Private Games - Der Countdown des Todes
Schöneres gesehen.
Er bereitete ihnen noch ein richtiges Frühstück zu und zog sie an, während er die Berichterstattung zum Mord an Teeter verfolgte. Scotland Yard und MI 5 wurden nicht erwähnt, ebenso wenig wie F7, das Unternehmen, das LOCOG beauftragt hatte, für die Sicherheit während der Spiele zu sorgen.
Doch Mike Lancer wurde auf allen Kanälen gezeigt. Er versicherte den Reportern, die Spiele seien sicher, und verteidigte seine Aktionen, obwohl er die volle Verantwortung für die Sicherheitsmängel übernahm. Erschüttert und dennoch entschlossen schwor er, Kronos aufzuhalten, zu schnappen und vor Gericht stellen zu lassen.
Knight kämpfte währenddessen mit der Tatsache, dass er kein Kindermädchen hatte und so lange nicht an dem Fall arbeiten konnte, bis er eine gefunden haben würde. Er hatte seine Mutter mehrmals angerufen, doch sie hatte sich nicht gemeldet. Schließlich rief er eine weitere Agentur auf seiner Liste an und bettelte, man möge ihm vorübergehend helfen. Die Leiterin sagte, sie könne ihm erst am Dienstag jemanden bereitstellen.
» Dienstag?«, rief er.
» Mehr kann ich leider nicht tun. Wegen der Olympischen Spiele sind alle verfügbaren Kräfte im Einsatz«, erklärte sie.
Gegen Mittag wollten die Kinder auf den Spielplatz gehen. Weil er hoffte, sie würden dort ein Nickerchen machen, stimmte er zu. Er setzte sie in ihren Kinderwagen, kaufte sich die Sun und marschierte zum Spielplatz des Royal Hospital Chelsea, der etwa zehn Minuten von seiner Wohnung entfernt lag. Hitze brütete über der Stadt, am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen.
Doch als sich Knight auf eine Bank setzte und zusah, wie Luke Richtung große Rutsche ging und Isabel im Sandkasten spielte, war er mit seinen Gedanken nicht bei seinen Kindern oder dem für die Olympischen Spiele außergewöhnlichen Wetter. Er dachte über Kronos nach und fragte sich, ob und wann er erneut zuschlagen würde.
Er erhielt eine SMS von Hooligan.
Hautzellen im 2. Brief sind männlich, bisher keine Übereinstimmung. Bin weg nach Coventry zum Fußballspiel England-Algerien.
Männlich?, dachte Knight. Kronos? Dann ist Farrell also eine der Furien? Frustriert griff er zur Zeitung. Popes Artikel nahm das Titelblatt mit der Überschrift » TOD SUCHT DIE SPIELE HEIM !« ein.
Darin fasste die Journalistin kurz und knapp die Ereignisse zusammen, wie sie sich bei der Eröffnungsfeier ereignet hatten. Sie begann mit Teeters Zusammenbruch und Tod und führte gegen Ende des Artikels den Schwager des Toten an, der zu den Spielen nach London gereist war und ausgesagt hatte, den Hirschgeweihbast für sich selbst gekauft zu haben, weil er den ganzen Tag auf dem Bau arbeite und das Mittel wegen seiner chronischen Hexenschüsse nähme. Damit war Kronos’ Dopingvorwurf entkräftet.
» Entschuldigen Sie, Sir«, sprach ihn eine Frau an.
Die Sonne blendete so stark, dass Knight zunächst nur sehen konnte, dass eine Frau mit einem Prospekt in der Hand vor ihm stand. Er wollte schon sagen, er habe kein Interesse, bis er die Augen mit seiner Hand abschirmte. Die Frau hatte ein schlichtes Gesicht, dunkles Haar, dunkle Augen und eine untersetzte, sportliche Figur.
» Ja?«, sagte er und nahm den Prospekt entgegen.
» Bitte entschuldigen Sie«, sagte sie, bescheiden lächelnd, mit leichtem osteuropäischem Akzent. » Bitte, ich habe Sie mit Kindern gesehen und überlegt … kennen Sie jemanden, der ein Kindermädchen braucht? Oder brauchen Sie eins?«
Knight blinzelte mehrmals erstaunt und blickte auf den Prospekt hinunter. » Erfahrenes Kindermädchen mit hervorragenden Referenzen. Demnächst Weiterbildung in Sprech- und Sprachtherapie.«
Dort stand noch mehr, doch Knight blickte wieder nach oben. » Wie heißen Sie?«
Mit angespanntem Lächeln setzte sie sich neben ihn. » Marta«, stellte sie sich vor. » Marta Brezenova.«
48
» Sie sind eine unerwartete Antwort auf meine Gebete, Marta Brezenova, und der Zeitpunkt könnte nicht besser sein.« Knight war begeistert von seinem Glück. » Ich heiße Peter Knight und suche tatsächlich verzweifelt nach einem Kindermädchen.«
Marta wurde rot im Gesicht und legte ihre Finger an ihre Lippen, als könnte sie es nicht glauben. » Aber Sie sind der Erste, dem ich meinen Handzettel gegeben habe! Das ist wie Schicksal!«
» Vielleicht«, stimmte Knight ihrer ansteckenden Begeisterung zu.
» Nicht vielleicht, sondern bestimmt!«, protestierte sie. » Darf ich mich bewerben?«
Er sah wieder auf
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