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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Verdächtiger seinen Dackel auf ihn gehetzt und dieser ihm dann übel in die Wade gebissen hatte, hatte Lorant sich eigentlich vorgenommen, diesem Satz nicht mehr zu trauen. Nie wieder. Andererseits wäre jeder Polizist, der es gewagt hätte, sich gegen einen Hund mit der Dienstwaffe oder einem gezielten Karatetritt zu verteidigen vom gesellschaftlichen Ansehen her vermutlich auf eine Stufe mit Kinderschändern und Politikern abgesunken. Und da überlegte sich jeder FREUND UND HELFER schon sehr genau, ob er etwas gegen vierbeinige Gesetzesbrecher unternahm oder sich nicht doch besser beißen ließ. Von Postboten oder Privatpersonen, die ja keinen vergleichbaren Amtsbonus besaßen, einmal ganz abgesehen.
    Frau Bernhardine Sluiter ging auf Lorant zu, zog sich dabei einen Gartenhandschuh aus und reichte dem Detektiv die Hand.
    "Ich bin froh, dass Sie da sind, Herr Lorant."
    "Ich auch."
    "Wie soll ich das verstehen?"
    "War gar nicht so einfach, hier her zu gelangen."
    "War die Beschreibung nicht gut, die ich Ihnen gegeben hatte?"
    "Doch. Aber zwischendurch wurde ich aufgehalten. Ich brauche Ihnen ja wohl nicht zu erklären, was 'Boßeln' ist..."
    Bernhardine Sluiter lächelte matt.
    "Nee, das brauchen Sie mir wirklich nicht zu erklären." Sie atmete tief durch, seufzte dabei. "Mein Mann hat diesen Sport bis zum Exzess betrieben." Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. "Alles nur ein Vorwand, um sich ordentlich einen hinter die Binde kippen zu können, würde ich sagen, aber ein bisschen Spass muss der Mensch ja haben."
    Spass mit Doppel-ss anstatt ß.
    Jedenfalls sprach Bernhardine Sluiter das Wort so aus.
    "Wir haben ja hier schon keinen Karneval!"
    "Und Sie finden, dass Boßeln ein adäquater Ersatz ist?"
    "Gott sei Dank wird das noch nicht im Fernsehen übertragen."
    "So wie KÖLLE ALAAF!"
    "Genau."
    Lorant lächelte etwas gequält. "Glauben Sie mir, das kommt auch noch. Irgendein Privatsender findet sich auch dafür!"
    "Kommen Sie doch mit ins Haus, Herr Lorant, damit wir alles besprechen können."
    "Nichts dagegen, aber..."
    Frau Sluiter schien Lorants Gedanken gelesen zu haben. Jedenfalls folgten ein paar knappe Kommandos, die den Hund dazu veranlassten, sich zu entfernen. Er trottete in Richtung der Garage und ließ sich davor nieder.
    "Sie sehen..."
    "...der macht nix."
    "Genau. Und vor allen Dingen hört er auf's Wort."
    Lorant folge Bernhardine Sluiter. Sie gingen am Haupteingang des Hauses vorbei, betraten die kurzgeschorene Rasenfläche. Der Boden war dunkel, tief, und voller Wasser. Frau Sluiter führte Lorant zur Terrasse.
    "Halten Sie diesen Hund aus Sicherheitsgründen oder aus Tierliebe?", fragte Lorant.
    "Beides. Allerdings im Verhältnis 90 zu 10 zu Gunsten der Sicherheit."
    "Fühlen Sie sich derart bedroht?"
    "Mein Mann und ich haben..." Sie stockte, biss sich dann auf die Lippe. "Ich rede von meinem Mann immer noch so, als würde er noch leben. Manchmal denke ich, dass er nach Hause kommt. Tasso denkt das übrigens auch. Er springt plötzlich auf, läuft schwanzwedelnd zur Tür, wenn er was gehört hat..."
    Als Bernhardine Sluiter die angelehnte Terrassentür öffnete, sah Lorant ihr Gesicht für einen kurzen Augenblick aus dem Profil. Ein trauriger Ausdruck kennzeichnete ihre Züge in diesem Moment. Ein Ausdruck der Trauer, der jedoch nur kurz sichtbar blieb und einem unverbindlichen, etwas gequält wirkenden Lächeln wich.
    Eine Frau, die sich sehr gut zu kontrollieren vermag!, erkannte Lorant. Sie will ihre Emotionen nicht zeigen. Jedenfalls nicht mir gegenüber. Aber ist das so schwer zu verstehen? Ich bin ein Fremder, der in ihre Welt eindringt. Und in nächster Zeit werde ich sogar ziemlich indiskret in dieser Welt herumschnüffeln müssen. In einer Welt, die bis vor kurzem noch völlig in Ordnung schien und in die jetzt der Tod getreten ist. Der gewaltsame Tod, nicht das schicksalhafte, unabwendbare Ableben eines geliebten Angehörigen, mit dem man sich abfinden muss.
    Lorant glaubte zu verstehen, was in seinem Gegenüber vor sich ging.
    Du hast das alles selbst durchgemacht, dachte er. Sei nicht zu ungeduldig mit ihr.
    Die Witwe führte Lorant ins Haus.
    Lorant ließ den Blick schnell durch das mit ziemlich klobig wirkenden Polstermöbeln ausgestattete Wohnzimmer schweifen. Gelsenkirchener Barock, dachte Lorant. Das hatte sich inzwischen wohl national gesehen durchgesetzt, über alle regionalen Grenzen hinweg.
    "Setzen Sie sich doch, Herr Lorant."
    "Danke."
    "Möchten Sie etwas

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