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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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gesteinigt haben, die toten Augen der Furien an dem Abend, an dem ich die Bosnier abgeschlachtet habe, und den Schock auf den Gesichtern der Nachrichtensprecher, die von Teeters Tod berichteten.
    Und endlich, denke ich, lasse ich die Monster für das bezahlen, was sie mir angetan haben.
    Diesen Gedanken habe ich auch noch, als der Tag anbricht und die schmalen, dünnen Wolken über London in ein tiefes Rot taucht und wie Borten aussehen lässt.
    Ich klopfe am Seiteneingang des Hauses, in dem die Furien wohnen, und trete ein. Marta ist als Einzige noch wach. Ihre dunklen Augen glänzen vor Tränen. Ebenso glücklich wie ich, umarmt sie mich.
    » Es lief alles wie am Schnürchen«, sagt sie und schließt die Tür hinter mir. » Teagan hat die Flasche dem Amerikaner gegeben, sich umgezogen und ist abgehauen, bevor das Chaos losbrach, als wäre alles so vom Schicksal bestimmt.«
    » Sagtest du das nicht schon, als sich London die Olympischen Spiele unter den Nagel riss?«, frage ich sie. » Sagtest du das nicht auch, als wir die Korruption und den Betrug aufdeckten, genauso wie ich es vorhergesagt hatte?«
    » Es stimmt alles«, erwidert Marta mit dem fanatischen Gesicht einer Märtyrerin. » Wir sind vom Schicksal auserwählt. Wir sind allen überlegen.«
    » Ja, aber mach keinen Fehler. Jetzt werden sie uns jagen«, füge ich nüchtern hinzu. » Du sagtest, wir stehen an allen Fronten gut?«
    » An allen Fronten«, antwortet Marta mit ihrer üblichen Sachlichkeit.
    » Die Fabrik?«
    » Teagan hat dafür gesorgt, dass alles fest verschlossen ist. Unmöglich, dass sie einer entdeckt.«
    » Dein Teil?«, frage ich weiter.
    » Ging alles glatt.«
    Ich nicke. » Dann halten wir uns erst einmal zurück. Scotland Yard, MI 5 und Private werden so lange in Alarmbereitschaft bleiben und sich dabei verausgaben, bis sie denken, wir hätten aufgegeben. Dann lässt ihre Wachsamkeit nach.«
    » Ganz nach Plan«, bestätigt Marta und fügt zögernd hinzu: » Dieser Peter Knight, ist er noch eine Bedrohung für uns?«
    Ich überlege einen Moment. » Wenn es eine gibt, dann ihn.«
    » Dann haben wir was gefunden. Knight hat eine Schwachstelle. Dort ist er verwundbar.«

47
    Knight schreckte im Zimmer der Zwillinge aus dem Schlaf. Sein Mobiltelefon klingelte. Sonne durchflutete das Zimmer und blendete ihn, sodass er nach dem Telefon tasten musste.
    » Farrell ist verschwunden«, meldete Scotland Yard Chief Inspector Elaine Pottersfield. » Sie ist weder im Büro noch zu Hause.«
    Knight richtete sich mit zusammengekniffenen Augen auf. » Hast du ihr Büro und ihre Wohnung durchsucht?«
    » Ich bekomme erst einen Durchsuchungsbeschluss, wenn unser Labor die Übereinstimmung bestätigt, die Hooligan gefunden hat.«
    » Hooligan hat in Kronos’ zweitem Brief noch was gefunden.«
    » Was?«, rief Pottersfield. » Einen zweiten Brief?«
    » Er ist bereits bei euch im Labor«, beruhigte Knight sie. » Aber Hooligan hat ein paar Hautzellen im Umschlag gefunden. Er hat euch die Hälfte der Probe überlassen.«
    » Verdammt noch mal, Peter«, schrie Pottersfield. » Private darf nichts analysieren, was mit dem Fall zu tun hat, wenn …«
    » Das ist nicht meine Baustelle, Elaine«, schoss Knight zurück. » Das ist Sache der Sun. Die Zeitung ist Kunde von Private.«
    » Es ist mir egal, wer …«
    » Wie sieht’s denn bei dir aus?«, unterbrach Peter sie. » Die Infos fließen scheinbar nur von meiner in deine Richtung.«
    Am anderen Ende herrschte eine kurze Pause. » Wir konzentrieren uns darauf, herauszufinden, wie Kronos sich in das Computersystem …«
    Erst jetzt bemerkte Knight, dass die Zwillinge nicht in ihren Betten lagen. Dann blickte er auf die Uhr. Zehn! So lange hatte er seit der Geburt der beiden nicht mehr geschlafen. » Ich muss Schluss machen, Elaine! Die Kinder!« Und schon hatte er aufgelegt.
    Alle schlimmen Gedanken, die Eltern haben können, schossen ihm durch den Kopf, als er auf den Treppenabsatz trat. Waren sie die Treppe hinuntergestürzt? Hatten sie herumgeblödelt?
    Als er von oben den Fernseher hörte, in dem über die Vierhundertmeter-Freistilstaffel berichtet wurde, schienen alle Muskeln in seinem Körper zu Gummi zu werden. Er musste sich ans Geländer klammern, um die Treppe sicher nach unten zu schaffen.
    Luke und Isabel hatten die Kissen vom Sofa gezogen und auf dem Boden gestapelt. Dort saßen sie wie kleine Buddhas, neben sich leere Müslischalen und Safttüten. Noch nie in seinem Leben hatte Knight etwas

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