Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
war knapp!" meinte April.
Jo winkte ab.
"Hätte schlimmer kommen können!"
"Und was machen wir nun?"
"Erstmal den Reifen wechseln."
"Hast du die Tätowierungen gesehen, Jo?"
Der Privatdetektiv nickte.
"Schätze, wir werden uns wohl oder übel noch einmal hier her bemühen müssen..."
Der Reifen war schnell gewechselt und dann sahen sie zu, daß auf den Rückweg kamen. Es hatte wenig Sinn, jetzt hier noch irgendetwas zu versuchen. Man konnte sich an zwei Fingern ausrechnen, daß sie weiterhin beobachtet wurden.
Als sie zurück in Tucson waren, war immerhin noch Zeit dazu, um sich auf dem Katasteramt zu erkundigen, wem jenes Land gehörte, dessen Besitzer offenbar besonderen Wert darauf legte ungestört zu sein.
Aber die Angaben, die dort zu finden waren, waren auch nicht sonderlich aufschlußreich. Das Land gehörte einer Erbengemeinschaft. Es handelte sich mehr oder weniger um ein Stück Halbwüste, das für Landwirtschaft nicht in frage kam.
Da man Bodenschätze vermutete, den Erben aber das Geld für Bohrungen fehlte, hat man das Land erst einmal verpachtet. In den Akten war ein gewisser Phil Delaney als Pächter eingetragen. Von einem ZENTRUM FÜR ESOTERISCHE STUDIEN war nichts zu finden.
Aber Jo wußte, daß das nichts heißen mußte.
*
Für die Nacht hatten sich Jo und April im St. George, einem Nobelhotel einquartiert.
Als morgens mit dem Frühstück auch die Zeitung in ihre Suite gebracht wurde, war dort auch das Phantombild von Morris Clansing zu sehen. Darunter ein Artikel über die Schießerei bei der Highway-Tankstelle, die sich vor ein paar Tagen ereignet hatte.
Wie es schien war die Polizei mit ihrer Arbeit noch nicht sehr weit gekommen. Ein Leitartikel stellte die Frage nach dem Grund dafür.
Jo reichte April das Phantombild und meinte: "Das könnte er sein, nicht wahr?"
Sie führte ungerührt ihre Kaffeetasse zum Mund und zuckte dann mit den Achseln.
"Könnte und könnte auch nicht, Jo."
"Aber es gäbe Sinn, April! Dieser Kerl hat sich mit ein paar anderen eine Schießerei geliefert und einen Lastwagen gestohlen... Außerdem steht hier, daß er zuerst in Begleitung einer Frau war..."
"Kimberley!"
"Möglich."
April klimperte mit ihren blauen Augen.
"Aber warum ist dann kein Bild von ihr in der Zeitung?"
"Hier steht, daß sich die Zeugenaussagen zu sehr widersprachen und unbrauchbar waren. Der Mann ist ihnen wohl besser im Gedächtnis geblieben. Übrigens hat er einen von den Männern, mit denen er sich eine Schießerei geliefert hast, über den Jordan geschickt. "
April hob die Augenbrauen.
"Und?"
"Identität unbekannt. Aber es würde mich nicht wundern, wenn er ein Pentagramm an der Hand hätte."
April seufzte.
"Also auf zum Leichenschauhaus!"
Aber Jo schüttelte den Kopf.
"Das können wir später nachholen. Wenn wir uns jetzt damit aufhalten, ist Clansing vielleicht schon über alle Berge. Und damit wird es sehr schwer, Kimberley aufzutreiben."
April schlug gekonnt die Beine übereinander und lehnte sich etwas zurück. "Warum so kompliziert?" meinte sie und Jo zog die Augenbrauen in die Höhe.
"Was meinst du damit!"
"Na, soll doch die Polizei mal dort etwas herumsuchen, wo wir nicht weitergekommen sind! Wenn einer in Uniform dort auftaucht, werden sie ihn schon nicht gleich mit einem Bleiregen empfangen, Jo!"
Jo winkte ab.
"Was haben wir denn? Ein Postfach und einen Mann, der es geleert hat. Sonst nichts. Die Polizei wird von der erdrückenden Beweislage begeistert sein."
April verdrehte die Augen.
"Und was schlägst du vor?" fragte sie kratzbürstig.
*
Jo fuhr mit April erst einmal zu jener Highway-Tankstelle, an der die Schießerei stattgefunden hatte. Die Tankstelle nebst dazugehörigem Drugstore lag ein paar Meilen südlich von Tucson auf dem Weg in Richtung Nogales und mexikanische Grenze.
Der Tankwart hieß Grayson und war sehr zuvorkommend und auskunftsfreudig. Jo und seine Assistentin waren durchaus nicht die ersten, die ihn wegen dieser Sache ausfragten. Die Polizei und die Lokalpresse waren da gewesen und er war sichtlich stolz darauf, daß man ihn im Bericht erwähnt hatte.
Er hielt Jo die Zeitung unter die Nase, um ihm die entsprechende Stelle zu zeigen. Der Privatdetektiv lächelte nachsichtig.
Dann hielt er ihm das Foto unter die Nase, auf dem Kimberley und ihr Freund zu sehen waren.
"Das ist der Kerl!" meinte Grayson sofort.
Jo hob die Augenbrauen. "Sind Sie sicher?"
"Absolut, Sir! Er ist in Richtung Süden davongefahren!" Er machte
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