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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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jetzt etwas näher herangewagt hatten.
    Und als ihnen klar wurde, daß Jo seine Waffe im Wasser verloren haben mußte, da wurden sie noch mutiger.
    "Laßt ihn nicht entkommen, den Kerl!" rief einer.
    "Die Polizei muß gleich da sein!"
    "Bis dahin ist er weg!"
    Smith kam indessen aus dem Boot heraus und wollte Jo festhalten, aber da revanchierte dieser sich und schickte ihn mit einem Hieb auf die Bretter. Dann rannte er den Steg entlang zu dem Boot, mit dem er gekommen war, während er hinter sich die Stimmen seiner Verfolger hörte.
    Aber sie holten ihn nicht mehr ein.
    Jo ließ den Außenborder aufheulen und jagte davon.
    Nach ein paar hundert Metern bremste er das Tempo etwas ab und ließ den Blickschweifen. Er dachte fieberhaft nach.
    Wenn Smith eine Niete war - wo lauerte dann der tödliche Hauptgewinn?
    Vielleicht nirgends. Vielleicht hatte derjenige, an den Seamus den Auftrag delegiert hatte, nachdem Patrick Gallagher verbrannt war, sich ein anderes Wochenende für seinen Schlag ausgesucht. Oder hatte einen ganz anderen Plan und zog es vor, William Doherty vor dem Gerichtsgebäude oder sonst wo umzubringen.
    Doherty war das auserkorene Opfer, das stand für Jo Walker fest.
    Aber wenn er jetzt mit leeren Händen zurückkam, würde der Richter ihn womöglich für einen Spinner oder Wichtigtuer halten und die Sache nicht mehr ernst nehmen.
    Er zuckte die Achseln.
    Kommissar X hatte alles versucht.
    Er ließ das Boot in mittlerem Tempo am Ufer vorbeirauschen. Schon bald tauchte in der Ferne auch wieder die Landzunge mit Dohertys Wochenendresidenz auf. Als Jo dann das fremde Boot sah, wurden seine Augen zu schmalen Schlitzen.

    *

    Das Boot war ganz in der Nähe der Landzunge. Es schien einfach nur so dahinzutreiben.
    Und darin saß der mürrische Angler, bei dem sich Jo über O'Hines' Haus erkundigt hatte.
    Er ließ sein Boot treiben und hatte seine Angelrute ausgeworfen.
    Jo sah, wie an seiner Rute ein Fisch zu zappeln schien, aber der Angler schien daran gar nicht interessiert zu sein.
    Und dann trat plötzlich William Doherty auf seine Terrasse hinaus. Er mußte Jos Boot beobachtet und gesehen haben, daß Kommissar X zurückkehrte. Wahrscheinlich nahm er an, daß dir Gefahr vorüber war oder sich erledigt hatte.
    Aber das war nicht der Fall.
    Jo sah, wie der vorgebliche Angler etwas Längliches hervorholte. Ein Gewehr. Er würde kurz anlegen und schießen, um dann schleunigst zum Steg zurückzufahren, um sich anschließend mit dem Wagen auf Nimmerwiedersehen aus dem Staub zu machen.
    Jo ließ seinen Außenborder aufheulen und beschleunigte. Er zog eine große Heckwelle hinter sich her, als er herankam.
    Der Angler hatte den Gewehrkolben schon am Kinn, als er Jo bemerkte.
    Jo zog an ihm vorbei und ließ ihn die Heckwelle spüren, die das treibende Boot hin und her schaukeln ließ. Er konnte froh sein, nicht ins Wasser zu fallen.
    Er wirbelte herum und legte erneut an, diesmal allerdings auf Jo Walker. Dieser riß sein Boot herum, lenkte es direkt auf seinen Gegner zu und warf sich dabei flach auf den Boden seines Bootes.
    Ein abgedämpfter Schuß löste sich, wovon in dem Getöse überhaupt nichts mehr zu hören war.
    Nur die Wirkung war unübersehbar.
    Das Projektil durchschlug glatt die Polyester-Außenhaut und ging dicht an Jos Körper vorbei.
    Ein zweiter Schuß ging ins Nichts, dann prallten beide Boote gegeneinander. Es gab ein häßliches Geräusch. Der Angler wurde ins Wasser geschleudert und auch Jo landete Sekunden später dort.
    Der Killer umklammerte sein Gewehr, aber er war ein schlechter Schwimmer und so strampelte er wild herum. Die Kleidung sog sich voll und zog ihn hinab. Jo war mit einigen schnellen Zügen bei ihm, aber er war noch nicht gewillt aufzugeben.
    Er schlug mit dem Gewehr nach Jo, aber dieser fing den Hieb ab, packte die Waffe und zog den Killer zu sich heran. Ein verzweifeltes, tödliches Ringen begann, mehr unter der Wasseroberfläche als darüber. Dann endlich konnte Jo ihm den entscheidenden Fausthieb versetzen. Es war ein kurzer, trockener Hieb, aber Jo erwischte ihn mitten im Gesicht. Ein glucksendes Geräusch war die Antwort, seine Muskeln entspannten sich und er verlor das Bewußtsein.
    Der Rest war vergleichsweise einfach.
    Jo schleppte den Bewußtlosen bis zu dessen Boot, das herrenlos umhertrieb und zur Hälfte mit Wasser gefüllt war. Nur die Luftpolster verhinderten, daß es auf Nimmerwiedersehen im Lough Neagh versank.

    *

    "Um ein Haar hätten Sie doch noch eine

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