Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
fas­sungs­los.
    »Ich – äh – Sir, das kann zwar al­les nicht wahr sein, aber ge­ben kann es al­les! Sir, drau­ßen ste­hen drei hüb­sche Mäd­chen, die Sie spre­chen wol­len. Sie ha­ben rich­tig ge­hört, die Be­su­che­rin­nen fra­gen nach ei­nem ge­wis­sen Thor Kon­nat. Un­vor­stell­bar, mit­ten auf dem Ve­nus­nord­pol wird er von jun­gen Da­men ge­ru­fen. Ich füh­le mich ei­ner Ohn­macht na­he.«
    Mein Ge­sicht muß­te Ver­ständ­nis­lo­sig­keit und Er­stau­nen zu­gleich aus­drücken. Wie war das ge­we­sen? Drei Mäd­chen?
    »Eben glaubt der Lan­ge, an sei­nem Ver­stand zwei­feln zu müs­sen«, hör­te ich Han­ni­bal ora­keln. »Wenn er bei solch ei­ner Bot­schaft die Fas­sung ver­liert, se­he ich schwarz für ihn …«
     
     
6.
     
    »Das ist falsch und un­ge­recht!« rief die Dun­kel­haa­ri­ge. Ih­re Au­gen fun­kel­ten wü­tend. Sie sprach mit sü­deng­li­schem Dia­lekt.
    »Ich bin Dr. Mi­riam Gra­cand, Bio­che­mi­ke­rin, Be­sat­zungs­mit­glied des eu­ro­päi­schen For­schungs­schif­fes CA­PEL­LA, des­sen Trüm­mer Sie im Welt­raum fin­den. Rechts von mir steht mei­ne As­sis­ten­tin Ho­race Pil­gron und an mei­ner lin­ken Sei­te er­ken­nen Sie den weib­li­chen Fun­kof­fi­zier Loui­se Le­beau. Wir sind am 22. Ju­li 2010 mit ei­nem Lan­dungs­boot zur Ober­flä­che ge­kom­men, ha­ben die be­reits vor­her er­rich­te­te Druck­kup­pel be­zo­gen und we­nig spä­ter er­fah­ren, daß die CA­PEL­LA aus un­er­find­li­chen Grün­den ex­plo­dier­te. Die bei­den männ­li­chen Stütz­punkt­be­wa­cher, die In­ge­nieu­re Jan Vron­da­nen und Tör­ken Gun­nard­son, sind vor vier Wo­chen bei der ver­zwei­fel­ten Su­che nach Trink­was­ser ver­schol­len. Wir sind al­lein, mein Herr! Un­se­re Hoff­nung, in Ih­nen un­se­ren Ret­ter zu fin­den, scheint al­ler­dings trü­ge­risch zu sein.«
    »Die An­ga­ben ent­spre­chen der Wahr­heit«, drang ei­ne Stim­me aus dem Mi­kro­laut­spre­cher mei­nes Arm­band­ge­räts. Ah­mid el Hai­fa­ra hat­te die Da­ten an Hand un­se­rer Un­ter­la­gen kon­trol­liert.
    Die CA­PEL­LA, ein Spe­zi­al­schiff der Eu­ro­päi­schen Uni­on, war tat­säch­lich am 22. Ju­li 2010 im Ve­nus-Or­bit ex­plo­diert. Ob es ein Un­fall oder ein At­ten­tat ge­we­sen war, wuß­te nie­mand.
    Die Na­mens­lis­te der Be­sat­zungs­mit­glie­der lag vor. In der Hin­sicht hat­te die GWA gut ge­ar­bei­tet. Wir kann­ten selbst­ver­ständ­lich je­des Raum­schiff, das in den letz­ten Jah­ren zu den so­la­ren Pla­ne­ten vor­ge­sto­ßen war.
    »Bit­te, mel­den Sie sich end­lich«, bat Ho­race Pil­gron ver­zwei­felt.
    Klein und un­schein­bar wir­kend, stand sie ne­ben der Bio­che­mi­ke­rin. »Un­se­re Atem­luft wird knapp. Der Stütz­punkt war noch nicht voll aus­ge­rüs­tet. Un­ser Was­ser­vor­rat ist ver­braucht. Die de­hy­drier­te Tro­cken­nah­rung kann nicht mehr zu­be­rei­tet wer­den. Sie sind mit der ›1418‹ ge­kom­men. Wir ken­nen das Schiff und wis­sen, daß es von der GWA flug­be­reit ge­macht wur­de. In­fol­ge­des­sen kön­nen wir wohl an­neh­men, daß wir mit ei­nem GWA-Of­fi­zier, zu­min­dest aber mit ei­nem Men­schen spre­chen.«
    »Und wenn Sie der Teu­fel per­sön­lich wä­ren, hel­fen Sie uns«, bat die dun­kel­häu­ti­ge Loui­se Le­beau. Sie wein­te. Ih­re Wor­te wa­ren kaum zu ver­ste­hen. »Las­sen Sie uns das Schiff be­tre­ten. Jen­seits die­ses ei­gen­tüm­li­chen Lan­de­fel­des ist ein San­dor­kan aus­ge­bro­chen. Wir fin­den die Druck­kup­pel nicht mehr.«
    »Mel­den Sie sich we­nigs­tens«, for­der­te die Bio­che­mi­ke­rin. »Mein Gott, das kann doch nicht wahr sein!«
    Ich war noch nicht be­reit, un­se­re Ton­auf­nah­me an­zu­schal­ten. Um so bes­ser ar­bei­te­te die Au­ßen­bord-Bil­der­fas­sung.
    Die drei Frau­en tru­gen Ve­nus-Druck­pan­zer mit halb­trans­pa­ren­ten Hel­men. Die Mon­tu­ren stamm­ten zwei­fel­los aus der eu­ro­päi­schen Fer­ti­gung. Die Helm­funk­ge­rä­te lie­fen ex­akt auf der EU­RO-Fre­quenz. Es stimm­te al­les!
    Do­gen­dal mel­de­te sich. Er war al­so doch nicht »ohn­mäch­tig« ge­wor­den!
    »Sir, ich ha­be die Kup­pel in der Nahor­tung. Die An­ga­ben

Weitere Kostenlose Bücher