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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Mögliche, aber Zeit für alles Kulturelle, Professionelle, Gemeinschaftliche etc. Sie sind Jugendtrainer oder für den Umweltschutz aktiv, sie spielen in Orchestern oder engagieren sich in der Kirche oder auch in der Politik. Sie kümmern sich um sozial Schwache und haben gute Beziehungen zu allen Forschern an ihrem Lehrstuhl. Sie wissen, was sie interessiert und worin sie viel später promovieren wollen. Sie haben Träume. Die Studienstiftung will explizit Hochbegabte fördern, die einmal als Bürger beitragen werden.
    Das ist nicht so weit davon weg, dass wir Kandidaten mit vielen verschiedenen hohen xQs fördern wollen, nicht nur solche mit hohem IQ. Wir wollen Menschen, die sich schon früh professionell entfalten, die überall lernen, die neugierig die Augen und Ohren offenhalten und schon jetzt – in jungen Jahren – an noch Jüngere weitergeben, was sie jetzt schon schenken können. Wertvolle kümmernde Zeit vor allem.
    Wer hat heute noch Zeit für uns? Zu jeder Tageszeit? So viel, wie wir wollen?
    Auch wenn Sie diesen Gedanken nicht mögen und vielleicht giftig von sich weisen: Das Internet.
    Blind gegen die Chancen des Internets
    Das Internet bedeutet eine Zäsur in vielerlei Hinsicht. Vielen scheint der Vergleich mit dem Aufkommen der Schrift und später mit der Erfindung des europäischen Mobilletter-Buchdrucks durch Gutenberg um 1450 angemessen – mir auch. Wir erleben einen Leitmedienwechsel, der die Bildungssysteme durcheinanderwirbeln wird.
    Der Computer hat immer Zeit für mich!
    Die Digital Natives hängen derzeit schon eng an ihren digitalen Medien. Ein Smartphone und ein Tablet mit Internet, GPS, Navi und »Location-based Services« werden bald selbstverständlich sein. Sie gehören zum Menschen wie die Jeans, vielleicht sogar »direkt zum Körper«. Stationäre PCs brauchen wir dann zu Hause, wenn wir vor Riesenbildschirmen Videokonferenzen abhalten, mit Verwandten und Freunden skypen oder auf mehreren Bildschirmen arbeiten, während Teilbildschirme das schlafende Baby oder das Wetter am Urlaubsort zeigen. Mit dem Computer können wir die ganze Welt sehen, wir knüpfen viel mehr Kontakte in alle Länder, sehen viel öfter die weit weg wohnenden Verwandten und auch immer wieder die alten Freunde und Schulkameraden. Das Zwischenmenschliche verändert sich in gravierender Weise – so sehr, dass manche eine schreckliche Zeit mangelnder wirklich menschlicher Begegnung geradezu fürchten. Viele weigern sich wegen dieser Angst, einfach einmal die Neuen Medien auszuprobieren. Sie verweigern sich.
    Das Netz verwischt die Grenzen zwischen der realen und der virtuellen Welt, zwischen der privaten und der Arbeitswelt und zwischen der lokalen Welt (»Heimat«) und der globalen. Die Gedanken darüber ändern sich schnell. Seit 15 Jahren gibt es ein einigermaßen akzeptables Internet, seit 12 Jahren Amazon, an das damals die meisten nicht glaubten. Die Gründung von Yahoo löste Kopfschütteln aus, eBay stieß auf Skepsis. IBM wurde verdächtigt, die digitale Weltherrschaft übernehmen zu wollen, dann Microsoft mit Windows bis in die neuere Zeit, dann Google – und heute ist jeder in Facebook bei seinen Freunden. Wird Facebook jetzt alles beherrschen oder Apple mit dem App Store? Erst spielte man, dann wurde gebloggt, heute erfreut man alle Welt mit dem Drücken von »Like«- oder +1-Buttons.
    Was wir mit den neuen Medien tatsächlich anfangen, hat eine Halbwertszeit von vielleicht einem Jahr.
    In den nächsten Jahren werden wir Micropayment-Systeme sehen, mit denen ohne »Einloggen« oder aufwendiges Dateneingeben ganz einfach im Internet bezahlt werden kann. Das wird zu einer Revolution im Internet führen. Ich könnte zum Beispiel auf meiner Homepage 10 Cents verlangen, wenn Sie eine Kolumne lesen! Bei derzeit etwa 250.000 Zugriffen im Jahr auf meine Daily Duecks käme schon einiges zusammen … Genauso könnte man kleine Beträge für das Anschauen von Videos auf YouTube verlangen. Sollte ich dann noch Bücher schreiben wie dieses? Wäre es nicht besser, ich würde eine Vorlesungsreihe über den PQ ins Netz stellen? Möchten Sie von mir Seminare im Netz? Oder eine Beratung per Skype? Ich selbst grüble derzeit, wie mein eigenes Leben durch den Leitmedienwechsel durcheinandergewirbelt wird. Wie bringe ich den Inhalt von Sachbüchern in die Welt? Statt schriftlich jetzt als Video? Über einige Fragen des letzten Kapitels in diesem Buch habe ich zum Beispiel auf der großen re:publica 2011 im vollen

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