Produktiver Schreiben
kann.
Nach größeren Mahlzeiten hat man erfahrungsgemäß ohnehin eher ein Tief, das ein bis zwei Stunden andauern kann - also auch nicht die beste Zeit zum Schreiben.
Und abends fühlt sich mancher erst so richtig entspannt und kreativ, während andere sich nach einem stressigen Tag geistig absolut 'platt' fühlen und nur noch vor einem entspannenden Film in der Couch zusammenbrechen möchten.
Achten Sie daher einmal bewusst darauf, zu welchen Zeiten Sie sich besonders fit und kreativ fühlen. Dies sind die Zeiten, die Sie bevorzugt zum Schreiben einplanen sollten.
Dies geht natürlich nicht immer. Wenn Ihre beste Zeit nachmittags zwischen 16°° und 18°° ist und Sie zu dieser Zeit noch im Büro sitzen, müssen Sie sich einen anderen Zeitpunkt suchen.
Aber es kann sein, dass der Zeitraum zwischen 16°° Uhr und 18°° Uhr auch an Wochenenden für Sie perfekt zum Schreiben wäre. Probieren Sie es einfach einmal aus.
Es ist immer optimal, wenn man seine produktivsten Zeiten für die Dinge nutzen kann, die einem am wichtigsten sind und die die größten geistigen Anforderungen an einen stellen - bei Schriftstellern ist dies meist ihr aktuelles oder in Planung befindliches Buchprojekt. Doch wenn Sie dies aus irgendwelchen Gründen nicht so einrichten können, suchen Sie eben nach einer anderen Möglichkeit.
Wirklich unproduktiv sind Sie als Schriftsteller nur, wenn Sie gar nichts schreiben. Solange Sie also in der Zeit, die Sie zum Schreiben eingeplant haben, zumindest ein paar Wörter, Sätze oder Absätze zu Papier bringen, sind Sie nicht unproduktiv. Vielleicht nicht so produktiv, wie Sie es sein könnten oder gerne wären - aber auch nicht unproduktiv.
Wenn Sie das Schreiben also nicht nach Ihrem aktuellen inneren Rhythmus einplanen können und Ihren Tagesablauf auch nicht danach neu ausrichten können, bleibt Ihnen immer noch die Option, Ihren inneren Rhythmus zu ändern. Glauben Sie mir - es ist zwar nicht ganz einfach, aber es ist sehr wohl machbar.
Wenn Sie beispielsweise nur morgens ungestört schreiben können, aber große Anlaufschwierigkeiten haben, können Sie sich nach und nach angewöhnen, Woche für Woche ein klein wenig früher aufzustehen, bis Sie eine halbe Stunde zusätzlich raus geholt haben.
Wenn Sie sich nun angewöhnen, diese halbe Stunde morgens für etwas Frühsport, ein großes Glas erfrischendes Wasser, ein paar tiefe Atemzüge am offenen Fenster und dann für einen starken Kaffee zu nutzen, werden Sie um die Zeit, um die Sie sich sonst noch mehr tot als lebendig gefühlt haben, bereits in bester Schreibstimmung sein.
Es gibt hierbei kein 'Richtig' und kein 'Falsch' - es gibt nur ein 'Besser' und ein 'Schlechter'. Experimentieren Sie ruhig mit unterschiedlichen Zeiten, bis Sie irgendwann den für Sie optimalen Rhythmus zum Schreiben gefunden haben. Unterm Strich wird es sich für Sie gelohnt haben, dass Sie diese Zeit investiert haben.
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Nutzen Sie Wartezeiten
Nutzen Sie auch die Zeiten, die Sie ansonsten einfach ungenutzt verstreichen lassen würden, um bessere Fortschritte bei Ihren kreativen Schreibprojekten zu erzielen.
Ich rede jetzt nicht von der Zeit, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung oder zum Entspannen verwenden, sondern über die kleinen, ungenutzten Zeitfenster, die sich überall durch den Tag ziehen:
5 Minuten Wartezeit, bis der Partner sich umgezogen hat und aufbruchsbereit ist
5 Minuten Wartezeit, bis das Essen fertig ist
5 Minuten Wartezeit an der Kasse im Supermarkt
5 Minuten Wartezeit im Büro, bis alle Besprechungsteilnehmer da sind
5 Minuten Wartezeit im Stau
und so weiter...
Nutzen Sie diese Wartezeiten aktiv, um sich Gedanken über Ihr aktuelles Schreibprojekt oder auch über mögliche zukünftige Schreibprojekte zu machen – also z.B. über Ideen für Blogposts für die nächste Woche.
Überlegen Sie auch schon, was Sie am heutigen Abend oder am nächsten Morgen genau schreiben wollen. Legen Sie sich die Argumentation für den nächsten Abschnitt Ihres Sachbuchs zurecht und klopfen Sie sie gedanklich auf eventuelle Lücken oder Widersprüche ab.
Spielen Sie in Gedanken wieder und wieder jenen Dialog zwischen Ihrem Protagonisten und seinem Widersacher durch, den Sie als nächstes schreiben wollen, bis die Formulierungen glänzen und Funken sprühen.
Oder visualisieren Sie die packende Verfolgungsjagd durch die nächtlichen Straßen von Paris, die Sie für das nächste Kapitel geplant haben. Was könnte schief gehen? Was könnte noch
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