Privileg Venusgeist
Unwillen des Festungsbeherrschers richtig einzustufen. Sie zogen sich vorerst zurück. Jetzt warten sie.«
»Auf uns! Richtig, schlaues Mädchen«, erklärte Hannibal. »Und was gedenkt unser großer Meister nun zu tun?«
Ich blickte mich bedächtig in der Runde um.
»Das ist gar nicht schwierig, Kleiner! Wir haben lediglich so zu denken und zu überlegen, wie es ein Mensch normalerweise niemals tun würde.«
»Also schizophren, was?« meldete sich Allison.
»Sicher, Framus! Wenn ich von Leuten Ihrer Art für irrsinnig gehalten werde, denke ich in richtigen Bahnen; in robotischen Bahnen. Aber das sollten Sie doch wissen! Schauen Sie sich einmal die nachdenkliche Miene von Reg J. Steamers an.«
Der Abstraktlogiker nickte, ohne jemand anzusehen. Er schien durch die stählernen Wände hindurchzustarren.
»Das Ergebnis bestätigt die Ausnahmeregel. Wenn Sie auf irgendeinen menschlichen Festungskommandeur das Feuer eröffnet hätten, wäre er nicht nur tobsüchtig geworden, sondern er hätte Sie zusammen mit Ihrem kleinen Schiff in Asche verwandelt. Anders verhielt sich der Robotkommandeur der Venus! Er registrierte verschiedenartige Details, die er nicht mißachten konnte. Einmal gelten Sie, Utan und die ›1418‹ als autorisiert. Sie wurden als Kompaktmenge angegriffen, konnten nicht mehr entfliehen und wollten landen; dies sogar möglichst nahe den Venusschutzschirmen. Da die ›1418‹ die richtigen Erkennungsimpulse abstrahlte, nahm das Robotgehirn Ihr Feuer als ›ungeduldige Mahnung‹ zur Kenntnis. Sie werden mir den Vergleich gestatten.«
»Gerne«, lachte ich ihn an. »Noch etwas, Steamers?«
Er musterte mich anklagend.
»Nerven haben Sie, das muß Ihnen der Neid lassen. Ich nehme sogar an, daß der Großroboter auf eine derartige Handlung unsererseits wartete. Es ist sicher, daß er ohne diesen ›Rippenstoß‹ gar nicht hätte handeln können. Über uns stand bekanntlich ein größerer Kommandokodator, der die Inaktivität der Venusfestung befahl. Damit, Mr. HC-9, sind wir in den Bahnen der reinen Abstraktlogik angekommen. Marsianischen Robotern muß man in bestimmten Fällen auf das Haupt schlagen, damit sie wunschgemäß reagieren. Darf man fragen, woher Sie diese Kunst beherrschen? Oder hängt das mit Ihrer marsianischen Detektor-Aufstockung zusammen?«
Ich schritt zu den Kontrollen hinüber. Sie zeigten einwandfreie Werte an.
»Vielleicht, ich weiß es nicht. Jedenfalls hatte ich plötzlich das Gefühl, so und nicht anders handeln zu müssen. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle.«
»Kann man endlich erfahren, was Sie von nun an zu tun gedenken?«
»Das hatte ich wissen wollen«, fuhr Hannibal unseren Hyperphysiker an. Allison zuckte mit den Schultern.
»Dann erfahren wir es eben gemeinschaftlich. Also …?«
»Den bereits mit einem Fuß beschrittenen Weg weitergehen, bis es dem Großroboter zu dumm wird. Dann wird er schießen! Auf wen, wird sich spätestens im Augenblick des ersten Atomblitzes herausstellen.«
»Wenn Sie noch Zeit haben, den Blitz geistig zu verarbeiten, pflichte ich Ihnen bei«, entgegnete Allison. »Gut, dann wollen wir mit unseren speziellen Recherchen anfangen. Nishimura, haben Sie schon eine Idee? Es kommt lediglich darauf an, den Festungskommandeur so gekonnt zu schikanieren, daß er den KASHAT-Kreuzer als gefährlich einstuft. Wirklich – mir ist schon allerlei zugemutet worden, aber das geht fast zu weit!«
»Sie brauchen nur wie üblich zu spinnen, dann klappt es schon«, feixte der Zwerg.
Ehe er handfestere Argumente vorbringen konnte, meldete sich unser Ortungsoffizier.
Jim Dogendal war offensichtlich
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