Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
Tausenden von Zeugen hatten ansehen können.
    Zu ihrem Entsetzen war auf den Videos nur wenig von den Gesichtern der Furien zu erkennen. Die beiden Frauen schienen genau zu wissen, wann sie sich je nach Kameraposition in die eine oder andere Richtung drehen mussten. Knight erinnerte sich, die beiden Frauen beim Verlassen der Toilette gesehen zu haben, nachdem die pummelige Helferin noch vor der Medaillenvergabe verschwunden war. » Die beiden müssen sich umgezogen haben«, war er sich sicher.
    Er und Pottersfield, seine Schwägerin, gingen los, um die Toilette zu inspizieren. Auf dem Weg dorthin erzählte sie, sie habe die Flötenmusik auf Darings Privatrechner sowie einige Dokumente oder vielmehr Tiraden gefunden, in denen Daring die kommerziellen Aspekte der modernen Olympischen Spiele an den Pranger stellte. Er beklagte, dass es nur noch ums Geld gehe, und hatte mindestens zwei Mal angemerkt, dass in der Antike solchen Formen der Korruption und des Betrugs, wie sie inzwischen gang und gäbe wären, ein rasches Ende bereitet worden wäre.
    » Er schreibt, die Götter des Olymps hätten einen nach dem anderen bestraft«, hatte Pottersfield beim Betreten der Damentoilette gesagt. » Und dass ihr Tod ein › gerechtes Opfer‹ gewesen wäre.«
    Gerechtes Opfer?, dachte Knight jetzt. Drei Tote – wozu?
    Als er und Pottersfield die Toilette durchsucht hatten, hatte er sich gewundert, warum Pope ihn nicht angerufen hatte. Sie musste bereits den nächsten Brief erhalten haben.
    Zwanzig Minuten später hatte Knight den lockeren Toilettenbrillen-Papierspender entdeckt und aus der Wand gezogen. Aus dem Loch dahinter hatte er eine platinblonde Perücke gezogen und Pottersfield übergeben. » Damit haben sie einen großen Fehler begangen«, hatte er gesagt. » An diesem Ding finden wir bestimmt DNS .«
    Pottersfield hatte die Perücke in eine Beweismitteltüte gesteckt. » Gut gemacht, Peter, aber mir wäre es erst einmal lieber, wenn niemand davon erfährt, zumindest so lange nicht, bis die Ergebnisse da sind. Das gilt vor allem für eure Kundin, Karen Pope.«
    » Das erfährt keine Menschenseele«, hatte er versprochen.
    Gegen drei Uhr morgens, kurz bevor Knight die Arena verlassen hatte, war er Jack über den Weg gelaufen, hatte ihm aber nichts von der Perücke erzählt. Jack hatte ihm allerdings mitgeteilt, dass sich ein Wachmann am Tor, wo alle freiwilligen Helfer kontrolliert wurden, eindeutig an die beiden beleibten Cousinen erinnert hatte. Sie seien früh eingetroffen, eine habe angegeben, Diabetikerin zu sein, und beide hätten die gleichen Ringe getragen.
    Das Computersystem hatte sie als Caroline und Anita Thorson identifiziert, zwei Cousinen, die nördlich der Liverpool Street lebten. Die Polizei hatte Caroline und Anita Thorson schlafend zu Hause angetroffen. Sie hatten behauptet, weder in der Nähe der North Greenwich Arena gewesen noch zu den Olympischen Spielen als freiwillige Helferinnen zugelassen worden zu sein. Sie waren zum weiteren Verhör zu New Scotland Yard gebracht worden, auch wenn Knight von dieser Seite keinen großen Durchbruch mehr erwartet hatte. Jemand hatte sich der Identität der Thorson-Frauen bedient.
    Das Taxi hielt kurz vor der Morgendämmerung vor Knights Haus. Knight kam zu dem Schluss, dass sich Kronos oder eine seiner Furien als geschickter Hacker Zugang zur elektrischen Anlage der Arena verschafft hatte.
    War doch so, oder?
    Er war so müde, dass er seine eigene Frage nicht mehr beantworten konnte. Er bezahlte den Fahrer und bat ihn zu warten. Als er seine Wohnung betrat und das Licht im Flur einschaltete, hörte er ein Knarren und sah im Spielzimmer nach. Marta gähnte auf dem Sofa und nahm die Decke von ihren Schultern.
    » Es tut mir so leid«, entschuldigte sich Knight leise. » Ich war in der Arena, wo der Mobilfunkverkehr blockiert wurde. Ich konnte nicht anrufen.«
    Sie hob die Hand an den Mund. » Das habe ich im Fernsehen gesehen. Sie waren da? Hat man sie geschnappt?«
    » Nein«, antwortete er verärgert. » Wir wissen allerdings auch nicht, ob sie überhaupt noch leben. Aber sie haben einen großen Fehler begangen. Wenn sie leben, werden wir sie kriegen.«
    Diesmal gähnte sie noch breiter. » Was denn für einen Fehler?«
    » Darauf kann ich nicht eingehen«, antwortete Knight. » Draußen wartet ein Taxi auf Sie. Ich habe schon bezahlt.«
    Marta lächelte verschlafen. » Sie sind sehr freundlich, Mr. Knight.«
    » Nennen Sie mich Peter. Wann können Sie

Weitere Kostenlose Bücher