jo!" meinte sie, wobei ihr nicht anzusehen war, wie ernst sie das wirklich meinte.
    Jo zuckte die Achseln. "Das tut mir leid."
    "Das glaube ich nicht!"
    "Warum so unfreundlich?"
    "Ich war nett zu Ihnen, Jo! Ich habe Ihnen gesagt, was ich wußte und sie hetzen die Meute auf mich."
    "Nicht auf Sie, Pam!"
    "Auf Hernandez oder auf mich, das ist dasselbe."
    "Für seine Kurzschlußreaktion kann ich doch nichts, das müssen Sie zugeben!"
    "Heute waren ein paar Detectives bei mir! Und ich habe das dumpfe Gefühl, daß es nicht das letzte Mal war. Ich wurde aufgefordert, die Stadt nicht zu verlassen!"
    Jo lächelte dünn. "Und Sie werden es überleben, Pam!"
    Sie winkte ab. "Was wissen Sie schon!" zischte sie dann. Sie wandte sich ab. Jo nippte an seinem Drink. Plötzlich wirbelte sie herum. "Sind Sie meinetwegen hier?"
    "Ich bin hier, um einen Drink zu nehmen!"
    "Erzählen Sie mir nichts! Sie sind hier, weil Sie mir kein Wort geglaubt haben!"
    "Schon verwunderlich, wie wichtig es Ihnen ist, was ich glaube!"
    Ihre Gesichtszüge wurden jetzt etwas weicher. "Sie interessieren mich eben, Jo!"
    "Weil ich in der Brannigan-Sache herumrühre und Sie das

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