Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Kreuz eingebrannt - das Symbol Satans.
    Hinter der Tür mußte sich der Altarraum befinden.
    Jo hörte den summenden Gesang, der jetzt noch mehr anzuschwellen schien. Es war gespenstisch.
    Und dann war da noch eine kleine Seitentür.
    Jo deutete dorthin.
    "Ist sie dort?"
    "Ja."
    "Dann mach auf!"
    Jo hielt den Wächter genau im Auge und achtete auf jede Bewegung. Der Kerl war sicher kein Profi in seinem Fach, aber wenn er irgendetwas versuchte, und die Männer und Frauen im Altarraum darauf aufmerksam wurden - dann konnte diese Aktion ein übles Ende nehmen.
    Der Kerl öffnete die Tür und machte einen zaghaften Schritt vorwärts. Jo half nach und gab ihm einen kräftigen Stoß, der ihn in den Raum hineintaumeln ließ.
    Jo stand breitbeinig da, mit der Automatic im Anschlag und blickte verständnislose Gesichter, die erst eine Sekunde zu brauchen schienen, um zu begreifen, was geschehen war.
    Insgesamt waren es zwei Männer und eine Frau, die Kimberley festhielten und sie für das Ritual vorbereiteten. Jo konnte sich nicht so recht vorstellen, worin diese Vorbereitung wohl liegen mochte - aber ganz offensichtlich gehörte dazu, daß man ihre Kleider gegen ein ein schwarzes, bis zur Hälfte der Oberschenkel reichendes Hemd ausgetauscht hatte. Offenbar war das nicht ohne Gewaltanwendung geschehen. Jedenfalls zeigten Kimberleys Arme, Beine und auch ihr Gesicht Spuren, die darauf hindeuteten: blaue Flecken und kleinere Schürfungen.
    "Loslassen!" zischte Jo.
    Sie gehorchten.
    Kimberley kam instinktiv zu Jo herüber. Erst etwas zögernd, dann immer entschiedener.
    Jo packte sie am Arm und zog sie zu sich heran. Es mußte jetzt schnell gehen. "Komm", sagte er nur. Es war jetzt keine Zeit für Erklärungen. Die konnten später folgen. Und auch die Gerechtigkeit mußte wohl noch etwas warten. Jetzt ging es erst einmal darum, aus diesem Hexenkessel lebend heraus zu kommen.
    Rückwärts ging Jo mit Kimberley am Arm zur Tür zurück, die Automatic noch immer schußbereit in der Rechten. Satans Kinder blickten ihn mit vor Wut funkelnden Augen an, aber niemand von ihnen wagte es, sich zu rühren.
    Jo wußte, daß das sofort anders werden würde, wenn sie nicht mehr in den Lauf der Waffe blickten. Im Altarraum war indessen der summende Gesang verstummt.
    Jo und Kimberley verließen den Nebenraum. Er zog sie entschlossen mit sich und einen Augenblick später hatten sie auch die Haupttür passiert, die hinaus ins Freie führte.
    Die Nacht war noch kühler geworden. Kimberley fröstelte in dem dünnen schwarzen Hemd.
    "Was geschieht jetzt?" fragte sie.
    Bevor Jo antwortete, setzte er zu einem Spurt an, wobei er ihre Hand nicht losließ und sie mit sich riß.
    "Lauf so schnell du kannst! Sie werden uns gleich wie die Hasen jagen!"

    *

    Sie liefen in die Nacht hinein, während hinter ihnen Geräusche und Stimmen zu hören waren.
    "Wohin?" keuchte Kimberley. "Wir sind weit draußen."
    "Nicht reden - laufen!"
    "Wir werden es nicht schaffen."
    "Ich habe meinen Geländewagen in der Nähe abgestellt!" Sie rannten weiter. Kimberley stolperte, Jo half ihr auf und zog sie mit sich.
    Zweihundert Meter weiter, bei ein paar hüfthohen Dornbüschen machten sie kurz halt. Vor ihnen lag ein steiniger Hang und wie es schien war Kimberley nicht gerade besonders durchtrainiert.
    Jo blickte zurück und sah die Fackeln in der Dunkelheit. Irgend jemand bellte Anweisungen.
    "Wer bist du?" fragte Kimberley plötzlich.
    Und dabei klapperten Ihr die Zähne. Er gab ihr seinen Blouson und sie nahm ihn dankbar an.
    Irgendwie ein unpassender Moment für so eine Frage, fand Jo. Aber vielleicht mußte er ihr dennoch eine Antwort geben.
    "Dein Vater hat mich beauftragt. Ich bin Privatdetektiv."
    "Aber..."
    "Das muß jetzt genügen. Ich hoffe, du hast gut Luft geholt, Kimberley!" Jo deutete den Hang hinauf. "Wir müssen jetzt dort hinauf!"
    Jo nahm ihre Hand und wollte sie mit sich ziehen.
    "Weißt du, daß du mir das Leben gerettet hast?"
    "So weit sind wir noch nicht!" wandte Jo ein.
    Sie nickte.
    "Ich weiß", murmelte sie.
    Ein paar Steine kamen ins Rollen, als sie hinaufkletterten. Se konnten von Glück sagen, daß es Dunkel war und zwischen Gebäuden ein ziemlicher Aufruhr herrschte. Zwischendurch wandte Jo sich um. Er sah Lichter. Fackeln, Taschenlampen...
    Lichtkegel schwenkten umher und suchten.
    "Runter!" zischte Jo und zog Kimberley hinter ein halbverdorrtes Gesicht. Die harten, trockenen Zweige ritzten ihre bloßen Beine.
    Die Verfolger kamen unterdessen

Weitere Kostenlose Bücher