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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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nur auszuschalten, wenn sich die Gelegenheit dazu bieten würde.
    Petra ging langsamer, um sich Pings Tempo anzupassen. Sie reichte die Handtücher über das Geländer einer anderen freiwilligen Helferin und drehte sich zu dem Trainer hin, der, nach vorne gebeugt, eine zierliche Turnerin zu Größe antrieb.
    Die erste Chinesin rannte los.
    Ping ging zwei Schritte hüpfend hinter ihr her, bis er keine drei Meter von Petra entfernt stehen blieb.
    Petra legte ihre Hand aufs Geländer und zielte auf Pings Hals. Als die chinesische Turnerin das Sprungbrett erreichte, schoss Petra den Pfeil ab.
    Ich bin ein überlegenes Wesen, dachte sie, als der Pfeil stecken blieb.
    Überlegen in jeder Hinsicht.

59
    Ping zuckte zusammen und schlug mit der Hand auf seinen Nacken, kurz bevor seine Turnerin einen perfekten Sprung absolvierte und die Zuschauer zu toben begannen. Ping blickte sich verwirrt um, vergaß den Stich und rannte händeklatschend zu seiner Turnerin, die strahlend vor Freude und siegesgewiss die Hände nach oben reckte.
    » Die Kleine hat’s echt gepackt«, lobte Jack.
    » Echt?« Knight nahm sein Fernglas nach unten. » Ich habe Ping beobachtet.«
    » Den Joe Cocker des Turnens?«, fragte Jack.
    Knight lachte, sah aber, dass sich Ping erneut den Hals rieb, als sich seine nächste Turnerin auf den Sprung vorbereitete und er sein theatralisches Ritual erneut abspulte.
    Knight hob sein Fernglas wieder an die Augen. » Ich glaube, Joe Cocker wurde gestochen.«
    » Wovon? Von einer Biene? Wie können Sie das von hier aus sagen?«
    » Eine Biene sehe ich nicht«, antwortete Knight. » Aber ich habe seine Reaktion gesehen.«
    Hinter ihnen klärte Lancer mit den Sicherheitskräften über Funk die letzten Einzelheiten zur Medaillenvergabe.
    Knight hatte ein ungutes Gefühl. Durch sein Fernglas hindurch beobachtete er, wie der chinesische Trainer auch bei den drei nächsten Turnerinnen außer sich vor Freude war. Als seine letzte Turnerin losrannte, hüpfte er wie ein Voodoo-Tänzer. Selbst seine schweigsame Assistentin, An Wu, ließ sich mitreißen. Sie war aufgestanden und hatte die Hand über ihren Mund gelegt, als das letzte Mädchen über den Sprungtisch schnellte.
    Doch plötzlich schlug auch An Wu auf ihren Nacken, als wäre sie gestochen worden.
    Ihre Turnerin legte eine perfekte Landung hin.
    Frenetischer Applaus tobte im Stadion. Die Chinesinnen hatten Gold, die Britinnen, die bei Olympischen Spielen noch nie so gut gewesen waren wie in diesem Jahr, hatten Silber gewonnen. Die Trainer und Turnerinnen aus beiden Nationen feierten, aber auch die Amerikaner, die auf dem dritten Platz gelandet waren.
    Knight registrierte dies alles ganz genau, während er mit dem Fernglas die tobende Menge und die Zoomkameras über dem Sprungbereich beobachtete. Praktisch alle Augen auf dieser Seite der Arena waren auf den hüpfenden Ping und die chinesische Siegermannschaft gerichtet.
    Nur die dickliche, platinblonde Helferin hatte sich abgewandt. Sie eilte seltsam watschelnd die Treppe hinauf und verschwand im Durchgang.
    Plötzlich bekam Knight keine Luft mehr und nahm sein Fernglas runter. » Da stimmt was nicht«, sagte er zu Jack und Lancer.
    » Was?«, fragte Lancer.
    » Die chinesischen Trainer. Beide haben sich auf den Nacken geschlagen, als wären sie gestochen worden. Zuerst Ping, dann Wu. Gleich nachdem die Kotrainerin gestochen wurde, ist eine mollige, platinblonde Helferin weggerannt, während alle anderen den Sprung der letzten Chinesin gefeiert haben.«
    Jack schloss ein Auge, als nähme er ein entferntes Ziel ins Visier.
    Lancer spitzte die Lippen. » Zwei Nackenschläge und eine übergewichtige Platzanweiserin, die sich an ihren Platz begibt? Mehr nicht?«
    » Nein. Es kam mir nur so … so fehl am Platz vor, mehr nicht.«
    » Wohin ist diese Helferin gegangen?«, fragte Jack.
    Knight deutete quer über den Sprungbereich. » Durch den oberen Ausgang zwischen Abschnitt eins fünfzehn und eins sechzehn nach draußen. Vor fünfzehn Sekunden. Sie ist auch irgendwie komisch gegangen.«
    Lancer griff zu seinem Funkgerät. » Zentrale, habt ihr auf der Kamera oben im Flur neben eins fünfzehn eine freiwillige Helferin gesehen? Platinblondes Haar, dicklich?«
    Mehrere angespannte Minuten vergingen, während das Podium für die Medaillenvergabe herausgefahren wurde.
    Schließlich quakte die Stimme in Lancers Funkgerät ein » Negativ«.
    Knight runzelte die Stirn. » Sie muss dort irgendwo sein. Sie ist eben erst

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