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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kü­che.
    Da­bei moch­te sie Kaf­fee über­haupt nicht …
     
    Die zwei­te Etap­pe dau­er­te wie­der­um drei­ßig Stun­den. Wir hat­ten da­mit ge­rech­net, daß die ein­zel­nen Pa­ra­bol­flug-Ab­schnit­te von an­nä­hernd glei­cher Län­ge und Dau­er sein wür­den, aber Si­cher­heit ge­wan­nen wir erst, als nach Ab­lauf von neun­und­zwan­zi­gein­halb Stun­den die Farb­an­zei­gen der mar­sia­ni­schen Meß­in­stru­men­te »ver­rückt zu spie­len« be­gan­nen, wie Ste­pan Tronss­kij sich mür­risch aus­drück­te. Wir ver­stan­den die An­zei­gen noch im­mer nicht zu deu­ten, aber es war un­ver­kenn­bar, daß ein ent­schei­den­des Er­eig­nis un­mit­tel­bar be­vor­stand. Und um was hät­te es sich han­deln sol­len als um ein aber­ma­li­ges Auf­tau­chen der BA­PU­RA aus der Re­so­nanz-Krüm­mungs­zo­ne?
    Mit an­ge­hal­te­nem Atem war­te­ten wir auf das Er­schei­nen der Ro­bo­ter. Aber sie blie­ben dies­mal aus. Im Ring­wulst, der den Äqua­tor des rie­si­gen Schif­fes um­gab, ru­mor­ten wei­ter und in stän­dig gleich­blei­ben­der Ton­la­ge die mäch­ti­gen Trieb­werks­ma­schi­nen. Al­les schi­en nor­mal. Im Kom­man­do­stand herrsch­te atem­lo­se Span­nung, aber kei­ne Furcht. Die Män­ner ver­trau­ten dem Au­to­pi­lo­ten. Sie wa­ren na­he­zu si­cher, daß es dies­mal kei­ne Pan­ne ge­ben wür­de.
    Und sie be­hiel­ten recht! Als auf Ke­no­ne­wes Schalt­pult die Tas­te auf­leuch­te­te, mit der er den Aus­tritt der BA­PU­RA aus der Krüm­mungs­zo­ne be­wirk­te, rief er mich über In­ter­kom an. Das heißt, er rief nicht. Er schal­te­te ein­fach die Bild­ver­bin­dung ein und sah mich mit fra­gen­dem Blick an.
    »In Got­tes Na­men, Na­ru!« sag­te ich.
    Ich sah ihn die Tas­te drücken. Wie­der­um, wie bei Ein­tritt in die Krüm­mungs­zo­ne, er­hob sich tief im In­nern des Raum­schiffs­kör­pers ein to­sen­des Ru­mo­ren. Es dau­er­te ein paar Se­kun­den lang an und erstarb dann eben­so rasch, wie es ge­kom­men war. Über die Bild­schir­me husch­te fla­ckern­des Leuch­ten, und im nächs­ten Au­gen­blick zeig­ten sie wie­der das Bild des gren­zen­lo­sen Alls, wie wir es kann­ten.
    Einen Atem­zug lang war es be­klem­mend still in der Wei­te des Kom­man­do­stands. Dann bran­de­te ein tri­um­phie­ren­der Schrei auf:
    »Wir ha­ben’s ge­schafft! Jungs, wir sind un­ter­wegs in die Un­end­lich­keit!«
    Un­be­herrsch­ter Ju­bel schloß sich an. Ich hät­te am liebs­ten mit­ge­schri­en. Die auf­ge­stau­te Span­nung, die un­ter­drück­ten Ängs­te muß­ten end­lich ein Ven­til fin­den. Aber es ver­trug sich we­nig mit der Wür­de ei­nes Ge­ne­ral­ma­jors, und noch we­ni­ger mit der des Be­herr­schers des Zwei­ten Rei­ches, in das freu­di­ge Ge­joh­le sei­ner Män­ner ein­zu­stim­men. Al­so be­schränk­te ich mich dar­auf, sie zu be­ob­ach­ten, wie sie sich wie über­mü­ti­ge Jun­gen an­stell­ten, und sie ge­wäh­ren zu las­sen, bis sie sich von selbst be­ru­hig­ten.
    Als der Lärm erstarb, kam mir zu Be­wußt­sein, daß schon seit län­ge­rer Zeit ei­ne im­mer dring­li­cher wer­den­de Stim­me von ir­gend­wo­her auf mich ein­zu­re­den ver­such­te. Ich sah auf und er­blick­te auf ei­nem der vie­len klei­nen Bild­schir­me Pro­fes­sor Scheu­nings Ge­sicht. Er wirk­te leicht in­di­gniert.
    »Ich ver­su­che schon seit ei­ni­ger Zeit …«
    »Ich weiß, ich weiß«, un­ter­brach ich ihn, be­vor er in sei­nem Är­ger da­zu­kam, et­was zu sa­gen, wo­für ich ihn hät­te zu­recht­wei­sen müs­sen. »Hier war ein sol­cher Lärm, daß Sie sich kei­nes­falls ver­ständ­lich ma­chen konn­ten. Al­so, was ha­ben Sie auf dem Her­zen?«
    »Aich und ich«, ant­wor­te­te Scheu­ning, so­fort ab­ge­lenkt, »ha­ben uns recht­zei­tig auf die­ses Auf­tau­chen vor­be­rei­tet und un­se­re Meß- und Be­ob­ach­tungs­ge­rä­te in­stal­liert. Wir wis­sen schon jetzt, daß sich von hier aus kei­ne der uns be­kann­ten Stern­kon­stel­la­tio­nen mehr er­ken­nen läßt. Wir sind zu weit von der Er­de ent­fernt.«
    Ich nick­te.
    »Ha­ben Sie ei­ne Ah­nung, wie weit?«
    »Kei­ne«, ant­wor­te­te er. »Man könn­te höchs­tens ei­ne lo­gi­sche Über­le­gung

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