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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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rausgegangen.«
    Lancer wägte Knights Bemerkung ab, bevor er erneut in sein Funkgerät sprach. » Sagen Sie den Beamten, wenn sie in dem Bereich eine freiwillige Helferin sehen, eine pummelige Frau mit platinblondem Haar, sollen sie sie zur Befragung festhalten.«
    » Vielleicht sollten wir einen Arzt nach den Trainern sehen lassen«, riet Knight.
    » Sportler lassen sich nicht gerne von Fremden behandeln«, hielt Lancer dagegen. » Aber ich werde die Chinesen zumindest informieren. Genügt das?«
    Knight deutete ein Nicken an. » Wo werden die Sicherheitskameras überwacht?«, wollte er wissen.
    Lancer zeigte zu einem mit Spiegelglas versehenen Bereich auf dem Balkon über ihnen.
    » Ich gehe hoch«, sagte Knight. » Geben Sie mir den Passierschein?«

60
    Petra hatte Mühe, nicht zu hyperventilieren, als sie die Tür der mittleren Kabine in der Damentoilette gleich neben dem Nordeingang schloss. Sie holte tief Luft und hatte das Bedürfnis zu schreien, als sie von einem Gefühl von Macht durchströmt wurde, einem Gefühl, das sie längst vergessen hatte.
    Siehst du? Ich bin ein überlegenes Wesen, sagte sie sich. Ich habe Monster abgeschlachtet. Ich habe Rache geübt. Ich bin eine Furie. Und Furien können nicht von Monstern gefangen werden. Das steht so in den Mythen!
    Vollgepumpt mit Adrenalin und zitternd riss sich Petra die platinblonde Perücke vom Kopf. Zum Vorschein kamen ihre rötlich braunen Locken, die nach unten fielen, als sie die Plastikspangen herauszog.
    Petra umfasste den Papierspender für die Toilettenbrille, zog ihn aus der Wand und stellte ihn auf dem Deckel ab. Aus dem dunklen Loch, das sie freigelegt hatte, nahm sie einen Rucksack aus dunkelblauem Gummi, in dem sich Kleider zum Wechseln befanden.
    Sie stellte den Rucksack auf den Papierspender und zog ihre Uniform aus, die sie auf einen Haken an der Kabinentür hängte. Nun nahm sie die Gummiprothesen von Hüften, Bauch und Beinen ab, die sie hatten dick aussehen lassen. Sie überlegte, wie schwer und klobig der Rucksack mit diesen Dingern bei ihrer Flucht wäre, und ließ die Gummiprothesen zusammen mit der Perücke in das Loch fallen.
    Vier Minuten später – der Papierspender saß wieder an Ort und Stelle, ihre Uniform war im Rucksack verstaut – verließ Petra die Kabine.
    Sie begutachtete sich während des Händewaschens im Spiegel: Leinenturnschuhe, ordentliche weiße Hose und ärmelloses Baumwolloberteil, einfaches Goldkettchen und ein blauer Leinenblazer. Lächelnd setzte sie sich eine Designerbrille mit Fensterglas auf. Jetzt sah sie aus wie eine schicke Dame mittleren Alters.
    Die Kabinentür rechts neben der von Petra wurde geöffnet.
    » Fertig?«, fragte Petra, ohne hinzusehen.
    » Ich warte auf dich, Schwester«, sagte Teagan, die sich neben Petra vor den Spiegel stellte. Ihre dunkle Perücke war ebenfalls verschwunden. Zu ihrem mittelblonden Haar trug sie Freizeitkleidung und einen ähnlichen Rucksack wie Petra. » Erfolg?«
    » Zwei«, antwortete Petra.
    Teagan neigte wertschätzend den Kopf leicht zur Seite. » Du wirst der Stoff für neue Mythen sein.«
    Petra grinste. » Genau«, sagte sie. Gemeinsam verließen die beiden Furien die Damentoilette.
    » Mesdames et messieurs« ertönte aus den Lautsprechern im Flur, » meine Damen und Herren, bitte nehmen Sie Platz zur gleich stattfindenden Medaillenvergabe.«

6 1
    Knight ließ seinen Blick über mehrere geteilte Bildschirme mit Aufnahmen der Sicherheitskameras gleiten. Sie zeigten in der North Greenwich Arena die Flure der Abschnitte 115 und 116, wo die Zuschauer auf ihre Sitzplätze zurückeilten.
    Zwei Frauen, eine schlank mit schickem, mittelblondem Haar, die andere ebenso schlank, aber mit rötlich braunem Haar, verließen die Damentoilette und verschmolzen mit der Menge, die auf die Tribünen zurückströmten. Knight behielt sie nur kurz im Auge, weil er nach einer dicken Frau mit platinblondem Haar in Helferinnenuniform suchte.
    Doch etwas am Gang der Rothaarigen beim Verlassen der Toilette hatte Knight zweifeln lassen, sodass er noch einmal auf den Bildschirmteil blickte, auf dem er die beiden Frauen gesehen hatte. Sie waren fort. War sie gehumpelt? So hatte es ausgesehen, doch sie war schlank und rothaarig gewesen, nicht fett und blond.
    Die Medaillenvergabe begann mit der Verleihung der Bronzemedaille. Knight richtete sein Fernglas auf den Bereich nördlich des Überwachungsraums, wo er nach der Rothaarigen und ihrer Begleiterin unter den immer noch zu ihren

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