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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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weit über­le­ge­nen Tech­no­lo­gie, von der wir so gut wie nichts ver­stan­den. Wir, auf die vor nicht lan­ger Zeit ein frem­des, eben­falls weit über­le­ge­nes Ster­nen­volk auf­merk­sam ge­wor­den war, von dem wir an­neh­men muß­ten, daß es sich in die­sen Ta­gen und Stun­den da­zu rüs­te­te, die ar­me Er­de an­zu­grei­fen und die Mensch­heit sei­nem Ster­nen­reich ein­zu­ver­lei­ben.
    So­bald Tan­ca­noc un­se­re La­ge ver­stand, wur­de er un­ser Freund. Auf sei­ne ei­ge­ne Art emp­fand er so­gar so et­was wie Ach­tung vor der Toll­kühn­heit, mit der die Mensch­heit va ban­que spiel­te und al­le ih­re Hoff­nung dar­auf­setz­te, die ge­fähr­li­chen Frem­den durch einen Bluff von ih­ren In­va­si­ons­ge­lüs­ten ab­zu­brin­gen. Tan­ca­noc hät­te nichts lie­ber ge­tan, als uns zu hel­fen. Aber ihm wa­ren die Hän­de ge­bun­den. Sein Volk war von den Mar­sia­nern als Ver­wal­ter ei­ner Nach­schub­welt ein­ge­setzt wor­den. Die Ye­do­ce­ko­ner ver­stan­den viel von der Gü­ter al­ler Art fa­bri­zie­ren­den Ma­schi­ne­rie des Nach­schub­pla­ne­ten. Aber sonst wuß­ten sie nichts. Zum Bei­spiel nicht, wie man ein mar­sia­ni­sches Raum­schiff lenkt oder ein Bord­ge­schütz ab­feu­ert. Die Mar­sia­ner hat­ten sie zu Spe­zia­lis­ten auf ei­nem eng be­grenz­ten Wis­sens­ge­biet ge­macht. Mit Ab­sicht wohl, denn wem man über­le­ge­ne Waf­fen in die Hand drückt, von dem muß man an­neh­men, daß er sie ei­nes Ta­ges auch in Ge­brauch neh­men wird – wo­mög­lich ge­gen einen selbst.
    Auch über die La­ge sei­ner Hei­mat­welt re­la­tiv zu un­se­rem Son­nen­sys­tem war Tan­ca­noc sich nicht im kla­ren. Er kann­te we­der die Ent­fer­nung, noch die Rich­tung. Nicht, daß die­ses Wis­sen uns viel genützt hät­te. Um den ver­derb­li­chen Strom von Nach­schub­gü­tern ab­zu­stel­len, muß­ten wir das kom­man­die­ren­de Ro­bot­ge­hirn auf der Nach­schub­welt ent­we­der um­pro­gram­mie­ren oder ver­nich­ten. Auf­grund un­se­rer bis­he­ri­gen Ein­drücke vom Um­fang des al­ten mar­sia­ni­schen Ster­nen­rei­ches muß­ten wir je­doch da­mit rech­nen, daß der Nach­schub­pla­net Dut­zen­de, wenn nicht gar Hun­der­te von Licht­jah­ren ent­fernt war. Und noch be­sa­ßen wir kein Raum­fahr­zeug, das die­se ge­wal­ti­ge Di­stanz hät­te über­brüc ken kön­nen. Oder bes­ser ge­sagt: wir be­sa­ßen sol­che Fahr­zeu­ge, näm­lich den al­ten Raum­schiff­park der Mar­sia­ner, aber wir wa­ren un­fä­hig, sie zu steu­ern.
    Das al­so war Tan­ca­noc, der Ye­do­ce­ko­ner: seit kur­z­em un­ser Freund und vol­ler Ver­ständ­nis für die La­ge der von den Or­ghs be­droh­ten Mensch­heit, aber un­fä­hig, ihr zu hel­fen.
     
    »Kon­nat, ich er­war­te von Ih­nen, daß Sie in al­ler Kür­ze mit ei­nem Vor­schlag zur Lö­sung die­ses Pro­blems auf­kreu­zen!«
    Re­lings har­te, stäh­ler­ne Stim­me riß mich aus der Nach­denk­lich­keit. Ich muß­te das Ge­hör­te erst noch ein­mal über­den­ken, be­vor es mir ins Be­wußt­sein sank. Die Zu­mu­tung war un­ver­schämt und ih­res Er­fin­ders durch­aus wür­dig. Al­so soll­te ich den Schwar­zen Pe­ter zu­ge­scho­ben be­kom­men! Von all den Mil­li­ar­den Erd­men­schen aus­ge­rech­net ich!
    Ich setz­te ein bis­si­ges Grin­sen auf und blick­te den Al­ten voll an.
    »Sie kön­nen Ih­ren Un­ter­ge­be­nen – und da­zu ge­hö­re auch ich, Sir – na­he­zu je­den Be­fehl er­tei­len und er­war­ten, daß er schleu­nigst aus­ge­führt wird. Aber ein Ge­nie zu sein, das kön­nen Sie nie­mand be­feh­len!«
    »Da­von war auch nicht die Re­de«, knurr­te er ge­reizt. »Spre­chen Sie mit Ih­rem Freund, die­sem NEW­TON. Er muß Ih­nen hel­fen!«
    Wie oft hat­te ich schon be­reut, Ge­ne­ral Re­ling ge­gen­über ein­mal ge­äu­ßert zu ha­ben, daß ich mich in der Ge­gen­wart des mar­sia­ni­schen Ro­bot­ge­hirns NEW­TON fast so wohl fühl­te wie in der Nä­he ei­nes Freun­des. Seit­dem war das Ge­hirn für Re­ling nur noch »Ihr Freund NEW­TON«. Von die­ser Freund­schaft, die es in Wirk­lich­keit na­tür­lich gar nicht gab, ver­sprach der Ge­ne­ral sich Wun­der­din­ge. Auf mei­ne Ein­wän­de hör­te

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