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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Plätzen eilenden Zuschauern suchte.
    Knights Bemühungen wurden durch die Verkündigung der Verleihung der Silbermedaille an Großbritannien gestört. Die Zuschauer des Gastgeberlandes erhoben sich und klatschten, pfiffen und johlten. Mehrere Männer an der Nordseite der Arena entfalteten riesige Union-Jack-Flaggen, die sie heftig schwenkten und Knight die Sicht versperrten.
    Die Flaggen wedelten noch immer, als die chinesische Mannschaft auf die oberste Stufe des Siegertreppchens gerufen wurde. Knight unterbrach seine Suche nach den beiden Frauen und richtete sein Fernglas auf die chinesischen Trainer.
    Ping und Wu standen zusammen mit einer kleinen, untersetzten Chinesin über fünfzig neben einer Bodenmatte.
    » Wer ist sie?«, fragte Knight einen der Mitarbeiter im Überwachungsraum.
    » Win Bo Lee«, antwortete er mit Blick nach draußen. » Präsidentin des chinesischen Turnerverbands.«
    Knight behielt Ping und Wu im Auge, während die chinesische Nationalhymne gespielt und die chinesische Flagge gehisst wurde. Er erwartete Freudensprünge seitens des chinesischen Cheftrainers.
    Doch zu seiner Überraschung blieb Ping seltsam trübsinnig für einen Mann, dessen Turnerinnen gerade die Goldmedaille gewonnen hatten. Ping rieb sich den Nacken und blickte auf den Boden statt auf die Flagge oben an der Stadiondecke.
    Knight wollte gerade sein Fernglas wieder nach Norden richten, um nach den beiden Frauen Ausschau zu halten, als Win Bo Lee plötzlich zu schwanken anfing, als wäre ihr schwindlig. Wu, die Kotrainerin, stützte sie am Ellbogen.
    Win Bo Lee wischte mit der Hand über ihre Nase und sah auf ihren Finger hinab. Besorgt wandte sie sich an An Wu.
    In dem Moment wurde Knight von einer ruckartigen Bewegung neben Win Bo Lee abgelenkt. Als die letzten Takte der chinesischen Nationalhymne gespielt wurden, schlurfte Ping auf die Bodenmatte und stolperte aufs Siegertreppchen zu, die linke Hand um seine Kehle gelegt, die Rechte zu seiner Mannschaft ausgestreckt, als würden sie ihn mit einem Seil vor dem Ertrinken retten.
    Nach dem letzten Ton der Nationalhymne blickten die chinesischen Turnerinnen mit tränennassen Augen nach unten, wo ihr Trainer stolperte und vor ihnen flach auf die Matte stürzte.
    Mehrere Mädchen begannen zu schreien.
    Selbst quer durch die halbe Arena sah Knight das Blut, das aus Pings Mund und Nase tropfte.

62
    Bevor die Sanitäter bei Ping waren, klagte Win Bo Lee hysterisch darüber, nichts mehr zu sehen, bevor sie ebenfalls zusammenbrach. Blut sickerte aus Mund, Augen, Nase und Ohren.
    Die Zuschauer schrien, ungläubig und schockiert darüber, was sich unten vor dem Siegertreppchen abspielte, schnappten sich ihre Sachen und eilten zu den Ausgängen.
    Oben im Überwachungsraum wusste Knight, dass An Wu, die Kotrainerin, in Lebensgefahr schwebte, doch er zwang sich, auf den Bildschirmen den Gang im Blick zu behalten, über den die beiden Frauen die Arena betreten hatten. Die Mitarbeiter um ihn herum, die für die Sicherheitskameras zuständig waren, hingen an ihren Funkgeräten.
    » Eine Explosion!«, rief plötzlich einer von ihnen. » Gleich südöstlich der Arena am Ufer. Eine Einheit der Wasserschutzpolizei ist auf dem Weg!«
    Zum Glück hatte niemand im Stadion die Bombe gehört. Der Knall hätte unter den Zuschauern, von denen immer mehr zu den Ausgängen strebten, ein Chaos ausgelöst. Und plötzlich sackte auch An Wu blutend in sich zusammen.
    Da waren sie! Auf dem Bildschirm direkt vor ihm erblickte Knight die Mittelblonde und die Rothaarige im Strom der nervösen Zuschauer auf dem Weg durch den Nordausgang nach draußen.
    Er konnte ihre Gesichter zwar nicht erkennen, aber die Rothaarige humpelte eindeutig. » Das ist sie!«, rief Knight.
    Die Männer um ihn herum würdigten ihn kaum eines Blickes, da sie hektisch versuchten, den Ansturm an Fragen zu beantworten, die per Funk aus der gesamten Arena an sie gerichtet wurden. Sie würden ihm in der momentanen Lage nicht helfen können. Also stürmte er aus dem Überwachungsraum und zwängte sich an den schockierten Zuschauern vorbei. Vielleicht würde er die beiden Frauen abfangen können.
    Doch wohin waren sie gegangen? Nach Osten oder Westen?
    Knight entschied sich für den Ausgang, der den öffentlichen Verkehrsmitteln am nächsten lag. Also Richtung Westen. Er suchte die ihm entgegenkommenden Menschen ab, bis er seinen Namen rufen hörte. Es war Jack, der Inhaber von Private, der aus dem Innenbereich der Arena herausrannte.
    »

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