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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Jo trat näher. Zwischen Wand und Automat war ein kleiner Schlitz, weil die Halterung nicht ganz sauber angebracht worden war. Dort hätte die Diskette noch sein müssen, aber dort war sie nicht mehr. Der Blondschopf studierte Jos Gesicht, folgte dessen Blickrichtung und begriff sofort. Mit panisch verzerrtem Gesicht setzte der Blonde zu einem Spurt an, stürzte an Jo vorbei und wollte die Treppe hoch, aber da war Kommissar X schon hinter ihm und riß ihn an der Jacke herum. Einem gekonnt angesetzten Handkantenschlag konnte Jo nicht mehr voll ausweichen und so bekam er ihn schmerzhaft an Nacken und Schulter zu spüren.
    Jo taumelte einen halben Schritt zurück, währenddessen der Blonde die ersten drei Treppenstufen mit einem einzigen Schritt überwand.
    Aber Jo hatte sich sofort wieder gefangen und erwischte den Mann mit der ausgestreckten Rechten am Fuß. Der Blonde schlug ächzend hin. Und dann kam von oben auch schon Lieutenant Carey mit dem Dienstrevolver in der Hand.
    "Was wollen Sie?" fragte der Blonde.
    Jo sagte nichts, sondern handelte erst einmal. Seine Finger wanderten durch die Taschen der Wildlederjacke des Blonden und dann hatte er auch schon, was er wollte. Er hob die Diskette hoch.
    "Die Sache wird immer interessanter", meinte er.
    Indessen zeigte Carey ihm den Dienstausweis und erklärte ihm, daß er vorläufig festgenommen sei. Sie war noch nicht damit fertig, ihm seine Rechte herunterzubeten, da kaum auch Rowland die Treppe heruntergewalzt.
    "Hören Sie", meinte der Blonde. "Ich habe keine Ahnung, um was es hier geht!"
    "Aber Sie wußten ganz genau, wonach Sie hier zu suchen hatten!" stellte Jo sachlich fest. Der Blonde wirkte hilflos. "Das kann ja wohl kaum ein Zufall sein."
    "Ich weiß nichts!" rief der Blonde, fast wie von Sinnen. "Ich weiß nicht einmal, was das da ist!" Dabei deutete er auf die Diskette in Jos Hand. "Was wollen Sie mir denn vorwerfen? Rauschgift? Ich bin sauber! Seit zwei Jahren bin ich clean und ihr Bullen verfolgt mich immer noch!"
    "Vielleicht erzählen Sie uns einfach Ihre Version der Geschichte!" meinte Jo. "Könnte ja sein, daß uns das ein Stück weiterbringt!"
    Der Blonde atmete tief durch und schnappte förmlich nach Luft. Er war ziemlich aufgeregt. "Man hat mir nur gesagt, daß ich in Crawley's Cafe gehen, ein Frühstück nehmen und dann etwas abholen soll, das hinter dem Zigarettenautomaten bei den Toiletten deponiert sei. Dafür bekomme ich tausend Dollar. Fünfhundert im Voraus, den Rest bei Ablieferung."
    "Wann und wo soll die sein?" hakte Jo nach.
    "Wie spät haben wir es jetzt?"
    "Kurz nach zwölf."
    "In einer Stunde am Fulton Fish Market, Pier 18."
    Jetzt mischte sich Rowland ein. "Da bietet Ihnen irgend jemand tausend Dollar für einen Kurier-Dienst an und Ihnen kommt nicht der Gedanke, daß da etwas faul ist?"
    Der Blonde machte eine hilflose Geste und verdrehte die Augen. "Ich habe gefragt, ob es mit Drogen zu tun hätte. Schließlich wollte ich meine Bewährung nicht in Gefahr bringen!"
    Rowland verzog das Gesicht.
    "Haben Sie aber. Wie heißen Sie? Na kommen Sie, wir kriegen es sowieso heraus!"
    Der Blonde zögerte eine Sekunde. Dann preßte er seinen Namen hervor. "Jack Browning." Er zuckte mit den Achseln. "Warum nehmen Sie mich nicht mit und schauen in Ihre Akten! Da steht doch alles haarklein über mich drin! Mit Foto und allem drum und dran! Und jetzt möchte ich verdammt nochmal endlich wissen, was hier gespielt wird!"
    "Zum Beispiel Mord!" Das war Jo. Er sah Browning offen an.
    "Was?"
    "Sie haben richtig gehört!"
    "Ich habe nichts damit zu tun! Ich weiß ja noch nicht einmal, wer umgebracht wurde!"
    Jo zuckte die Achseln. "Dann beweisen Sie es uns, indem Sie uns helfen. Andenfalls könnte mein Freund Rowland hier neben mir Ihnen vielleicht Mittäterschaft anhängen."
    "Ich habe alles gesagt!"
    "Wie sah der Kerl aus, der Ihnen den Auftrag gegeben hat?"
    "Er hat mich auf der Straße angesprochen. Es war auf der Bowery. Ich stand mit ein paar Kumpeln da herum und hatte gerade ein Bier geschnorrt, da sprach er mich an."
    "Wie sah er aus?"
    "Keine Ahnung."
    "Sie müssen ihn doch gesehen haben!"
    "Der Kerl hatte einen Ferrari mit Spiegelgläsern. Er hat das Seitenfenster nur einen kleinen Spalt heruntergelassen. Ich konnte ihn nicht sehen."
    Jo wandte sich an Rowland. "Wie wär's?" meinte er. "Eigentlich könnte unser Freund hier sich die zweite Hälfte seines Honorars noch abholen - oder bist du anderer Ansicht?"
    Rowland grinste von einem Ohr zum

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