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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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interessiert."
    Clansing nickte. "Ja. Wir waren beide wie besessen davon. Diese alten Rituale, schwarze Messen, schwarze Magie..."
    "Ich verstehe!"
    "Das glaube ich kaum, Mister Walker. Vielleicht haben Sie ein paar sensationslüsterne Illustrierten-Artikel darüber gelesen. Aber wirklich begreifen kann man das nur, wenn man dazugehört."
    Jo musterte den Mann neben sich auf dem Sitz des Chevys nachdenklich. Wahrscheinlich hatte er recht. Jo selbst war eher der Ansicht, daß solche Dinge nicht ins zwanzigste Jahrhundert paßten, aber welchen Sinn hatte es, jetzt darüber zu streiten? Es fanden sich eben immer wieder schwache Persönlichkeiten, die glaubten, nicht leben zu können, ohne daß sie irgendjemandem blind folgten - einem Führer, einem Guru, einer starken Gemeinschaft oder einem finsteren, mächtigen Wesen im Hintergrund...
    "Was ist schiefgelaufen?" fragte Jo schließlich. "Es sind doch Satans Kinder, die hinter Ihnen her sind, nicht wahr? Ihre eigenen Glaubensbrüder also - wenn man das Wort an dieser Stelle verwenden kann."
    Clansing schluckte.
    "Ja..."
    "Erzählen Sie!"
    "Wir kamen in New York mit Mitgliedern dieser Gruppe in Kontakt. Sie treffen sich im Geheimen, um die Zeremonien abzuhalten. Schwarze Messen, Totenbeschwörungen und so etwas." Er blickte Jo an und setzte hinzu: "Zuerst... war es wie eine Art Spiel! Diese dunklen Rituale und finsteren Mächte... Es war ein seltsames Prickeln, ein eigenartiges Schaudern dabei. Aber im Grunde war es harmlos."
    "Satans Kinder findet man nicht im Telefonbuch, nicht wahr?"
    "Nein. Sie tarnen sich hinter Stiftungen und dergleichen."
    "Ist einer ihrer Deckmäntel zufällig das ZENTRUM FÜR ESOTERISCHE STUDIEN UND PERSÖNLICHKEITSBILDUNG?"
    Er nickte.
    "Ja. Hier in Arizona ist das Zentrum dieser Gruppe. Es war reine Neugier, die uns hier her trieb - Kimberley und mich. Satans Kinder haben ein Stück Land gepachtet und dort eine Art Siedlung errichtet. Es liegt ziemlich einsam. Dort erregt man auch kein Aufsehen. Zuerst war es ganz gut. Eine feste Gemeinschaft. Jeder wußte, wo sein Platz war..." Er blickte hinaus in die Weite. "Ich hatte das Gefühl, etwas zu bedeuten." Er hielt inne und schien zu träumen. Jo sah, daß er einen ziemlich gebrochenen Mann vor sich hatte, der einige Probleme damit bekommen würde, wieder mit sich selbst zurecht zu kommen. Aber darauf konnte Kommisaar X jetzt keine Rücksicht nehmen.
    Jo zog die Augenbrauen hoch und fragte: "Irgendwann muß es dann nicht mehr gestimmt haben, sonst wären Sie ja nicht getürmt..."
    "Das ist richtig", flüsterte er. "Erst wollten wir es nicht wahrhaben, Kimberley und ich. Wir haben einfach die Augen verschlossen."
    Jo Walker begriff. Man hatte Kimberley und Clansing vermutlich zu Anfang ihrer Zeit bei Satans Kindern einer Art Gehirnwäsche unterzogen. Das sie es dennoch geschafft hatten, davonzulaufen, war erstaunlich.
    "Es geschahen schreckliche Dinge...", fuhr Clansing fort.
    "Menschopfer."
    "Woher wissen Sie das?"
    "Spielt doch keine Rolle, Clansing. War einfach nur eine Vermutung." Jo atmete tief durch und setzte dann noch hinzu: "Wissen Sie, ich war schon mal in der Gegend, wo sich dieses angebliche Studienzentrum befindet, aber man hat mich ziemlich unfreundlich wieder davon geschickt."
    "Jetzt wissen Sie, warum."
    "Allerdings."
    "Seien Sie froh, daß man Sie nicht in der Wüste verscharrt hat, Walker! Diese Leute kennen nämlich kein Pardon."
    "Warum töten Satans Kinder?" fragte Jo sehr ernst. "Es gibt hier in der Gegend eine Serie von Morden. Alle Opfer wurde auf die gleiche, bestialische Weise getötet."
    "Ja, ich weiß. Ich war selbst Augenzeuge." Er stockte kurz, bevor er weitersprach. Es fiel ihm ganz offensichtlich nicht leicht, darüber zu reden. "Es gehört zum Kult!" erklärte Clansing schließlich. "Satan, unser Herr, verlangt Opfer... Immer wenn sich der Mond in einer bestimmten Stellung befindet. Um das auszurechnen gibt es einen Astrologen. Und ein Knochenorakel entscheidet dann, wer das Opfer ist."
    "Ein Knochenorakel?"
    "Ja. Einige Knochensplitter werden auf den Boden geworfen. Das Ergebnis wird durch den Hohepriester Satans interpretiert."
    "Wer ist der Hohepriester?"
    "Er heißt James."
    "James - und wie weiter?"
    "Ich kenne ihn als James. Nichts weiter."
    "Schauderhaft!" warf April Bondy ein, die am Steuer saß und das Gas ziemlich durchdrückte. "Was sind das nur für Menschen?"
    "Hinter die Sache mit den Menschopfern kamen Kimberley und ich erst nach und nach. Wir wollten

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