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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kei­nen Zwei­fel mehr.
    Wir hat­ten un­ser Ziel er­reicht!
     
     

10.
     
    Es dau­er­te ei­ne Zeit­lang, bis mei­ne An­sicht sich durch­setz­te. Ein paar Leu­te, be­son­ders Scheu­ning, hiel­ten mei­ne Schluß­fol­ge­rung für un­halt­bar. Scheu­ning ver­such­te, mir vor­zu­rech­nen, daß wir bis­lang erst zwölf­tau­send Licht­jah­re zu­rück­ge­legt ha­ben konn­ten, wenn man von der An­nah­me aus­ging, daß die ein­zel­nen Pa­ra­bol­flug-Etap­pen in Dau­er und über­wun­de­ner Di­stanz ein­an­der an­nä­hernd gleich sei­en.
    »Wer sagt Ih­nen, daß das wirk­lich so ist?« frag­te ich ihn. »Be­den­ken Sie, daß der Au­to­pi­lot wäh­rend der ers­ten Etap­pe, auf der Ih­re Be­rech­nun­gen be­ru­hen, einen Feh­ler im Sys­tem ent­deck­te. Es ist durch­aus mög­lich, daß die­ser ers­te Ab­schnitt weitaus kür­zer war, als der Au­to­pi­lot ge­plant hat­te.«
    Da­ge­gen wuß­te er nichts ein­zu­wen­den; aber er war noch im­mer nicht über­zeugt. Klar­heit brach­te erst Tan­ca­noc, der sich die gan­ze Zeit über in sei­nem Quar­tier auf­ge­hal­ten hat­te und erst jetzt zum ers­ten­mal im Kom­man­do­stand er­schi­en. Er hat­te die Auf­re­gung be­merkt, die sich der Mann­schaft be­mäch­tigt hat­te, und war aus sei­nem Un­ter­schlupf her­vor­ge­kom­men, um zu er­fah­ren, worum es ei­gent­lich ging. Er trat durch das brei­te Schott und schritt ziel­be­wußt auf mein Schalt­pult zu. Da­bei warf er einen Blick auf die un­ter der Kup­pel­de­cke an­ge­brach­ten Bild­schir­me. Noch im sel­ben Au­gen­blick er­starr­te er mit­ten in der Be­we­gung. Er brei­te­te die Ar­me aus. Ein merk­wür­di­ger Aus­druck er­schi­en auf sei­nem brei­ten, na­sen­lo­sen Ge­sicht. Er rief et­was, das wir nicht ver­stan­den – in der Spra­che sei­ner Hei­mat. Dann erst kam er, mit ra­schen Schrit­ten, auf mich zu und schrie so laut, daß je­der­mann im Kom­man­do­stand ihn hö­ren konn­te:
    »Wir sind am Ziel! Das dort ist die blaue Son­ne!«
    Wir wuß­ten, daß die Ye­do­ce­ko­ner die Raum­fahrt in be­schränk­tem Ma­ße be­herrsch­ten. Ih­re Auf­ga­be, den Mars­ver­sor­ger Al­pha-VI zu be­treu­en, er­for­der­te, daß sie sich von Zeit zu Zeit in den Raum hin­aus­be­ga­ben, um Mes­sun­gen vor­zu­neh­men, die in­ner­halb der pla­ne­ta­ri­schen At­mo­sphä­re nicht durch­ge­führt wer­den konn­ten. Die al­ten Mar­sia­ner hat­ten ih­nen zu die­sem Zweck Raum­schif­fe zur Ver­fü­gung ge­stellt, die al­ler­dings nur für in­ner­pla­ne­ta­ri­sche Flü­ge ge­eig­net wa­ren. Es war al­so nicht so, daß die Ye­do­ce­ko­ner ih­re Son­ne noch nie aus dem frei­en Raum und zu­dem aus be­deu­ten­der Ent­fer­nung zu Ge­sicht be­kom­men hät­ten. Des­we­gen war Tan­ca­nocs Aus­ruf auch für die Zweif­ler aus­schlag­ge­bend.
    Wir wa­ren tat­säch­lich am Ziel!
    Jim Do­gen­dal ver­ließ sei­nen Ko­pi­lo­ten­pos­ten und be­gab sich zur Or­ter­zen­tra­le. Er war der­je­ni­ge, der sich mit den mar­sia­ni­schen Or­tungs­ge­rä­ten bes­ser als je­der an­de­re aus­kann­te. Wäh­rend des Flug­es hat­ten wir Leut­nant Er­trol dort schal­ten und wal­ten las­sen. Auch er hat­te sich im Lau­fe der ver­gan­ge­nen Wo­chen und Mo­na­te zu ei­nem Ex­per­ten der mar­sia­ni­schen Or­tungs­tech­nik ent­wi­ckelt. Aber jetzt, da die La­ge kri­tisch zu wer­den be­gann, wa­ren wir si­che­rer, wenn die Be­sat­zung der Or­ter­zen­tra­le aus zwei Fach­leu­ten be­stand.
    Die BA­PU­RA ver­folg­te einen Kurs, den wir nicht kann­ten, der uns je­doch der blau­en Rie­sen­son­ne un­ver­kenn­bar nä­her brach­te. Der re­la­ti­vis­ti­sche Ef­fekt war schwach aus­ge­prägt. Un­se­re Re­la­tiv­ge­schwin­dig­keit be­trug wahr­schein­lich nicht mehr als sieb­zig Pro­zent Licht. Do­gen­dal hat­te sei­nen neu­en Pos­ten kaum be­zo­gen, als er mich an­rief.
    »Ei­ner un­se­rer Bild­schir­me zeigt das frem­de Sys­tem und den Kurs un­se­res Fahr­zeugs, Sir. Ist die­se Ab­bil­dung auch im Kom­man­do­stand zu se­hen?«
    Ich sah mich um und ver­nein­te.
    »Ich ver­su­che ei­ne Schal­tung, Sir«, sag­te dar­auf­hin Do­gen­dal. »Viel­leicht bringt sie et­was …«
    Er hat­te schon

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