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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zu spät, da konnte er nur noch sehen, daß er sein Leben rettete."
    "Verstehe... Sagt Ihnen der Name Jeffrey Kramer etwas?"
    "Sie sprechen von Jennings' Ex-Partner? Wir suchen nach ihm."
    Jo lächelte dünn. "Viel Erfolg dabei!"
    "Wenn Sie uns unsere Arbeit tun lassen und uns nicht dazwischenfunken, sehe ich nicht die geringsten Schwierigkeiten!" war Blanfields gallige Erwiderung.
    Das kann ja heiter werden! dachte Jo. Der Kerl mochte Kommissar X nicht, das war deutlich zu spüren. Ob er Privatdetektive im Allgemeinen nicht ausstehen konnte oder sich seine Abneigung speziell gegen Walker richtete, war nicht so ganz klar.
    Jo wandte sich ab und ging auf Kathleen zu, die nun allein dastand. Ihr Bruder Arthur war verschwunden. Jo ließ den Blick schweifen und sah ihn einen Moment später in eine Limousine steigen und davonfahren. Die junge Frau machte ein nachdenkliches Gesicht.
    Als sie Jo bemerkte, versuchte sie zu lächeln und fragte: "Was werden Sie jetzt unternehmen?"
    "Ich schlage vor, wir fahren zum Haus Ihres Vaters. Es muß einen Grund gehabt haben, daß er mitten in der Nacht auf dem Gelände war."
    Kathleen nickte.
    "Ja", sagte sie. "merkwürdig ist das schon..." Sie sagte das auf eine Art und Weise, die vermuten ließ, daß es da noch etwas gab, daß sie Jo bisher noch nicht gesagt hatte.
    "Sie können mit mir mitfahren!" bot Walker an.
    "Nein, danke. Ich bin selbst mit dem Wagen hier. Sie können hinter mir herfahren!"

    *

    Arthur Jennings hatte seiner Mutter die schlimme Nachricht wohl schon überbracht, als Jo und Kathleen dort eintrafen.
    "Wer hat Sie denn gerufen?" fragte Liz Jennings ziemlich gereizt, als Sie Jo sah. Sie schien nicht besonders begeistert zu sein, ihn hier zu sehen. "Ich dachte, Sie sind auf der Jagd nach diesen Brandstiftern."
    "Ich habe ihn angerufen", stellte Kathleen selbstbewußt fest.
    Jo ging gleich in die Offensive. "Haben Sie eine Ahnung, was Ihr Mann mitten in der Nacht auf dem Fabrikgelände gesucht hat?"
    "Nein. Ich kümmere mich nicht um geschäftliche Dinge, Mister Walker. Und ich verstehe auch gar nichts davon." Sie zuckte mit den Achseln. "Ich war am Abend im Theater. Als ich zurückkam, war Anthonys Ferrari nicht vor der Tür. Ich dachte, er hätte ihn vielleicht in die Garage gefahren und bin ins Bett gegangen."
    "Hat er das öfter gemacht? Ich meine, die Nächte in der Firma verbracht?"
    "Die Firma war Anthonys Leben."
    "Verstehe...", murmelte Jo.
    "Nein, das glaube ich nicht." Sie seufzte. "Das hat außer ihm wohl niemand wirklich verstanden", setzte sie dann noch mit einem merkwürdigen Unterton hinzu. "Es war eine Art Besessenheit. Die Firma war wichtiger als alles andere. Und jeder, der in Anthonys Leben eine Rolle spielte, mußte sich damit abfinden, daß der Part der ersten Geige schon besetzt war." Sie holte tief Luft. "Aber ich habe ihn dennoch geliebt!"
    Als Jo Liz Jennings so da stehen sah, stellte er fest, daß ihr Gesicht fast unbewegt geblieben war. Man konnte ihr nicht ansehen, wie es in ihr aussah. Aber so war sie eben. Eine Frau, die sich nicht in die Karten blicken ließ.
    "Wo ist Warren?" fragte Jo. "War er die ganze Nacht hier?"
    "Er wohnt hier im Haus. Vielleicht hat er etwas bemerkt. Soll ich ihn rufen?"
    "Ja, bitte. Und wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mir gerne seinen Schreibtisch anschauen. Sein Telefonregister, na eben seine Privatsachen."
    "Finden Sie das nicht etwas übertrieben, Mister Walker?"
    "Sie sollten meiner Mutter erst etwas Zeit lassen, um mit der Situation fertig zu werden", meinte Arthur, der sich neben Liz Jennings gestellt hatte.
    Jo runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern.
    "Wenn man einer Spur nicht gleich nachgeht, besteht die Gefahr, daß sie kalt wird", meinte er. "Ich weiß, daß Sie alle jetzt anderes im Kopf haben. Aber ich glaube nicht, daß jemand von Ihnen möchte, daß derjenige ungeschoren davonkommt, der den Brand gelegt hat..."
    Arthur Jennings verzog das Gesicht. "Natürlich nicht", beeilte er sich, rieb sich die Nase und wandte sich dann an seine Mutter. "Laß ihn doch nachschauen, wenn er will. Vielleicht kommt ja etwas dabei heraus."
    "Na gut...", nickte Liz schließlich. "Sie werden mich jetzt bitte entschuldigen. Ich kann einfach nicht mehr..."
    Kathleen brachte Jo in das Arbeitszimmer des toten Anthony Jennings. Der Schreibtisch war vom Feinsten, aber fast begraben unter einem Berg von Zetteln und Mappen. "Er hat gerne zu Hause gearbeitet", meinte Kathleen dazu. "Und er hat nie irgend

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