Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
heran.
"Mach dich so klein du kannst!" flüsterte Jo an die junge Frau gerichtet. "Davon hängt unser beider Leben ab."
Viel konnte Jo nicht erkennen, dazu hätte er sich zu weit aus der Deckung herauswagen müssen. Schritte näherten sich und wurden wieder leiser. Einige von Satans Kindern kamen auch den Hang hinauf.
Deutlich war das Geröll zu hören, daß hinunter rutschte.
Drei oder vielleicht vier Gestalten waren es, so schätzte Jo. Er selbst konnte nur hin und wieder einen von ihnen als dunklen Schemen gegen das Mondlicht sehen. Er trug einen langgezogenen Gegenstand - es konnte ein Baseballschläger sein, aber ebensogut ein Gewehr.
"Seht ihr was?"
"Verflucht dunkel!"
"Wir müssen sie einfangen! Das Mädchen könnte verdammt gefährlich für uns werden!"
Einer fluchte, weil er offenbar über irgendetwas gestolpert war.
"Dahinten scheint etwas los zu sein!" meinte dann eine Frauenstimme.
"Wo, ich sehe nichts!"
"Na, dort!"
Die Schritte entfernten sich etwas. Die Gefahr schien erst einmal vorüber. Irgendeine Bewegung hatte die Gruppe in eine andere Richtung gelockt. Vielleicht ein Strauch, der sich im Wind bog oder ein Tier. Vielleicht sogar jemand von den eigenen Leuten.
Jo und Kimberley konnte das gleichgültig sein.
Eine Weile noch warteten sie in ihrer Deckung ab. Dann tauchte Jo mit der Automatic in der Hand hervor.
Überall in der Landschaften waren Gruppen von Lichtern zu sehen, während in der Siedlung selbst kaum noch etwas los war.
"Komm!" forderte Jo und half Kimberley auf.
Bald erreichten sie den Kamm und dann ging es wieder bergab.
"Ist es noch weit bis zum Wagen?" erkundigte sie sich.
Jo schüttelte den Kopf.
"Nein."
Bald darauf durchquerten sie jenes langgezogene, schlauchartige Tal, in dem Satans Kinder Jo das letzte Mal aufgelauert hatten. Er war also tatsächlich sehr nahe dran gewesen.
Aufmerksam ließ Jo den Blick schweifen. Aus der Ferne waren noch Stimmen zu hören, aber von den Verfolgern war im Augenblick nirgends etwas zu sehen.
Schließlich ging es erneut an einen Aufstieg. Diesmal war der Hang steiler und felsiger. Jo sah Kimberley nur zu deutlich an, daß ihr das nicht gefiel, aber es war nun einmal der kürzeste Weg.
*
Eine Viertelstunde brauchten sie, bis sie in die Nähe der Baumgruppe kamen, bei der Jo den Toyota abgestellt hatte.
Der Wagen stand im Schatten der Bäume und war dadurch praktisch unsichtbar.
Als Jo und Kimberley in Sichtweite der Bäume kamen, war Jo sofort klar, daß etwas anders gelaufen war, als er gedacht hatte. Er sah die Lichter der Taschenlampen. Der Wind, der über das karge Land strich, trug Stimmen heran.
Und dann wurde ein Motor angelassen.
Jo hielt Kimberley am Arm.
"Verdammt!"
"Was ist?"
"Sie waren schneller und haben meinen Wagen gefunden!" Er atmete tief durch. "Wir können in dieser Richtung nicht weiter, wenn wir der Meute nicht in die Arme laufen wollen..."
"Aber...", Kimberley blickte in die Nacht hinaus. "Dort ist - nichts! Felsen, Steine, Sand, ein paar Kakteen und Dorngewächse. Wissen Sie, wie weit es in der Richtung bis zur nächsten Spur der Zivilisation ist?"
Jo nickte.
"Ja, ich weiß es. Wir werden Bogen schlagen und dann irgendwann auf den Highway stoßen. Dort kann uns jemand mitnehmen."
"Wenn du dich da nicht verrechnet hast!"
"Darauf mußt du schon vertrauen." Er verzog das Gesicht. "Es ist auf jeden Fall bessere, als diesen Leuten in die Hände zu fallen, oder?"
Sie gingen weiter. Den Gruppen von Lichtern, die durch Nacht geisterten, wichen sie aus. Das war nicht besonders schwierig, denn das zerklüftete Land bot genug Deckung und Möglichkeiten, sich zu verstecken.
Schließlich waren sie ganz allein. Die Stunden gingen dahin, während das Land um sie herum immer flacher wurde. Das machte die Orientierung um so schwieriger.
"Bist du dir sicher, daß wir nicht im Kreis laufen?" meinte Kimberley resigniert. Sie war mit ihren Kräften ziemlich am Ende.
"Kopf hoch. Es wird schon klappen!" erwiderte Jo, obwohl er sich selbst da gar nicht so sicher war.
"Es ist verdammt kalt hier nachts."
"Unter anderen Umständen würde ich ein Feuer machen, Kimberley. Aber wenn Satans Kinder uns noch suchen, ist das zu auffällig. Es könnte gesehen werden."
"Ja, ich weiß. Du sagst, mein Vater hätte dich beauftragt."
"Ja, so ist es. Er macht sich große Sorgen um dich, Kimberley."
"Er sollte akzeptieren, daß ich mein eigenes Leben führe."
"Vielleicht sollte er das. Aber wenn er es getan hätte, wärst
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