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Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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erschien, wo drei Gurkhas Wache hielten. Auch sie hatten ihre Blicke zu den Startblöcken gerichtet.
    » Auf die Plätze!«, rief der Kampfrichter.
    Mundaho setzte seine Sprintschuhe mit den winzigen Metallstollen gegen die Startblöcke. Er ging in die Hocke und spannte sich an, als der Kampfrichter » Fertig!« rief.
    Im Stadion herrschte fast vollständige Stille, die nur von der Startpistole unterbrochen wurde.
    Mundaho sprang los.
    Eine Tausendstelsekunde später schoss ein blendender Silberstrahl aus den Blöcken, der in einem flachen Winkel zu Feuer und heißen, gezackten Metallteilen explodierte. Diese landeten von hinten in Mundahos Unterkörper und stießen ihn nach vorne auf die Bahn, wo er zusammengekrümmt und schreiend liegen blieb.

Vierter Teil
    Marathon

7 8
    Knight war so schockiert, dass er mehrere Sekunden wie erstarrt stehen blieb. Wie alle anderen im Stadion musste er voller Schrecken mit ansehen und anhören, wie Mundaho zuckend, schluchzend und stöhnend auf der Bahn lag und nach seinen zerfetzten, blutenden Beinen tastete.
    Die anderen Sprinter waren stehen geblieben und blickten schockiert und ungläubig auf das Gemetzel auf Bahn eins. Die Flamme war erloschen und hatte die Bahn versengt, wo vorher der Startblock gewesen war. Ein Geruch hing in der Luft, der an Leuchtkugeln und brennende Reifen erinnerte.
    Sanitäter rannten Mundaho und auch einigen Kampfrichtern zu Hilfe, die ebenfalls von den Metallsplittern getroffen worden waren.
    » Ich will, dass alle, die mit diesen Startblöcken zu tun haben, verhört werden«, bellte Lancer außer sich über Funk. » Holt alle Kampfrichter her. Nehmt sie in Gewahrsam. Alle!«
    Um Knight erwachten die Zuschauer aus ihrem anfänglichen Schock. Einige weinten, andere verdammten Kronos. Viele eilten zu den Ausgängen, während die freiwilligen Helfer und die Sicherheitskräfte versuchten für Ruhe zu sorgen.
    » Kann mich einer von Ihnen beiden runter aufs Feld lassen?«, fragte Knight, an Jack und Mike gewandt.
    » Geht nicht«, antwortete Jack.
    » Geht wirklich nicht«, bestätigte Lancer. » Scotland Yard hat bereits angeordnet, den Bereich für die Sprengstoffeinheit abzusperren.«
    Jähe Wut packte Knight darüber, dass ein solch perfider Anschlag auf Mundaho und die Olympischen Spiele verübt worden war – dass Mundaho und die anderen Sportler für die verkommenen Seelen der Attentäter büßen mussten. Ihm war es egal, welche Anschuldigungen Kronos gegen Mundaho erheben würde.
    Was auch immer Mundaho getan oder nicht getan hatte, er verdiente es nicht, hier auf der Bahn mit verbranntem Unterleib zu liegen. Er hätte den Rest der Sprinter hinter sich lassen und seinen Anspruch auf olympische Unsterblichkeit geltend machen müssen. Stattdessen wurde er auf eine Rolltrage gehievt.
    Die Zuschauer begannen zu klatschen, als die Sanitäter Mundaho zum wartenden Krankenwagen schoben. Er wurde bereits intravenös versorgt, obwohl Knight durchs Fernglas hindurch sah, dass Mundaho sein Gesicht noch immer vor Schmerzen verzog.
    Einige Zuschauer um Knight herum sagten, London müsse die Spiele jetzt abbrechen. Ihn machte es wütend, dass Kronos gewonnen haben und alles zu Ende sein könnte. Doch ein Zyniker unter ihnen sagte, die Chance, die Spiele abzubrechen, sei gleich null. Laut einem Artikel in der Financial Times drückten die Sponsoren und offiziellen Sender zwar öffentlich ihr Entsetzen über Kronos’ Anschläge aus, insgeheim aber seien sie erfreut über die Rund-um-die-Uhr-Berichterstattung und das scheinbar unersättliche Interesse der Menschen an der Geschichte.
    » Die Einschaltquoten sind noch nie so hoch gewesen wie bei diesen Olympischen Spielen«, hieß es in dem Artikel. » Deswegen werden sie nicht abgebrochen.«
    Knight hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, weil Shaw plötzlich zu dem Krankenwagen lief, gefolgt vom Rest der Sportler, die für den Vierhundertmeterlauf qualifiziert waren. Sie trugen die kamerunische Flagge und spornten die Zuschauer an, » Mundaho! Mundaho!« zu skandieren.
    Die im Stadion verbliebenen Menschen wurden wahnsinnig, sie weinten und johlten oder verfluchten Kronos und die Furien.
    Trotz des medizinischen Personals um ihn herum, trotz des Schmerzes, der seinen Körper plagte, und trotz der betäubenden Medikamente hörte und sah Mundaho, was seine Sportlerkollegen und die Zuschauer für ihn taten. Bevor die Sanitäter die Rolltrage in den Wagen schoben, hob er seinen rechten Arm und ballte seine Hand zu

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