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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Or­ka­ne kein Sand­körn­chen zu ent­de­cken war.
    »Das ist der blaue Kreis«, mel­de­te sich Al­li­son. »Wir sind zwei­fel­los ein­ge­lenkt wor­den. Kann mir je­mand ver­ra­ten, was aus dem Kreu­zer ge­wor­den ist?«
    »Ja«, mel­de­te sich Do­gen­dal über die wie­der­funk­tio­nie­ren­de BzB-Ver­bin­dung. »Ich wer­de Ih­nen die Ant­wort auf die Zen­tra­le­schir­me ge­ben. Na – wie ge­fällt Ih­nen das?«
    Ich starr­te auf die große Ga­le­rie. Un­se­re Or­tung funk­tio­nier­te ein­wand­frei. Zwi­schen mei­nen Bei­nen husch­ten rat­ten­große War­tungs­ro­bo­ter hin­durch.
    Sie ka­men aus jäh­lings ent­ste­hen­den Wan­d­öff­nun­gen her­vor und ver­schwan­den hin­ter eben­soschnell auf­glei­ten­den Klap­pen in den Haupt­schal­tun­gen. Dort schi­en al­ler­lei zu Bruch ge­gan­gen zu sein. Un­ser Haupt­rech­ner lei­te­te die not­wen­di­gen Re­pa­ra­tu­ren oh­ne Ver­zö­ge­rung ein.
    Das war aber zur Zeit se­kun­där. Viel wich­ti­ger war der KAS­HAT-Kreu­zer, der in ver­schie­de­nen Ver­grö­ße­rungs­stu­fen auf un­se­ren Bild­schir­men er­schi­en.
    Ich ver­nahm ei­ne hand­fes­te Ver­wün­schung. Sie stamm­te von Gra­ham May­koft. Sei­ne Ent­täu­schung war ver­ständ­lich. Er hat­te – eben­so wie wir – ge­hofft, das Schiff der So­gh­mo­ler wä­re von den Waf­fen­strah­len der Ve­nus­fes­tung ver­nich­tet wor­den.
    Wir hat­ten uns ge­täuscht! Der Rie­sen­ro­bo­ter hat­te sich nicht da­zu hin­rei­ßen las­sen, die bläu­lich leuch­ten­de Stahl­ku­gel in Ato­me auf­zu­lö­sen. Trotz­dem schi­en er den So­gh­mo­lern Re­spekt ein­ge­flö­ßt zu ha­ben, denn sie stan­den weit drau­ßen im Raum. Do­gen­dal gab die Ent­fer­nung mit knapp zwei­hun­dert­tau­send Ki­lo­me­tern an.
    Das be­deu­te­te für die Ge­schüt­ze des KAS­HAT-Rie­sen über­haupt nichts! So­gar wir hät­ten mit un­se­ren klei­ne­ren Ther­mo­ka­no­nen die­se Di­stanz über­brücken kön­nen.
    Au­ßer­dem hat­te der geg­ne­ri­sche Kom­man­dant sei­ne An­griffs­fahrt auf­ge­ho­ben. Von sei­ner der­zei­ti­gen Po­si­ti­on aus konn­te er ei­ne Ku­gel­hälf­te der Ve­nus über­se­hen und or­tungs­tech­nisch ein­wand­frei er­fas­sen.
    »Klick!« sag­te Han­ni­bal tro­cken. »Ver­zei­hung, das soll­te nur das Zu­schnap­pen ei­ner Fal­le ver­deut­li­chen. O nein, Al­li­son, fan­gen Sie nicht er­neut an zu do­zie­ren. Oder woll­ten Sie nach un­se­rem nicht­vor­han­de­nen Kaf­fee fra­gen?«
    Ich rang mir ein Lä­cheln ab. In mei­nem Ge­hirn jag­te ei­ne Über­le­gung die an­de­re. Dies­mal war ich es, der Al­li­sons Re­de­fluß stopp­te.
    »Fra­mus, wis­sen Sie auch, warum der Ve­nus­herr­scher den so­gh­mo­li­schen Kreu­zer nicht ab­ge­schos­sen hat? Das wä­re für ihn ei­ne Klei­nig­keit ge­we­sen.«
    Sein La­chen klang ge­küns­telt.
    »Da er­kun­di­gen Sie sich noch? Ich wun­de­re mich be­reits seit ei­ner Vier­tel­stun­de, daß wir kei­nen ki­lo­me­ter­di­cken Strahl­schuß ab­be­kom­men ha­ben! Ihr Feu­er auf die Schutz­schir­me der Fes­tung war wirk­lich ei­ne Frech­heit. Sie wer­den mir er­klä­ren müs­sen, wie­so Sie über­haupt auf die­se Idee ver­fie­len.«
    »Ich ha­be es mir schon vor­ge­nom­men.«
    »Ah …!«
    Er wink­te hef­tig ab und beug­te sich zu Nis­hi­mu­ras Rech­ner hin­über.
    »Ja, das stimmt«, fuhr er fort. »Ich mei­ne Kenjis Da­ten. Un­ser Schiffs­ro­bo­ter be­haup­tet, die So­gh­mo­ler wür­den nicht als ›sys­tem­fremd‹ ein­ge­stuft wer­den. Das ist rich­tig und über­dies der Grund da­für, daß sie nicht ver­nich­tet wur­den. Sie be­sit­zen zwei­fel­los einen star­ken Kom­man­do­ko­da­tor, der nach wie vor auf vol­len Tou­ren läuft. Das scheint für das Ve­nus­ge­hirn be­weis­kräf­tig ge­nug zu sein, das Schiff und sei­ne Be­sat­zung zu dul­den.«
    »Trotz­dem konn­ten die So­gh­mo­ler nicht in die Fes­tung ein­drin­gen. Er­in­nern Sie sich an die Mel­dun­gen der Bar­stru­ler«, warf Dr. Bur­ner ein. »Wie ver­ein­bart sich das mit dem vor­sich­ti­gen Ver­weis? Mehr kön­nen die Ener­gie­schüs­se nicht be­deu­tet ha­ben. Die So­gh­mo­ler sind klug ge­nug ge­we­sen, den

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