Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
Boden warf.
Dieser Idiot! zuckte es durch seinen Kopf.
Clansing stand hinter der Tür und ballerte einfach drauflos, in der Annahme, daß Jo vor der Tür stand. Er mußte mehr oder weniger wahnsinnig vor Angst sein.
Und dann machte es 'klick!'.
Jo wußte, was das nur bedeuten konnte und das dies seine Chance war.
Clansings Waffe war leergeschossen. Jo schnellte hoch und rammte mit der Schulter die Tür, aber noch hielt sie stand. Ein Schuß mit der Automatic ließ dann das einfache Schloß aufspringen. Hinter der Tür waren ein paar Stühle und ein Tisch aufgetürmt, aber das war kaum ein Hindernis. Jo ließ sie einfach beiseite rutschen, als er die Tür aufdrängte.
Er blickte direkt in die Mündung von Clansings Waffe, der starr vor Angst in der hinteren Ecke des Raumes stand.
Er warf die Waffe in Jos Richtung. Sie segelte knapp an seinem Kopf vorbei. Und dann setzte er sich plötzlich in Bewegung. Wahrscheinlich wollte er aus einem der hinteren Fenster türmen.
"Bleiben Sie stehen!" rief Jo und das hielt ihn erst einmal auf. Jo warf ihm seine Detektiv-Lizenz hin. "Bevor sie die Chance, das Leben Ihrer Freundin Kimberley zu retten, einfach wegwerfen, sehen Sie sich bitte das hier an!"
Er blickte Jo scheu und feindselig an, bückte sich dann aber doch, um sich die Lizenz anzusehen.
"Jo Walker, New York..." murmelte er.
"Glauben Sie mir nun, daß ich die Wahrheit gesprochen habe?"
Clansing atmete tief durch.
"Sie haben eine Waffe, ich nicht...", stellte er fest.
Indessen war Jo näher an ihn herangekommen. Er steckte die Automatic weg. "Wenn Sie ein besserer Schütze gewesen wären, hätten Sie mich umgebracht!" erklärte der Privatdetektiv.
Clansing verzog das Gesicht.
"Okay. Und nun haben Sie die Gelegenheit dazu."
"Wenn es das wäre, was ich wollte, wären Sie längst ein toter Mann, denn ich kann schießen. Aber ich bin kein Killer."
Jo holte das Foto hervor, das Clansing zusammen mit Kimberley zeigte. "Wissen Sie, woher das kommt, Clansing?"
Er warf einen kurzen Blick darauf.
"Ich habe es ihr glaube ich mal geschenkt."
"So ist es. Es war in ihrer Wohnung."
"Daß Sie aus New York kommen heißt noch nicht, daß Sie nicht zu ihnen gehören."
Zu ihnen... Er hatte das in einem ganz besonderen Tonfall gesagt und das ließ Jo aufhorchen.
"Wer sind Sie?"
Morris Clansing blickte Jo ins Gesicht. Und Jo dachte: Wovor auch immer dieser Kerl Angst haben mag, es muß furchtbar sein.
Dann packte Clansing plötzlich Jos Hand und drehte sie herum. Jo ließ es geschehen und wehrte sich nicht, denn er glaubte zu wissen, wonach der andere suchte.
Er nahm auch die andere Hand.
"Suchen Sie eine Tätowierung...Ein Pentagramm?"
Er wich einen Schritt vor Jo zurück.
"Das beweist noch gar nichts!" murmelte er. "Sie könnten es auch irgendwo am Körper haben!"
Sein Gesichtsausdruck bekam etwas Irres, seine Augen traten unnatürlich weit hervor und Jo ahnte, was passieren würde und verhinderte es.
Bevor er auch nur einen Meter flüchten konnte, verpaßte er ihm einen sauberen Haken, der Clansing erst einmal ins Land der Träume versetzte. Wie ein nasser Sack ging er nieder. Bevor er zu Boden fiel, fing Jo ihn auf und wuchtete ihn über die Schulter.
So trat er dann ins Freie.
April sah das und schaltete gleich. Sie rutschte ans Steuer des Chevys und fuhr ihn heran. Jo packte den bewußtlosen Morris Clansing auf die Hinterbank und setzte sich selbst daneben.
"Fahr los, April!" meinte er. "Ich schätze, wir haben hier schon mehr als genug Aufsehen erregt."
Der Mann aus dem Motel-Office stand mit gerunzelter Stirn vor seiner Tür und beobachtete die Szene. Und genau so verwundert schien der Fahrer eines Ford zu sein, der gerade ausgestiegen war, um besser sehen zu können.
*
Es dauerte ein bißchen, bis Jo den bewußtlosen Clansing wieder wach bekam. Er blickte entgeistert um sich, während Jo ihn mit der ersten Frage bombardierte.
"Wo ist Kimberley? Ich bin überzeugt davon, daß Sie wissen wo Sie ist!"
"Satans Kinder werden sie umbringen", murmelte er. Er lachte wie irre und meinte dann: "Scheint, als hätte ich mich in Ihnen getäuscht, was?"
"Irren ist menschlich. Wer sind die Kinder Satans?"
Morris Clansing hielt Jo seine Hand hin und Jo sah das Pentagramm. "Ich selbst gehöre zu ihnen", erklärte er. "Oder besser: Ich gehörte zu ihnen. Ein Kind Satans..."
"Und Kimberley?"
"Sie auch."
"Sie und Kimberley haben sich beide sehr für Okkultismus und außersinnliche Phänomene
Weitere Kostenlose Bücher