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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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abholten, um sie für die Opferung vorzubereiten.
    Die Tür ging auf. Kimberley war wie geblendet von dem aus dem Flur hereinflutenden Licht.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie sich daran gewöhnt hatte. Der Puls ging ihr bis zum Hals und hämmerte wie verrückt.
    Dann erkannte sie die hochaufgeschossene Gestalt eines schwarzbärtigen Mannes.
    "Ray!" stieß sie hervor, aber der Schwarzbart wandte den Blick zur Seite. Er wollte es ganz offensichtlich tunlichst vermeiden, der Gefangenen direkt in die Augen sehen zu müssen. Jedenfalls wußte Kimberley nun, daß ihr noch eine weitere Galgenfrist blieb, denn wenn sie jetzt hätte sterben sollen, dann wäre James, der Hohepriester selbst, gekommen.
    Ray, der Schwarzbart, hielt ein Tablett in den Händen, auf dem ein Teller mit Suppe stand.
    Er reichte es Kimberley.
    Noch zögerte sie, es auch zu nehmen. Ihre Augen funkelten voller Angst und Haß.
    "Na, wie fühlst du dich bei dem, was du tust, Ray!"
    Er schwieg. Und das machte sie rasend. Ray war einer der Priester und er war eigentlich immer sehr nett zu ihr gewesen.
    "Da fällt dir nichts ein, was?"
    "Ich darf nicht mir dir sprechen, Kimberley", sagte er schluckend. "Das weißt du so gut wie ich..."
    "Steht schon fest, wann ich umgebracht werde?"
    "Du mußtest wissen, was du tust Kimberley. Und du kannst nicht sagen, daß du die Folgen nicht gekannt hast..."
    "Das ist keine Antwort."
    Aber sie wußte insgeheim schon jetzt, daß sie darauf auch keinerlei Antwort mehr bekommen würde.
    Ihre Blicke begegneten sich für einen ganz kurzen Augenblick. und dann kam es Kimberley in den Sinn, daß dieser Moment vielleicht ihre allerletzte Chance war...
    Sie konnte sich nicht einfach so zur Schlachtbank führen lassen, ohne wenigstens etwas versucht zu haben. Selbst, wenn die Chance minimal war...
    Sie tat, als wollte sie das Tablett abnehmen, aber stattdessen ließ sie die Hände hochfahren und schlug es ihm ins Gesicht. Die Suppe war heiß. Er schrie auf.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks war der Schwarzbart unfähig, irgend etwas zu tun und das nutzte Kimberley verzweifelt. Sie stieß ihn zur Seite und rannte den Flur entlang.
    Hinter sich hörte sie Ray.
    Er ächzte und kam hinter ihr her.
    Kimberley war lange genug bei Satans Kindern, um sich hier auszukennen und genau zu wissen, wohin sie laufen mußte.
    An der Tür, die ins Freie führte, stand ein bewaffneter Wächter, der aber nicht sonderlich aufmerksam war. Er stand mit dem Rücken zu ihr und bevor er richtig gemerkt hatte, was eigentlich los war, hatte sie ihn mit dem Schwung ihres Spurts schon der Länge nach niedergestreckt. Er riß seine Waffe hervor, aber bis er sie im Anschlag hatte, war Kimberley schon im Freien.
    Draußen war es dunkle Nacht.
    Kimberley lief ohne nachzudenken in die Finsternis hinein. Nur weg von hier! Das war ihr einziger Gedanke. Namenlose Furcht trieb sie voran und mobilisierte ungeahnte Kräfte in ihr.
    Ihr Blick ging flüchtig über die kleine Ansammlung von Gebäuden, die das Zentrum von Satans Kindern bildeten. Die kleineren waren meistens zum Wohnen da, im Haupthaus befand sich der Tempel.
    Sie hörte Stimmen, sah Lichtkegel umherkreisen und stoppte dann plötzlich abrupt ihren Lauf.
    Sie sah in das narbige, hartgeschnittene Gesicht eines Mannes in den mittleren Jahren. Zwei intelligente Augen brannten wie Feuer in der Gesichtsmitte.
    Kimberley schluckte.
    Schwindel erfaßte sie.
    Es war niemand anderes als James, der Hohepriester. Und mit ihm stand eine ganze, unheilige Prozession dort in der Nacht, deren Mitglieder sie anstarrten und mit ihren Blicken zu durchbohren schienen.
    Anscheinend waren sie auf dem Weg zum Tempel, um die schwarze Messe abzuhalten. Kimberley wich ein paar Schritte zurück. Sie wußte, daß jetzt ihr Fluchtversuch so gut wie aussichtslos geworden. James, der Mann mit dem Narbengesicht, war der Kopf von allem. Satans Kinder gehorchten ihm blind und sie wußte, daß ein Zeichen von ihm genügen würde, um die Menge über sie herfallen zu lassen. Sie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, begann zu schluchzen und schüttelte verzweifelt den Kopf. In ihrem Rücken bemerkte sie, wie Ray und der niedergeworfene Wächter herankamen.
    Sie unternahm einen letzten, verzweifelten Ausbruchsversuch, der damit endete, daß Dutzende von Händen nach ihr griffen und an ihr zerrten. Sie schrie, aber in ihrem Innersten wußte sie, daß niemand sie hören würde. Niemand...
    Sie wurde roh gepackt dann stand sie James'

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