Programmierung ausgeschlossen
war zerstört, die Yedocekoner waren geschlagen. Die Kampfeswut, die sich in meinem Innern aufgespeichert hatte, verpuffte plötzlich und hinterließ eine Leere.
»Dann machen wir uns am besten auf den Rückweg …«, murmelte ich dumpf.
Vier Stunden waren vergangen. Wir wußten nicht, wie es in den unterirdischen Anlagen des Mars-Versorgers aussah. Wir wußten nur, daß seit der Zündung der Sprengkapseln keine einzige Transmitter-Schockwelle mehr registriert worden war. Es sah so aus, als hätten wir unsere Aufgabe tatsächlich gelöst.
Die Frage war natürlich, was weiter aus uns werden würde. Noch immer stand die BAPURA auf ihrem unterirdischen Landeplatz. Wir konnten versuchen zu starten, aber wir wußten nicht, welche Gefühle TECHNO nach der Zerstörung des Transmitters uns gegenüber hegte, ob er uns der Tat verdächtigte oder nicht und ob er uns ohne weiteres starten lassen würde. Ich hatte mich entschlossen, noch einen Standardtag zu warten und, falls ich bis dahin noch nichts von TECHNO gehört hatte, dann einen Startversuch zu wagen.
Die aufständischen Yedocekoner schienen sich weit in den Hintergrund der unterirdischen Anlagen zurückgezogen zu haben. Ihre Mentalimpulse waren kaum mehr zu spüren. Wir hatten ihnen einen heilsamen Schrecken eingejagt. Ich bedauerte zutiefst, daß die erste Begegnung zwischen unseren beiden Völkern nicht unter günstigeren Vorzeichen hatte stattfinden können. Wir beklagten auf unserer Seite elf Tote und achtundzwanzig Schwerverletzte. Von den Yedocekonern waren nach vorsichtiger Schätzung wenigstens siebzig gefallen.
Ich saß in meinem Arbeitsraum und musterte mit einem gewissen Abscheu den Prunk, den aufzubauen man aus den bekannten Gründen für nötig empfunden hatte, da meldete sich über Interkom Captain Botcher, mein stets aufmerksamer, pedantischer Adjutant.
»Professor Scheuning, Sir, um Ihnen eine Hypothese darzulegen.«
Ich brachte nicht mehr fertig, ernst zu sein.
»Lassen Sie Scheuning und seine Hypothese rein!« gebot ich Botcher.
Wenige Augenblicke später saß Scheuning vor mir.
»Sie erinnern sich, Sir, an das trichterförmige Energiegebilde, das wir beim Anflug auf diesen Planeten bemerkten, in das, von der Sonne her kommend, ein bläulich leuchtender Blitz herniederzuckte?« begann er vorsichtig.
»Ich erinnere mich«, antwortete ich würdevoll.
»Es ist mir ein ungeheuerlicher Gedanke gekommen«, ereifer te sich Scheuning. »Ich habe ihn sofort durchgerechnet und bin zu dem Ergebnis gelangt, daß er im Prinzip durchführbar ist – vorausgesetzt, das technologische Know-how und die entsprechenden Geräte sind vorhanden.«
»Um was für einen Gedanken dreht es sich, Professor?« erkundigte ich mich geduldig.
»Auf der Erde, Sir«, antwortete er, »landen Tag für Tag Güter, die nicht nur von unschätzbarem Wert sind, sondern auch eine Masse von mehreren Billionen Tonnen darstellen. Sie alle kommen von dieser Welt, vom Mars-Versorger Alpha-sechs. Woher nimmt der Versorger all diese Materie? Zehrt er sich selbst auf? Verbraucht er die eigene Substanz, um die Erde mit Versorgungsgütern zu beliefern? Das müßte man doch merken, nicht wahr? Es müßte sich selbst mit unseren vergleichsweise primitiven Meßinstrumenten feststellen lassen, ob der Versorger in den vergangenen Wochen pro Tag mehrere Billionen Tonnen Masse verloren hat. Das ist aber nicht der Fall. Also schließe ich: es fand kein Masseschwund statt. Die Substanz, aus der die Versorgungsgüter gefertigt wurden, wurde aus anderer Quelle besorgt.«
»Und jetzt kommt die Geschichte mit dem blauen Blitz«, nickte
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