Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
im Publikum der Gardner-Show! Ich habe seinen Namen in unserer Liste gefunden!"
Jo pfiff durch die Zähne. Das sah ganz nach einer vielversprechenden Spur aus.
In der einsetzenden Rush Hour von Long Island nach Yonkers zu fahren war alles andere, als ein Vergnügen. Jedenfalls begann es bereits dunkel zu werden, als Jo schließlich in Yonkers anlangte.
Nach ein paar Schwierigkeiten hatte Jo schließlich das Haus gefunden, das April gemeint hatte. Das Schild an der Tür verriet ihm, daß Barry Douglas noch immer hier wohnte.
Jo betätigte die Klingel, aber es machte niemand auf.
Er versuchte es noch zweimal und wartete einige Minuten, aber es rührte sich nichts. Der Privatdetektiv warf dann einen Blick durch eines der Fenster. Drinnen herrschte ein beträchtliches Chaos. Das Haus schien ziemlich vernachlässigt worden zu sein, aber es war unzweifelhaft bewohnt.
Als Jo das Haus umrundete, sah er in einem Raum Licht brennen. Der Blick durch Fenster machte jedoch klar, daß niemand dort war. Es war das Schlafzimmer und Jo schätzte, daß Douglas einfach vergessen hatte, das Licht auszumachen.
Auf der Rückseite des Hauses war eine Terrasse. Eine abgeklappte Hebetür bedeutete eine günstige Gelegenheit, hinein zu gelangen.
Mit ein paar Handgriffen hatte Jo die Tür geöffnet und trat in ein völlig chaotisches Wohnzimmer.
Hier wohnte jemand, dem alles gleichgültig geworden zu sein schien. An einer der Wände war Schimmel. Auch das schien den Besitzer nicht zu stören.
Auf dem Tisch lag - neben Nahrungsresten und leeren Bierflaschen - auch eine Zeitung vom vergangenen Tag. Der Bericht über den Mord an Darry Korz war aufgeschlagen. In rot unterstrichenen Lettern stand da die Zeile NOCH IMMER KEINE SPUR!
Jo hörte ein Geräusch und wirbelte blitzartig herum.
Sein Griff ging instinktiv unter das Jackett, aber es war lediglich eine ziemlich ungepflegt wirkende Katze, die einen Papierkorb umgeworfen hatte und sich jetzt hinter das Sofa zurückzog.
Jo wußte noch nicht genau, wonach er eigentlich suchte. Er durchquerte kurz alle Räume. Im Badezimmer fand er ein ziemlich scharfes Rasiermesser. Aber es gab mindestens eine Million Menschen in einem Umkreis von zweihundert Meilen, die ähnliche Messer besaßen. Das allein machte noch aus niemandem einen Mörder.
Auf jeden Fall schien Douglas Alkoholprobleme zu haben. Neben dem Bett stand eine halbvolle Bourbon-Flasche und im Mülleimer war ein halbes Dutzend, die bereits geleert waren. Daneben ein Paar ausgetretene Slipper Größe acht.
Schließlich nahm Jo sich noch das Dachgeschoß vor. Es war ausgebaut. Eines der Zimmer schien Douglas' Tochter gehört zu haben. Jo sah die Staubschicht, die sich auf den Möbeln und den Spielsachen gebildet hatte. Seit dem Unfall schien hier niemand mehr etwas angerührt zu haben.
Das Zimmer daneben schien ehedem eine Art Gästezimmer gewesen zu sein. Jetzt war es wohl ein Abstellraum. Unter anderem fand Jo ein paar Kisten mit alten Zeitungen und Illustrierten. Jo nahm eine davon, blätterte sie kurz durch und dabei fiel ihm auf, daß darin herumgeschnitten worden war.
Jo schaute im Inhaltsverzeichnis der Zeitschrift nach und sah, daß ein Artikel über Moss Gardner war. Es ging um den Verkehrsunfall, bei dem Gardner angeblich Fahrerflucht begangen hatte.
Wenig später fand Jo die gesammelten Artikel in einer der anderen Kisten. Es mußten Hunderte von Ausschnitten sein und sie betrafen nicht nur den Verdacht der Fahrerflucht gegen Gardner, der nie zu einer Gerichtsverhandlung geführt hatte, weil die Beweise einfach nicht gereicht hatten. Bis in die jüngste Vergangenheit hinein hatte Barry Douglas das Schicksal von Moss Gardner verfolgt und jeden Papierschnipsel gesammelt, auf dem er den Namen des Predigers finden konnte.
Jo wühlte noch etwas in der Kiste herum, deren Inhalt nicht weiter geordnet war. Er fand noch ein paar andere interessante Dinge. Eine Karte in großem Maßstab zum Beispiel, auf dem eine bestimmte Stelle markiert war. Gardners Haus.
Und dann war da auch noch ein Stadtplan von New York City, auf dem Straßen markiert waren, jeweils mit Uhrzeiten versehen. Es war der Weg zwischen Stiftung und Sender, den Gardner regelmäßig vor und nach der Sendung zurückzulegen hatte.
Douglas hatte Gardner also nach Strich und Faden ausgekundschaftet - und genau das hatte der Mörder vermutlich auch getan.
*
Von draußen hörte Jo das Geräusch eines Wagens. Der Privatdetektiv warf einen Blick aus dem Fenster und
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