Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
sich gerade die Zähne an ihm aus! Hast du Lust, dabei zu sein?"
"Nein", sagte Jo "Mich interessiert der Killer. Verstehst du doch sicher, oder?"
"Klar. Schließlich hatte der Kerl es ja auch auf dich abgesehen. Hamid behauptet, ihn nicht zu kennen und ihn auch nicht beauftragt zu haben."
Jo zuckte die Achseln. "Das erste könnte sogar stimmen. Wenn dieser Killer so vorsichtig ist, wie wir ihn bisher erlebt haben, dann hat er vielleicht nur telefonisch mit seinen Auftraggebern gesprochen!"
"Oder es war der Job von jemand anderem, die Sache zu vermitteln!"
"Auch möglich."
Plötzlich rief jemand Rowlands Namen. Der Dicke wirbelte herum. Es war Lieutenant Carey.
"Was schreien Sie so, Lieutenant!" dröhnte Rowland zurück.
"Gerade kam ein Anruf. Es gibt eine weitere Leiche in der South Bronx. Auch erstochen."
"Von unserem Freund?"
"Vermutlich. Das Opfer ist übrigens Frank Thompson. Sie haben doch angeordnet, ihn zu beschatten, Captain."
"Richtig!"
"Zwei Kollegen sind ihm bis zu einer Pension in der Bronx gefolgt. Er ging hinein, kam aber nicht wieder heraus - statt dessen aber ein Mann, der dem Phantombild ähnlich sieht und der ziemlich überstürzt abreisen wollte."
Rowland hatte den Mantel schon zur Hälfte an, als er knurrte: "Ich hoffe, unsere Leute haben ihn nicht aus den Augen gelassen!"
Wenig später saßen sie in Rowlands Dienstwagen. Der dicke Captain saß am Steuer und kurvte halsbrecherisch durch das Verkehrsgewühl. Aber natürlich ging es viel zu langsam.
"Wir hätten meinen Wagen nehmen sollen", meinte Jo.
Rowland verzog das Gesicht. "Deiner ist zwar schneller, hat aber weder Blaulicht noch Sirene!"
Als sie den Franklin-Roosevelt-Drive erreicht hatten, ging es dann etwas schneller.
Unterdessen meldete sich Detective Logan, der zusammen mit seinem Partner dem Killer auf den Fersen war und gab seine Position durch. Der Killer fuhr mit einem gestohlenen BMW in Richtung Süden.
"Haben Sie eine Ahnung, wo sein Ziel ist?" fragte Rowland.
"Ich glaube nicht, daß er überhaupt eins hat! Er will nur weg und versucht, uns zum Narren zu halten! Aber er hat keine Chance. Jeder Streifenwagen in der Gegend kennt seine Autonummer und wird ihm bald auf den Pelz rücken!"
"Ich frage mich nur, warum Thompson sterben mußte", meinte Jo nachdenklich. "Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß ein Kleinkrimineller wie Thompson der große Zampano im Hinterrund ist! Dazu hat er nicht die nötige Klasse. Eine Entführung, jemanden auf einem Schrottplatz vermöbeln lassen, vielleicht auch ein Einbruch - das sind Dinge die Thompson ähnlich sehen!"
"Vielleicht war Thompson der Laufbursche für Hamid und har in dessen Auftrag den Killer engagiert." Das war Carey, die auf der Rückbank saß. Aber was sie sagte, überzeugte Jo nicht.
"Und weshalb sollte der Killer Thompson dann umbringen?"
"Kann ja sein, daß er uns das noch sagen wird!" meinte Carey.
"Meinst du? Wenn er so schweigsam ist wie Hamid..."
"Man soll die Hoffnung nie aufgeben, Jo."
"Thompson hat doch den Killer aufgesucht, nicht umgekehrt", stellte Jo fest. "Ich nehme an, Thompson hatte den Verdacht, daß der Killer sich vielleicht das Datenmaterial unter den Nagel gerissen haben könnte. Schließlich war er in der Wohnung von Ted Hughes und kam ebenso in Frage wie ich. Thompson hat den Killer zur Rede gestellt und wollte ihn unter Druck setzen..."
"...was eine Nummer zu groß für ihn war", schloß Carey. "Das klingt plausibel. Aber genau wissen wir das alles erst, wenn die Spurensicherung am Tatort war."
Rowland runzelte die Stirn.
"Aber Hamid glaubte doch offensichtlich, daß Charlene im Besitz der Daten war! Warum sollte sein Laufbursche dann eine andere Spur verfolgen?"
Jo hob die Augenbrauen. "Ich schätze, Thompson wollte auf eigene Rechnung arbeiten."
Wenig später gab Logan noch einmal seine Position durch. Ein altes, stillgelegtes Fabrikgelände zwischen Bruckner Expressway und East River.
*
"Hier muß es sein!" stellte Rowland fest und drosselte die Geschwindigkeit etwas.
"Da, ist das nicht Logans Wagen?" rief Carey und deutete mit dem schlanken Arm auf den Buick mit dem flimmernden Blaulicht auf dem Dach. Die Türen standen offen. Von Logan oder seinem Partner war nichts zu sehen.
Rowland stoppte ziemlich abrupt. Sie stiegen alle drei aus. Mit ein paar Sätzen war Jo bei dem Buick. Rowland und Carey folgten ihm.
"Der Motor ist noch warm", stellte er fest. Was immer hier auch geschehen sein mochte, es war seitdem
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